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Selbsttests

Ein Selbsttest ermöglicht PatientInnen die Selbstdiagnose von Erkrankungen oder Risikofaktoren ohne ärztliche Beteiligung. Eine große Bandbreite verschiedener Tests ist heutzutage über das Internet zugänglich und kann zuhause durchgeführt werden.1 Dazu gehören Tests auf bakterielle Infektionen, Allergien oder HIV, sowie Tests für chronische Erkrankungen oder Suchtkrankheiten. Welche Selbsttests gibt es und wann sind sie sinnvoll?

Selbsttests im Überblick

Bei einigen Krankheitsbildern ist es Patienten unangenehm, über ihre Symptome zu sprechen. Insbesondere sexuell übertragbare Krankheiten oder Darmerkrankungen sind mit einem hohen Maß an Stigmatisierung verbunden. Einige Patienten begeben sich daher aus Scham nicht in Behandlung.2 Selbsttests können in diesen Fällen den Zugang zur Diagnose und anschließenden Behandlung vereinfachen.3

Die Durchführungsweise der verschiedenen Selbsttests hängt maßgeblich davon ab, worauf getestet werden soll. Ein Schwangerschaftstest besteht aus einem Teststreifen, auf den eine Urinprobe gegeben wird. Dagegen sind für einige Tests auf Mangelerkrankungen Blutproben notwendig. Hinweise auf viele Darmerkrankungen, Allergien oder Unverträglichkeiten können dagegen schon durch einen Fragebogen ermittelt werden.


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Welche Arten von Selbsttest gibt es?

  • Blutproben-basierte Tests

    • Allergietest
    • Test auf Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
    • Chlamydien-Test
    • Test auf Helicobacter pylori (Bakterium, das eine Entzündung der Magenschleimhaut auslösen kann)
    • HIV-Test
    • Tetanus
    • Blutzucker-Test (Diabetes)
    • Anämie (Blutarmut)
    • Cholesterin (Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
    • Vitamine, Mineralstoffe
    • Ferritin (Eisenmangel)
  • Urinproben-basiert:

    • Schwangerschaftstest
    • Ovulationstest (Eisprung-Test)
    • Osteoporose (Knochendichtigkeit)
    • Albumin (Nierenfunktion)
  • Prüfung der Spermienqualität (Fruchtbarkeit)
  • Blutdruckmessung
  • Tests auf vaginale Infektionen
  • Atemalkohol-Test
  • Rauschmitteltest
  • Darmkrebstest
  • Online-Fragebogen (zum Beispiel bezüglich Reizdarmsyndrom-Beschwerden)

Wann sind Selbsttests sinnvoll?

  • Bei verschiedenartigen Beschwerden, die auf mehrere Erkrankungen hinweisen, kann ein Selbsttest den Verdacht präzisieren oder Fehldiagnosen ausschließen. Häufig treten unterschiedliche Symptome bei Magen-Darm-Beschwerden auf und eine präzisere Diagnose kann bereits erste Behandlungshinweise liefern.
  • Wenn ein Verdacht auf eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit besteht, kann ein Selbsttest die infrage kommenden Nahrungsmittel eingrenzen.
  • Wenn eine schnelle oder spontane Diagnose benötigt wird, ist ein Selbsttest sinnvoll, zum Beispiel bei Ovulations- oder Schwangerschaftstests.
  • Wenn man aus Zeitmangel keinen Arzt aufsuchen kann, bietet der Selbsttest eine flexible Möglichkeit.4
  • Bei Personen, die generell ungern zum Arzt gehen, kann ein Selbsttest das Bewusstsein für die eigene Gesundheit stärken. Wenn nötig, kann der Test einen Anstoß für einen Arztbesuch geben.
  • Patienten, die aus Scham nicht zum Arzt gehen möchten, fällt ein Selbsttest oft leichter.

Wie werden Selbsttests durchgeführt?

Einen Selbsttest führt der Patient eigenständig zuhause durch. Er nimmt dazu eine Probe, zum Beispiel Blut oder Urin, oder füllt einen Fragebogen aus. Im Falle eines Online-Fragebogens erhält der Patient direkt eine Einschätzung der Diagnose, die in der Regel per E-Mail versendet wird. Wurde eine Probe entnommen, muss sie entweder in ein Labor eingeschickt werden oder eine Diagnose erfolgt direkt auf einem Teststreifen.

Die genaue Art der Durchführung richtet sich nach der Art des Selbsttests. Abhängig von der Art des Selbsttests sind dabei Hilfsmittel notwendig. Sie sind normalerweise gemeinsam mit einer detaillierten Anwendungsanleitung in der Testpackung enthalten.

Im Falle von Antikörper-basierten Tests, Allergietests oder anderen Blut-basierten Tests muss man zunächst eine Probe gewinnen. Eine Blutprobe entnimmt man mit der mitgelieferten Lanzette und schickt diese anschließend in ein Analyse-Labor. Für Antikörper- oder Infektionstests ist oftmals eine Urin- oder Stuhlprobe nötigt. Die Auswertung eines Urintests erfolgt häufig innerhalb weniger Minuten auf einem Teststreifen. Stuhlproben müssen in ein Labor geschickt werden.

Einen Selbsttest in Form eines Online-Fragebogens beantwortet der Patient möglichst genau. Es handelt sich in der Regel um Auswahltests mit mehreren Antwortmöglichkeiten. Die Auswertung des Tests erhält der Patient direkt im Anschluss.

Wie werden die Ergebnisse von Selbsttests interpretiert?

Das Ergebnis eines eigenständig durchgeführten Tests wird mithilfe der Testanleitung interpretiert. Auf einem Teststreifen, wie zum Beispiel dem HIV-Selbsttest, kann man das Ergebnis direkt anhand der Anzahl angezeigter Balken interpretieren. Fragebögen liefern meist eine ausführliche Antwort mit Behandlungshinweisen.

Eigentlich obliegt die Interpretation medizinischer Tests einem Arzt, da bei der Interpretation von Testergebnissen viele Faktoren beachtet werden müssen: zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit von falsch positiven Ergebnissen (der Test fällt positiv aus, obwohl die getestete Erkrankung nicht vorliegt) oder Differenzialdiagnosen (andere Erkrankungen, die ähnliche Testergebnisse verursachen können). Außerdem muss die Möglichkeit von Durchführungsfehlern bei der Testung bedacht werden. Bei der Interpretation des Testergebnisses muss außerdem die Vor-Test-Wahrscheinlichkeit (je höher die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung vor dem Test war, desto aussagekräftiger ist ein positives Ergebnis) beachtet werden.

Wichtig


Ein Selbsttest liefert zunächst einen Hinweis auf das Vorliegen einer Erkrankung und ersetzt keinen Arztbesuch. Bei einem positiven Ergebnis im Selbsttest sollte man einen Arzt zu Rate ziehen, um die Diagnose zu sichern. Störfaktoren können selbst bei robusten Testmethoden zu falschen Ergebnissen führen. Das ärztliche Gespräch ist daher unerlässlich.


Was sind die Risiken von Selbsttests?

Selbsttest wirken auf den ersten Blick schnell und einfach. Doch die Ergebnisse der Tests können unter Umständen falsch ausfallen.

  • Anwendungsfehler führen insbesondere bei Bluttests zu verfälschten Ergebnissen. Wenn der Finger zur Blutgewinnung zu stark gedrückt wird, kann das Blut durch Gewebeflüssigkeit verdünnt werden − die Messung wird ungenau. Auch Verschmutzungen der Haut können Ergebnisse verfälschen.
  • Ungenaue Angaben bei einem Fragebogen können zu einem falschen Ergebnis führen. Viele Erkrankungen haben zudem ähnliche Symptome, wodurch die Diagnose erschwert wird.
  • Verschiedene Medikamente oder Nahrungsmittel können ein Testergebnis trotz korrekter Anwendung beeinflussen.
  • Falsch positive Ergebnisse können Anwender unnötig beunruhigen.
  • Ein negatives Ergebnis trotz vorliegender Krankheit (falsch negatives Ergebnis) kann den Anwender in falscher Sicherheit wiegen. Ein falsch negativer Darmkrebstest hätte schwerwiegende Folgen, wenn der Anwender des Selbsttests die Diagnose nicht rechtzeitig durch einen Arzt überprüfen lässt.
  • Zu umfangreiche Testergebnisse können zu Überforderung und Verwirrung des Patienten führen. Dies kann zum Beispiel bei Hormonmessungen anhand des Urins der Fall sein. Ein Arztbesuch zur Interpretation der Ergebnisse ist jedoch ohnehin unerlässlich.

Was kostet ein Selbsttest?

Die Kosten für einen eigenständig durchgeführten Test variieren stark. Online-Fragebögen sind in der Regel kostenlos. Komplexe Bluttests, zum Beispiel Hormontests, kosten dagegen etwa 200 Euro. Ein HIV-Selbsttest kostet zwischen zwei und 20 Euro. Einzelne Vitamin- oder Allergietests kosten im Schnitt 20 bis 60 Euro.


Achtung

Beim Kauf eines Selbsttests sollte der Durchführende unbedingt auf die Qualität achten. Ist ein Test unterdurchschnittlich billig oder überdurchschnittlich teuer, ist das verdächtig: Falsche Testergebnisse sind dann wahrscheinlicher.


Können Entzündungskrankheiten mit einem Selbsttest erkannt werden?

Eine Blinddarmentzündung ist durch Schmerzen im rechten Unterbauch zu erkennen, die immer stärker werden. Erschütterung verschlimmert die Schmerzen, das Anwinkeln der Beine macht sie erträglicher. Testen kann sich ein Patient, indem er an der Stelle leichten Druck ausübt. Werden die Schmerzen stärker, ist eine Blinddarmentzündung wahrscheinlich.

Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist durch Schmerzen im Oberbauch gekennzeichnet. Sie strahlen oft zu den Seiten hin aus. Der Bauch ist gummiartig gespannt. Druck von außen ist schmerzhaft.

Wenn sich durch die oben beschriebenen Selbst-Untersuchungen ein Verdacht auf eine Entzündung des Blinddarms oder der Bauchspeicheldrüse ergibt, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Diese beiden Krankheitsbilder können lebensgefährliche Verläufe haben. Ärzte können durch weitere Tests eine genaue Diagnose stellen und die Behandlung veranlassen.

Welche Selbsttests für Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten gibt es?

Einer Nahrungsmittel-Intoleranz kann man in einem ersten Schritt mithilfe eines Fragebogens auf den Grund gehen. So bekommt man einen Hinweis, ob eine Intoleranz zum Beispiel gegenüber Gluten, Lactose oder Fructose bestehen könnte.

Eine Gluten-Intoleranz kann zudem mit einem Blut-Selbsttest diagnostiziert werden. Der Test basiert auf Antikörpern, die beim Verzehr von Gluten gebildet werden. Der alleinige Nachweis von Antikörpern ist aber noch nicht beweisend für eine Gluten-Intoleranz. Deswegen sollte bei Verdacht immer ein Arzt aufgesucht werden.

Zusammenfassung

Ein Selbsttest kommt für all diejenigen infrage, die aufgrund spezifischer Beschwerden eine Erkrankung oder Unverträglichkeit vermuten. Auch bei Unsicherheit oder Scham gegenüber dem Arztbesuch kann ein Selbsttest einen wichtigen Anstoß geben.

Die Diagnose aus dem Selbsttest ersetzt den Arztbesuch aber nicht und sollte daher generell in einer Praxis überprüft werden. Arzt und Patient können auf Basis einer belastbaren Diagnose und Interpretation eine individuelle Behandlungsstrategie entwickeln. Da eine ärztliche Vorstellung ohnehin notwendig ist, kann man auch überlegen, ob man nicht lieber die Kosten für den Selbsttest einsparen möchte und sofort beim Arzt die entsprechenden Tests durchführen lassen will.


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  1. Ryan A, Wilson S, Greenfield S, Clifford S, McManus RJ, Pattison HM. Range of self-tests available to buy in the United Kingdom: an Internet survey. J Public Health Oxf Engl. 2006 Dec;28(4):370-4. Doi:10.1093/pubmed/fdl051.

  2. Powell R, Pattison HM, Marriott JF. Perceptions of Self-Testing for Chlamydia: Understanding and Predicting Self-Test Use. Healthcare. 2016 May 10;4(2). pii: E25. Doi:10.3390/healthcare4020025.

  3. Brown L, Patel S, Ives NJ, McDermott C, Ross JDC. Is non-invasive testing for sexually transmitted infections an efficient and acceptable alternative for patients? A randomised controlled trial. Sex Transm Infect. 2010 Dec;86(7):525-31. Doi:10.1136/sti.2009.039479.

  4. Kuecuekbalaban P, Rostalski T, Schmidt S, Muehlan H. Psychological, situational and application-related determinants of the intention to self-test: a factorial survey among students. BMC Health Serv Res. 2017 Jul 10;17(1):468. Doi:10.1186/s12913-017-2394-x.

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