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Morbus Crohn Diagnose

Dr. Sarah Toler, CNM, DNP

Dr. Sarah Toler, CNM, DNP

Die Diagnose von Morbus Crohn ist häufig schwierig und langwierig. Die Beschwerden sind wenig spezifisch, sodass Morbus Crohn leicht mit dem Reizdarmsyndrom oder einer Blinddarmentzündung verwechselt werden kann. Die Betroffenen haben einen hohen Leidensdruck, besonders wenn die Krankheit zunächst fehldiagnostiziert wird. Die Leitbeschwerden Bauchschmerzen und Durchfälle erhöhen den Leidensdruck zusätzlich und schränken die Erkrankten in ihrem Alltag stark ein. Um die richtige Diagnose zu stellen, werden unter anderem Ultraschalluntersuchungen, Bluttests und eine Darmspiegelung durchgeführt. Welche diagnostischen Verfahren außerdem zur Anwendung kommen, erklärt dieser Artikel.


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Was ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn zählt gemeinsam mit der Colitis ulcerosa zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Im Gegensatz zur Colitis ulcerosa kann Morbus Crohn im gesamten Magen-Darm-Trakt auftreten – von der Mundhöhle bis zum Anus. Am häufigsten sind jedoch der Endteil des Dünndarms (Ileum) und der Beginn des Dickdarms (Colon) betroffen. Dabei ist die gesamte Darmwand befallen, auch tiefere Schichten.

Die Krankheit tritt schubweise, familiär gehäuft und am häufigsten erstmals im Alter zwischen 15 und 35 Jahren auf.

Was sind erste Anzeichen für die Krankheit?

Erste Anzeichen für einen Morbus Crohn sind starke, teils krampfartige Bauchschmerzen, die besonders oft im rechten Unterbauch lokalisiert sind. Die Schmerzen können jedoch im ganzen Bauchbereich auftreten. Hinzu kommen Durchfälle, denen meist kein Blut beigemengt ist. Durchfall oder besonders weicher Stuhlgang, der mehr als drei Mal am Tag und auch nachts auftritt, sollte unbedingt abgeklärt werden. Ein weiteres Symptom kann Übelkeit sein. Auch kann es zu leichter Temperaturerhöhung kommen. In manchen Fällen zählen zu den Beschwerden Verstopfung und ein aufgeblähter Bauch. Viele Betroffene bemerken außerdem einen Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit. Bei Kindern äußert sich die Krankheit insbesondere auch durch eine Wachstumsverzögerung. Typisch für Morbus Crohn ist, dass diese Beschwerden schubweise auftreten und sich mit symptomfreien Phasen abwechseln.

Es gibt zudem Symptome, die sich außerhalb des Magen-Darm-Trakts zeigen. Dazu gehören unter anderem entzündliche Hautveränderungen des Unterhautfettgewebes an den Beinen (Erythema nodosum). Augen und Gelenke können ebenfalls entzündlich verändert sein.

Zusätzlich können Fisteln (nicht natürlich bestehende Verbindungen zwischen zwei Organen oder eines Organs mit der Körperoberfläche) und Abszesse im Analbereich auftreten. Solche Analfisteln sind häufig das erste Anzeichen von Morbus Crohn.

Wie wird Morbus Crohn diagnostiziert?

Gespräch

Der untersuchende Arzt, in der Regel ein Internist, der auf Magen-Darm-Erkrankungen spezialisiert ist (Gastroenterologe), führt zunächst ein Gespräch über die Krankengeschichte mit dem Betroffenen, um mögliche Symptome und Beschwerden zu erfragen und andere Krankheiten abzugrenzen. Morbus Crohn kann leicht mit einer Blinddarmentzündung verwechselt werden. Eine Blinddarmentzündung beginnt jedoch rascher. Hat der Arzt einen Verdacht auf Morbus Crohn, wird er weitere Diagnostik durchführen.

Körperliche Untersuchung

Beim Abtasten des Bauchs fällt oft eine schmerzhafte Verhärtung des rechten Unterbauchs auf. Dies spricht dafür, dass der Darmabschnitt in diesem Bereich von der Entzündung betroffen ist – bei Morbus Crohn ist am häufigsten der Darm im rechten Unterbauch betroffen. Auch eine Blinddarmentzündung äußert sich durch Schmerzen beim Abtasten des rechten Unterbauchs.

Ultraschall

Per Ultraschall kann der Arzt eventuell entzündete Darmabschnitte identifizieren. Auffällig hierbei ist eine durch die Entzündung verdickte Darmwand. Auch können so Abszesse und Fisteln erkannt werden.

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Labordiagnostik

Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über unspezifische Entzündungsmarker. Dazu zählen eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose), erhöhtes C-reaktives Protein, Fibrinogen (Protein mit einer wichtigen Rolle bei der Blutgerinnung) und ein erhöhter Wert der Blutsenkungsgeschwindigkeit. Aufgrund kleiner Blutungen im Magen-Darm-Bereich und durch schlechtere Eisen- oder Vitaminaufnahme kann es zu einer Blutarmut (Anämie) kommen.

Bei einer Stuhlprobe deuten erhöhte Calprotectin-Werte auf eine Schleimhautentzündung hin. Der Arzt veranlasst üblicherweise auch eine Untersuchung des Stuhls des Betroffenen auch auf Bakterien, um eine Infektion als Ursache der Beschwerden auszuschließen. Auch wenn die Blutwerte unauffällig sind, kann der Darm trotzdem entzündet sein. Hat der Arzt weiterhin den Verdacht, dass es sich um Morbus Crohn handelt, veranlasst er eine Darmspiegelung zur weiteren Abklärung.

Magen- und Darmspiegelung

Wichtig bei einer Darmspiegelung ist, dass jeder Abschnitt des Magen-Darm-Trakts untersucht wird, da sich bei Morbus Crohn entzündete und nicht entzündete Darmabschnitte abwechseln. In entzündeten Abschnitten sind mitunter Geschwüre, Verengungen und kleine Einblutungen sichtbar. Bei einer Erkrankung an Morbus Crohn findet der Mediziner häufig spezifische Gewebeveränderungen . Er entnimmt Gewebeproben, um diese auf seinen Verdacht hin untersuchen mikroskopisch zu lassen (Stufenbiopsie).

Auch eine Magenspiegelung ist wichtig, um zu klären, ob obere Abschnitte des Verdauungstrakts mitbetroffen sind. Dies ist beispielsweise häufig bei Kindern der Fall.

Magnetresonanztomogramm

Mithilfe eines Magnetresonanztomogramms (MRT) lassen sich eine Verdickung der Darmwand und vergrößerte Lymphknoten im Magen-Darm-Trakt darstellen. Auf diese Weise werden auch eventuelle Fisteln diagnostiziert.

Symptome und diagnostisches Vorgehen im Überblick

Wie unterscheidet sich die Diagnose bei Kindern?

Bei Kindern ist häufiger der obere Teil des Verdauungstrakts, also Magen und Speiseröhre, betroffen. Weitere, eher unspezifische Beschwerden sind Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen. Oft kommen leichter Durchfall und Gewichtsverlust hinzu. Aufgrund der schlechteren Aufnahmefähigkeit des Darms, bedingt durch die Entzündung, sind die betroffenen Kinder häufig kleiner und treten später in die Pubertät ein (Wachstumsverzögerung).

Welche Rolle spielt der schubweise Verlauf bei der Diagnosestellung?

Da die Krankheit in Schüben auftritt, gibt es auch Zeiten, in denen die Betroffenen beschwerdefrei sind (Remission). In dieser Zeit haben sie keine Bauchschmerzen, Durchfälle oder andere Beschwerden. Auch die Entzündungswerte normalisieren sich. Die Remission lässt sich auch im Ultraschall oder im MRT feststellen. Die Dauer der Remission ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Der Arzt versucht diese durch Medikamente zu verlängern. Dauert ein Schub mehr als sechs Monate, spricht man von einer chronischen Aktivität der Krankheit.

Wie geht es nach der Morbus-Crohn-Diagnose weiter?

Zusammen mit dem Betroffenen wird in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung, Lokalisation der Läsionen, Alter und Lebenssituation des Patienten ein daran angepasster Therapieplan erarbeitet, der eine Ernährungsumstellung und eine medikamentöse, in seltenen Fällen sogar chirurgische Behandlung beinhaltet. Ziel ist es, eine möglichst lange Remission der Erkrankung zu erreichen.

Herold, Gerd: Innere Medizin, 2017

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. AWMF – Leitlinien. Langfassung der Leitlinie. Diagnostik und Therapie des M. Crohn. Registernummer 021-004 Online abgerufen am 4.3.2018 unter http://www.awmf.org/uploads/txszleitlinien/021-004lS3MorbusCrohnDiagnostikTherapie_2014-09.pdf

Dr. Sarah Toler, CNM, DNP

Dr. Sarah Toler, CNM, DNP

Sarah Toler ist zertifizierte Hebamme, promovierte Krankenpflegerin und Wissenschaftsautorin. Ihr Fokus liegt auf der Verbesserung der Gesundheit von Frauen und dem Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen. Ihr Fachgebiet ist die psychische Gesundheit, insbesondere die körperlichen Manifestationen von Stress und Ängsten. Mit Cara Care haben haben wir in Form einer App deinen ganzheitlichen Begleiter bei Verdauungsbeschwerden entwickelt. Finde HIER heraus, welches unserer Medizinprodukte für dich in Frage kommt und verbessere deine Symptome und deine Lebensqualität!

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