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Erkrankungen

Oberbauch

Oberbauchbeschwerden – Ursachen, Diagnostik und Therapie im Überblick

Schmerzen im Oberbauch sind ein häufig vorkommendes Symptom. Im Oberbauch liegen viele verschiedene Organe, welche die Schmerzen auslösen können. Deswegen braucht es zur Feststellung der Schmerzursache eine gezielte Diagnostik.

Der folgende Artikel beschreibt, welche Organe sich im Oberbauch befinden, was typische Diagnoseverfahren sind und bei welchen Symptomen man unbedingt zum Arzt gehen solltest.


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Welche Organe befinden sich im Oberbauch?

Der Aufbau (die Anatomie) des Oberbauches ist relativ komplex, da sich hier viele verschiedene Organe befinden. Diese sind somit auch vorrangig für Schmerzen im Oberbauch ursächlich. Dazu gehören:

  • Magen (mittig/links lokalisiert)
  • Zwölffingerdarm (auch Duodenum genannt, an den Magen anschließend)
  • Leber (rechts lokalisiert)
  • Gallenblase (unterhalb der Leber) und Gallenwege (in und unterhalb der Leber lokalisiert)
  • Milz (links hinter dem Magen lokalisiert)
  • Bauchspeicheldrüse (auch Pancreas genannt; mittig hinter dem Magen lokalisiert)

Manchmal kommen Schmerzen in einem bestimmten Körperbereich aber auch nicht von den dort liegenden Organen. So kann beispielsweise der durch eine Zwerchfellentzündung ausgelöste Schmerz als Schulterschmerz wahrgenommen werden. Es kann bei bestimmten Organbeschwerden also sein, dass sich die Schmerzen in ganz anderen Körperregionen äußern. Daher können auch Organe, die nicht im Oberbauch liegen, ursächlich für Beschwerden im Oberbauch sein.1

Was sind typische Eigenschaften und Begleitsymptome von Schmerzen im Oberbauch?

Beschwerden im Oberbauch äußern sich durch Schmerzen in der betroffenen Region. Welche Form der Schmerz annimmt, hängt meist von der zugrundeliegenden Erkrankung ab. Diese “Form” des Schmerzes nennt man auch Schmerzcharakter. Kolikartige Schmerzen, die in die Schulter ausstrahlen, können zum Beispiel auf Steine der Gallenwege oder Gallenblase hindeuten. Verlaufen die Schmerzen gürtelförmig und strahlen in den Rücken aus, ist möglicherweise eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse die Ursache. Ein Druck im Magen oder Oberbauch kann in Kombination mit Völlegefühl und Aufstoßen auf einen Reizmagen hindeuten.2 Wenn aber außerdem vor allem vor dem Essen Schmerzen auftreten (sogenannter Nüchternschmerz), kann auch eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) ursächlich sein.

Ein harter, aufgeblähter Bauch deutet auf eine sogenannte Abwehrspannung hin. Dabei handelt es sich um einen Hinweis auf eine ernstzunehmende Ursache. Sie tritt in Kombination mit heftigsten Bauchschmerzen, Veränderungen der Darmbeweglichkeit und damit zum Beispiel mit Erbrechen, Übelkeit und Blähungen sowie mit Kreislaufstörungen und einem schlechten Allgemeinzustand auf.3

Weitere mögliche Symptome je nach Ursache der Oberbauchschmerzen sind unter anderem:

  • allgemeine körperliche Symptome wie Unwohlsein, Schwäche, Krankheitsgefühl
  • Fieber
  • Erbrechen und/oder Übelkeit
  • Sodbrennen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Stuhlverhalt und/oder Windverhalt
  • Bewusstseinseintrübung4

Merke


Oberbauchschmerzen können mit vielen weiteren Symptomen wie Erbrechen und Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Sodbrennen, Fieber und Allgemeinsymptomen einhergehen.


Was ist die häufigste Ursache für Bauchschmerzen?

Bei den meisten Patienten liegen unkomplizierte Bauchschmerzen vor. Warnsymptome wie hohes Fieber, plötzlich auftretende, sehr starke Schmerzen oder Veränderungen des Bewusstseins fehlen hierbei. Meist helfen schon einfache Maßnahmen wie Diäten und leichte Schmerzmittel und die Bauchschmerzen verschwinden wieder.

Weitere häufige Diagnosen sind der akute Magen-Darm-Infekt (Gastroenteritis), Entzündungen der Gallenblase und der Gallenwege (Cholezystitis, Cholangitis) oder Entzündungen der Magenschleimhaut. Manchmal findet man auch keine direkte Ursache der Beschwerden. Dann kann man von einem Reizmagen oder Reizdarm sprechen.5, 6

Was sind mögliche Ursachen von Oberbauchschmerzen?

Für Schmerzen im Oberbauch gibt es zahlreiche Ursachen. Aufgrund des breiten Spektrums von lebensbedrohlichen Zuständen bis hin zu Beschwerden ohne körperliche Ursache (sogenannte funktionelle Beschwerden) ist die Unterscheidung sehr wichtig.

Eine Einteilung der häufigsten Ursachen nach der Lokalisation im Oberbauch ist dabei hilfreich.

__rechtsseitige Oberbauchschmerzen: __

  • Gallenblase und Gallenwege: Entzündung oder Steine der Gallenwege oder Gallenblase
  • Leber: Hepatitis, Verletzung (Ruptur) der Leber, Thrombose der Pfortader
  • Dünndarm: Geschwür des Zwölffingerdarms (Ulcus duodeni) Linksseitige Oberbauchschmerzen:
  • Magen: Entzündung der Magenschleimhaut, Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
  • Milz: Ruptur, Infarkt Links- und/oder rechtsseitige Oberbauchschmerzen:
  • Lunge: Lungenentzündung, Entzündung des Rippenfells, Lungenembolie
  • Speiseröhre: vor allem Sodbrennen (Refluxbeschwerden), selten auch Einrisse der Schleimhaut
  • Herz: Herzinfarkt Diffuse Schmerzen/Lokalisation im Ober- oder Unterbauch möglich:
  • unspezifische Bauchschmerzen
  • funktionelle Bauchschmerzen zum Beispiel bei Sodbrennen oder Reizdarmsyndrom
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis) zum Beispiel bei entzündlichen Erkrankungen oder Perforation eines Organs
  • Bauchspeicheldrüse: Ruptur der Bauchspeicheldrüse, Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pancreatitis)
  • Darm: Darmverschluss (Ileus), akute Magen-Darm-Entzündung (akute Gastroenteritis), chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, akuter Verschluss der Darmgefäße (Mesenterialinfarkt/Mesenterialvenenthrombose), Verstopfung
  • Bauchaorta: (Aneurysma-)Ruptur, Aortendissektion
  • Niere: Nierenbeckenentzündung, Niereninfarkt, Nierenkolik zum Beispiel bei Nierensteinen7, 8

Wann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen?

Wenn Oberbauchbeschwerden zusammen mit bestimmten Warnzeichen auftreten, sollte man umgehend einen Arzt hinzuziehen:

  • plötzlich auftretende, anhaltende starke Schmerzen mit Zunahme der Schmerzintensität
  • neurologische Symptome (wie zum Beispiel Schwindel oder Probleme mit dem Sehen)
  • hohes Fieber
  • Erbrechen von Blut
  • Teerstuhl (Schwarzfärbung des Stuhls)
  • Kreislaufstörungen
  • schlechter Allgemeinzustand

Einige Patientengruppen sind zudem besonders gefährdet und bedürfen einer erhöhten Aufmerksamkeit bei Symptomen. Dazu gehören:

  • Schwangere
  • Kinder
  • Senioren
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem (aufgrund einer Vorerkrankung oder Einnahme bestimmter Medikamente)
  • Betroffene einer Vorerkrankung der Gefäße oder des Herzens 9, 10 Achtung

Die Ursachen von Oberbauchbeschwerden reichen von unkomplizierten Bauchschmerzen bis hin zu lebensbedrohlichen Krankheitsbildern. Bei Warnsymptomen sollte man deshalb immer einen Arzt konsultieren.


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Was sind typische Diagnoseverfahren?

Die Diagnose wird anhand verschiedener Untersuchungsergebnisse gestellt. Im Vordergrund steht dabei zunächst ein Gespräch mit dem Arzt zu den Beschwerden (Anamnese). Außerdem erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung inklusive rektaler Untersuchung und eine Erhebung der Vitalparameter (Puls, Blutdruck, Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung und Temperatur).11

Anschließend werden weitere Untersuchungen anhand der gestellten Verdachtsdiagnosen vorgenommen. Dazu zählen bei Schmerzen im Oberbauch vorrangig:

  • Blutuntersuchungen (unter anderem Entzündungswerte, Leberwerte, Pancreasenzyme)
  • Bei Frauen je nach Alter Schwangerschaftstest
  • EKG (unter anderem zum Ausschluss eines Herzinfarkts)
  • Ultraschall (Sonographie) des Bauches
  • Röntgen des Bauches
  • Computertomographie (CT) des Bauches als Folgeuntersuchung oder zum Ausschluss eines akuten Verschlusses von Darmgefäßen
  • Spiegelung des Magens/der Speiseröhre12

Was passiert bei einer Sonographie des Oberbauchs?

Die Sonographie, auch Ultraschall-Untersuchung genannt, ist eine wichtige diagnostische Methode zur Erfassung der Ursachen von Bauchbeschwerden. Die Untersuchung ist leicht durchführbar und es fällt keine Strahlenbelastung an, wie dies zum Beispiel beim Röntgen oder der Computertomographie der Fall ist. Außerdem hat die Sonografie eine hohe Aussagekraft für häufige Krankheitsbilder bei akuten Schmerzen im Bauchbereich.

Anhand der Sonographie kann der untersuchende Arzt beispielsweise folgende Krankheitsbilder bei Oberbauchschmerzen nachweisen:

  • Steine in den Gallenwegen/der Gallenblase, Entzündung der Gallenwege/-blase
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Strukturveränderungen oder Verletzungen der Milz und Leber
  • Steine in der Niere oder den ableitenden Harnwegen
  • freie Luft und freie Flüssigkeit bei Perforation eines Organs13 Merke

Die Sonographie ist eine wichtige diagnostische Methode zur Abklärung von Oberbauchbeschwerden.


Was sind mögliche Behandlungsverfahren bei Schmerzen im Oberbauch?

Die therapeutischen Möglichkeiten bei Schmerzen im Oberbauch sind stark abhängig von der Ursache. In vielen Fällen ist eine Behandlung mit diätetischen Maßnahmen ausreichend. Eine Umstellung auf eine ballaststoffreiche Kost oder eine Reduktion der in der Nahrung enthaltenen Fette kann bei mehreren der Ursachen von Oberbauchschmerzen hilfreich sein. Auch Hausmittel wie warme Umschläge und Tees sowie leichte Schmerzmittel können Linderung verschaffen.

Bei schwerwiegenden Krankheitsbilder wie einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder der Gallenblase, bei Perforation eines Organs oder einem Herzinfarkt ist eine stationäre Behandlung erforderlich. Gegebenenfalls ist zudem eine chirurgische oder interventionelle Therapie notwendig. Bei bakteriellen Infektionen erfolgt die Gabe eines Antibiotikums. Für den Patienten subjektiv am wichtigsten ist oft die effektive Behandlung von Schmerzen und eventuell Übelkeit.

Geschwüre des Magens und des Darms können mit Protonenpumpeninhibitoren behandelt werden, die die Sekretion der Magensäure hemmen und ein Abheilen ermöglichen.14

Wie ist die Prognose bei Oberbauchschmerzen?

In den meisten Fällen ist die Prognose von Oberbauchschmerzen gut. Oft lässt sich keine klare körperliche Ursache feststellen. Die spontane Heilung ohne therapeutische Maßnahmen ist hier sehr hoch.15

Schwerwiegende Krankheitsbilder wie die Entzündung der Bauchspeicheldrüse können jedoch in schweren Fällen mit einer hohen Sterblichkeit einhergehen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ist in diesen Fällen somit entscheidend und kann Leben retten.16

Merke


Die Therapie und Prognose von Oberbauchbeschwerden richtet sich primär nach der ursächlichen Erkrankung. Häufig liegen unkomplizierte Bauchbeschwerden vor, die mit einer hohen Spontanheilung einhergehen.


Zusammenfassung

Beschwerden im Bereich des Oberbauchs sind häufig und in den meisten Fällen unkompliziert. Doch das Spektrum der Diagnosen reicht von banalen Bauchschmerzen bis hin zu lebensbedrohlichen Krankheitsbildern. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie entscheidend.


  1. Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. Innere Organe. Vol. 3. Stuttgart: Thieme; 2012.

  2. Herold G._ Innere Medizin_. Berlin: Walter de Gruyter; 2019.

  3. Lankisch PG, Mahlke R, Lübbers H. Das akute Abdomen aus internistischer Sicht. _Deutsches Ärzteblatt. _2006;103:A2179-A2188.

  4. Michels G, Mertens J, Steffen HM, Jaspers N. (2010). Gastroenterologie. In Repetitorium Internistische Intensivmedizin. Berlin, Heidelberg: Springer; 2010:231-291.

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  9. Garbe J, Michl P, Klement A. Akuter Bauchschmerz: einweisen oder nicht? Und was dann? DMW-Deutsche Medizinische Wochenschrift. 2019;144:670-676.

  10. Schaub N, Weber J. Schmerzen im Oberbauch – eine mögliche Annäherung. Teil 2. Schweiz Med Forum. 2009;9(32):548-549.

  11. Sandholzer H, Lipp T, Bungert-Kahl P, Sandholzer MA, Karg T. Der akute Bauchschmerz: zwischen banal und hochgefährlich. Notfall & Hausarztmedizin. 2006;32(05):238-243.

  12. Lankisch PG, Mahlke R, Lübbers H. Das akute Abdomen aus internistischer Sicht. _Deutsches Ärzteblatt. _2006;103:A2179-A2188.

  13. Sandholzer H, Lipp T, Bungert-Kahl P, Sandholzer MA, Karg T. Der akute Bauchschmerz: zwischen banal und hochgefährlich. Notfall & Hausarztmedizin. 2006;32(05):238-243.

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  16. Carroll JK, Herrick B, Gipson T, Lee SP. Acute pancreatitis: diagnosis, prognosis, and treatment. Am Fam Physician. 2007 May 15;75(10):1513-20.

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