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Diagnostik

Magenspiegelung

Bei einer Magenspiegelung (Gastroskopie) wird ein flexibler Schlauch mit integrierter Optik (Lichtquelle und Kamera) durch den Mund in den Magen geführt. Diese Untersuchung dient der Erkennung von Veränderungen der Schleimhaut von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm. Während einer Magenspiegelung können außerdem Gewebeproben entnommen und sogar kleinere therapeutische Eingriffe durchgeführt werden. Erfahre in diesem Artikel, welche Krankheiten durch eine Magenspiegelung erkannt werden können, wie die Untersuchung durchgeführt wird, und wie lange sie dauert.


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Wann wird eine Magenspiegelung durchgeführt?

Der Begriff Magenspiegelung wird in der Regel als vereinfachter Name für die Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) verwendet. Dieser lange Name verrät, dass bei einer Magenspiegelung nicht nur der Magen (Gaster) an sich untersucht wird, sondern auch die Speiseröhre (Ösophagus) und das an den Magen angrenzende Stück Dünndarm – der Zwölffingerdarm (Duodenum).

Davon leiten sich auch die Gründe ab, aus denen eine Magenspiegelung durchgeführt wird: Immer wenn Probleme in diesen drei Organen vermutet werden, kann durch eine ÖGD die Schleimhaut genauer untersucht werden. Typische Symptome, die zu einer solchen Abklärung führen, sind beispielsweise:

Seltener wird eine Magenspiegelung durchgeführt, um einen verschluckten Gegenstand zu bergen oder um bei einer Vergiftung den Magen auszuspülen und den Inhalt abzupumpen. Ein weiterer häufiger Grund für die Durchführung ist der Verdacht auf eine Blutung, die entweder akut oder chronisch zu einem Blutverlust führen kann. Da etwa 90 Prozent der gastrointestinalen (Magen und Darm betreffenden) Blutungen im oberen Verdauungstrakt entstehen, ist die Magenspiegelung die wichtigste diagnostische Maßnahme dafür.

Für Interessierte – Wie äußern sich Blutungen im Verdauungstrakt?


Die Blutungen können sich unter anderem in kaffeesatzartigem oder blutigem Erbrechen äußern. Außerdem können sie beim Stuhlgang als schwarzer, schmieriger sogenannter Teerstuhl oder über einen Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl auffallen. Hierfür stehen zwei Tests zur Verfügung: der immunologische fäkale Okkultbluttest sowie der sogenannte Hämoccult-Test (auch als Guajak-Test bezeichnet). Auch kann eine im Labor festgestellte Blutarmut auf Blutungen im Verdauungstrakt hinweisen. Über eine Magenspiegelung kann eine Blutung gegebenenfalls direkt behandelt werden.


Wie wird eine Magenspiegelung vorbereitet?

Ein Aufklärungsgespräch sollte mindestens 24 Stunden vor einer geplanten Magenspiegelung durch einen Arzt erfolgen. Hier werden alle wichtigen Punkte behandelt, der Ablauf der Untersuchung erklärt, mögliche Risiken und Komplikationen erörtert sowie auf Fragen eingegangen. Auch die Krankengeschichte und Risikofaktoren des Betroffenen werden in diesem Rahmen nochmals abgefragt. So kann der Arzt mit dem Betroffenen über die Notwendigkeit der Untersuchung entscheiden.

Im Gegensatz zu einer Darmspiegelung bedarf eine Magenspiegelung keiner allzu langen Vorbereitung und Darmreinigung. Der Magen entleert sich eher zügig und vollständig von allein, sodass es ausreicht, am Tag der Untersuchung nüchtern zu bleiben – das heißt, acht Stunden vor der Untersuchung nichts mehr zu essen. Klare Flüssigkeiten können in kleinen Mengen bis zu zwei Stunden vor dem Eingriff getrunken werden. Auch auf das Rauchen muss am Untersuchungstag verzichtet werden, da auch dies die Magensaftproduktion anregt und die Gefahr des Erbrechens erhöht, was zu Komplikationen führen kann. Es wird zudem empfohlen, 24 Stunden vor der Untersuchung keinen Alkohol zu trinken.

Die meisten Medikamente können mit einem Schluck Wasser bis zu zwei Stunden vor einer Magenspiegelung eingenommen werden. Werden jedoch regelmäßig gerinnungshemmende Medikamente (Blutverdünner) eingenommen, muss vorher mit dem Arzt besprochen werden, ob diese zeitweilig ausgesetzt werden sollten, da sonst das Blutungsrisiko steigen kann. Wer im Rahmen einer Diabetes-Mellitus-Erkrankung Tabletten einnehmen oder Insulin spritzen muss, sollte ebenfalls Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Die meisten Medikamente können jedoch unverändert eingenommen werden.

Wie wird eine Magenspiegelung durchgeführt und wie lange dauert sie?

Eine Magenspiegelung kann in den meisten Fällen ambulant durchgeführt werden – sie erfordert also keinen Krankenhausaufenthalt. Der Betroffene liegt während der Untersuchung in Seitenlage, meist hält eine Plastikschiene den Mund dabei leicht geöffnet. Zahnprothesen, falls vorhanden, sollten vor der Untersuchung rausgenommen werden. Die Untersuchung an sich dauert nur wenige Minuten – in der Regel zwischen 5 und 15 Minuten.

Folgende Schritte umfasst die Untersuchung:

  1. Betäubung: Um einen Würgereiz zu verhindern, wird der Rachen mit einem Spray örtlich betäubt (Lokalanästhesie). Meistens ist die Untersuchung nicht allzu unangenehm, weshalb auf eine Narkose verzichtet werden kann. Auf Wunsch oder bei Kindern ist es trotzdem möglich, eine Kurznarkose über eine Spritze einzuleiten, sodass der Betroffene von der Magenspiegelung nichts mitbekommt. Die Untersuchung erfolgt in diesem Fall in einer Art Schlafzustand (Sedierung) unter ständiger Monitor-Überwachung. In der Regel wird ein leichtes Beruhigungsmittel vor einer Gastroskopie verabreicht – sowie eventuell ein Schmerzmittel.
  2. Magenspiegelung: Bei der Untersuchung wird durch den Mund ein biegsamer Schlauch (Endoskop oder Gastroskop) über die Speiseröhre in den Magen und den Zwölffingerdarm geschoben. In dem Schlauch befinden sich ein Lichtquelle, eine Kamera und ein Arbeitskanal, über den weitere Instrumente eingeführt, Luft eingebracht und Flüssigkeit abgesaugt werden können. Die genaue Beurteilung der Schleimhaut erfolgt zumeist beim Rückzug des Gastroskops. Über das Handstück kann der Untersucher, meist ein Gastroenterologe (Magen-Darm-Trakt-Spezialist), den Schlauch steuern und wenden, sodass alle Winkel des Magens dank der Kamera erfasst und auf einem angeschlossenen Monitor gezeigt werden können.
  3. Gewebeproben: Hat der Arzt die komplette Schleimhaut eingesehen, werden aus allen Abschnitten sowie an Stellen mit auffälligen Veränderungen mittels einer speziellen Zange kleine Gewebeproben (Biopsien) entnommen. Diese Biopsien werden später unter dem Mikroskop und mit bestimmten Färbungen untersucht und können so Aufschluss über Schleimhautveränderungen geben. Bei der Gewebeentnahme kommt es zu minimalen Blutungen, die aber unter normalen Bedingungen schnell wieder aufhören.

Welche Krankheiten können durch eine Magenspiegelung erkannt werden?

Bei einer Magenspiegelung können Krankheiten der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms identifiziert und teilweise sogar behandelt werden. In der Speiseröhre können so beispielsweise Schleimhautausstülpungen (Divertikel), Verletzungen oder Entzündungen nachgewiesen werden. Nachfolgend werden verschiedene mögliche Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts aufgelistet, die mittels einer Gastroskopie erkannt werden können:

  • Hefepilzbefall (Candidose): Ist ein weißer abwischbarer Belag auf der Schleimhaut zu sehen, kann es sich gegebenenfalls um Soor bzw. eine Candidose handeln. Der Begriff „Soorösophagitis” bezeichnet dabei eine Pilzerkrankung der Speiseröhre, die insbesondere bei Menschen auftritt, deren Immunsystem sehr schwach ist. Die Schleimhaut ist unter den Belägen hochrot und kann dabei leicht anfangen zu bluten.
  • Refluxkrankheit: Auch bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit, bei der Magensäure vom Magen in die Speiseröhre aufsteigt beziehungsweise zurückfließt, oder der eosinophilen Ösophagitis – eine chronische, durch das Immunsystem vermittelte Entzündung – ist eine Entzündung des Speiseröhrengewebes sichtbar. Eine Gewebeprobe (Biopsie) bringt meist Aufschluss, um welche Ursache es sich handelt. Bei der Refluxkrankheit ist außerdem wichtig, das Gewebe auf mikroskopische Veränderungen zu untersuchen, die einer Krebsvorstufe entsprechen. Auch die Magenschleimhaut wird dabei untersucht.
  • Zwerchfellbruch (Hiatushernie): Ein weiterer möglicher Befund, insbesondere bei Refluxbeschwerden, kann eine Hernie sein, bei der ein Teil des Magens durch eine Öffnung des Zwerchfells hindurch in den Brustraum gerutscht ist.
  • Varizen: Besteht durch eine Leberzirrhose – eine narbige Umwandlung des Lebergewebes – ein starker Druck im Venensystem des Magen-Darm-Trakts, kann es außerdem zu einer Aufweitung der Venen der Speiseröhre kommen, die dann als Krampfadern (Varizen) auf der Innenwand der Speiseröhre sichtbar werden und ein erhöhtes Blutungsrisiko darstellen.
  • Entzündungen: In jedem Abschnitt des Magen-Darm-Trakts kann es zu entzündlichen Vorgängen kommen. Die Magenschleimhautentzündung wird auch Gastritis genannt. Sie äußert sich unter anderem durch eine rötliche Schleimhautverfärbung. Eine verstärkte Durchblutung kann sich ebenfalls zeigen. Durch eine Gewebeprobe (Biopsie) kann dabei unterschieden werden, ob es sich um eine bakterielle Infektion, um ein Autoimmungeschehen oder um eine andere Entzündungsursache handelt.
  • Magengeschwüre: Ein häufiger Magenspiegelung-Befund ist außerdem das Magengeschwür (Ulcus ventriculi), das in einem Großteil der Fälle am Magenausgang oder in der kleinen Biegung des Magens sitzt. Aus diesem Geschwür kann es zu Blutungen kommen. Letztendlich besteht auch die Gefahr eines Magendurchbruchs (Perforation), bei dem Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangen kann. Weil außerdem die Gefahr der Entartung besteht, müssen hier sorgfältig Gewebeproben entnommen werden, um eine Krebserkrankung auszuschließen.
  • Zwölffingerdarmgeschwüre: Auch im Zwölffingerdarm können Geschwüre (Ulcus duodeni) zu finden sein. Gewebe muss ebenfalls entnommen und untersucht werden, wenngleich die Gefahr der Krebsentwicklung niedriger als bei Magengeschwüren ist.
  • Zöliakie: Die Diagnose Zöliakie wird meistens mittels Biopsien aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum) gesichert. Unter bestimmten Umständen kann jedoch auf eine Gewebeprobe verzichtet werden. Bei der Zöliakie werden die Darmzotten durch Autoimmunprozesse zerstört und es kommt unter anderem zu einer unzureichenden Aufnahme der aufgespaltenen Nahrungsmittelbestandteilen (Malabsorption), daraus resultierenden Mangelerscheinungen und bei Kindern zu Wachstumsverzögerungen.
  • Morbus Crohn: Bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn kommt es häufig zu einer Beteiligung der oberen Teile des Verdauungstrakts. Deshalb reicht eine einfache Darmspiegelung nicht aus, um das Ausmaß der Krankheit darzustellen, und es ist eine Magenspiegelung erforderlich.
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Ist eine Magenspiegelung beim Reizdarmsyndrom sinnvoll?

Da es sich beim Reizdarmsyndrom um eine Ausschlussdiagnose handelt, also alle anderen möglichen Erkrankungen vorher ausgeschlossen werden müssen, kann eine Magenspiegelung vor der Diagnosestellung sinnvoll sein. So können chronische Oberbauchschmerzen auch auf eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder einen Reflux zurückzuführen sein – beides ist behandelbar. Zeigen die Magenspiegelung sowie weitere Tests und Untersuchungen – zum Beispiel eine Darmspiegelung – keine Krankheitszeichen, wird die Diagnose des Reizdarmsyndroms wahrscheinlicher.

Welche zusätzlichen Untersuchungen können während oder nach einer Gastroskopie durchgeführt werden?

Wird während der Magenspiegelung eine auffällige Stelle im Magen-Darm-Trakt erkannt, kann diese entfernt und weiter untersucht werden. So werden beispielsweise aus einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür mehrere Gewebeproben (Biopsien) entnommen und später untersucht, um ein bösartiges Geschehen auszuschließen. Auch gutartige Neubildungen und Entzündungen können durch eine Biopsie nachgewiesen werden.

Liegt eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) vor, ist häufig das Bakterium Helicobacter pylori dafür verantwortlich. Neben dem Auffinden in der Gewebeprobe können diese Erreger auch durch den sogenannten Urease-Schnelltest nachgewiesen werden. Dabei wird eine kleine Schleimhautprobe aus dem Magen entnommen und in ein Nährmedium mit Harnstoff gegeben. Wandeln die Bakterien den Harnstoff um, färbt sich ein Indikator rot. Die Bakterien wurden so nachgewiesen, was für eine medikamentöse Behandlung von Bedeutung ist. Die Bakterien können nämlich antibiotisch behandelt werden.

Insbesondere bei Sodbrennen ist es aufschlussreich, ob Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt. Um dies zu überprüfen, kann während einer Magenspiegelung eine Sonde in die Speiseröhre eingeführt werden, die den pH-Wert misst und diese Werte drahtlos an einen Empfänger sendet. Der pH-Wert gibt an, wie sauer etwas ist. Die Sonde verbleibt für etwa 48 Stunden im Verdauungstrakt und wird dann einfach ausgeschieden.

Kann eine Magenspiegelung auch therapeutisch eingesetzt werden?

Eine Gastroskopie kann einerseits zu Untersuchungs- aber auch zu Behandlungszwecken durchgeführt werden. Typische Behandlungsmaßnahmen werden im Folgenden dargestellt.

Blutstillung im Rahmen einer Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt

Bei Blutungen können Magengeschwüre verklebt oder verödet werden.

Behandlung von krankhaft erweiterten Venen der Speiseröhre oder des Magens

Auch krankhaft erweiterte Venen der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) können durch eine sogenannte Gummibandligatur unschädlich gemacht werden. Dabei werden die Krampfadern mit einem Gummiband abgeschnürt, sodass das Gewebe nach einigen Tagen abstirbt und auf natürliche Weise ausgeschieden werden kann. Ösophagusvarizen wurden früher öfters auch verödet (sklerosiert). Da die Gummibandligatur risikoärmer und wirksamer ist, ist die Sklerosierung in den Hintergrund gerückt.

Verschorfung krankhaft veränderter Schleimhaut

Krankhaft veränderte Schleimhaut, zum Beispiel im Rahmen eines Barrett-Ösophagus – einer Krebsvorstufe – kann verschorft oder verödet werden.

Entfernung von Polypen (Ausstülpungen der Schleimhaut) oder eines Fremdkörpers

Auch Polypen und Fremdkörper können während einer Magenspiegelung abgetragen oder entfernt werden.

Aufweiten oder Einsetzen eines Röhrchens bei Verengungen in der Speiseröhre

Bei einer starken Einengung der Speiseröhre, beispielsweise durch einen nicht operierbaren Tumor, kann außerdem eine Ballondilatation – Aufweiten durch einem Ballon – oder ein sogenannter Stent gelegt werden. Dieses Implantat wird in der Speiseröhre aufgespannt und hält sie so offen, damit wieder Nahrung hindurchpasst.

Botox-Injektion in den unteren Speiseröhrenschließmuskel oder Muskelspaltung

Besteht eine Schluckstörung aufgrund einer Achalasie, einer Erkrankung des Schleimhaut-Nervengeflechts der unteren Speiseröhre, kann Botox in den Speiseröhrenmuskel gespritzt oder die Muskelschicht eingeschnitten werden. Da diese Muskelspaltung allerdings einen Rückfluss der Magensäure zur Folge haben kann, ist meistens zusätzlich eine Operation erforderlich.

Ist eine Magenspiegelung schmerzhaft oder unangenehm?

In der Regel ist eine Magenspiegelung nicht schmerzhaft. Entweder wird der Rachen betäubt oder die Untersuchung erfolgt unter Kurznarkose. Jedoch kann durch die Untersuchung ein Würgereiz ausgelöst werden, was als unangenehm empfunden werden kann.

Des Weiteren muss während der Untersuchung manchmal Luft im Magen-Darm-Trakt eingeblasen werden um die Sichtverhältnisse zu verbessern. Dies kann Blähungen, Völlegefühl, Winde und Aufstoßen zur Folge haben, falls die Luft nicht komplett abgesaugt wurde. Diese Beschwerden klingen jedoch schnell ab.

Welche Risiken birgt eine Magenspiegelung?

Wie jeder medizinische Eingriff ist auch eine Magenspiegelung nicht risikolos. Sie ist jedoch als risikoarme Untersuchung einzuordnen, die problemlos ambulant durchgeführt werden kann. Im Folgenden werden die wichtigsten Risiken und Komplikationen genannt.

Mögliche Schädigung der Zähne, der Rachenhinterwand oder des Kehlkopfs

Durch das Einführen des Schlauchs kann es zu Schäden und Reizungen an den Zähnen oder der Rachenhinterwand kommen. Bei einer Verletzung des Kehlkopfs kann außerdem Heiserkeit auftreten. Da eine Plastikschiene den Mund des Betroffenen offen hält und die Zähne schützt, ist das Risiko einer Zahnschädigung allerdings sehr gering.

Verletzung der Magen-Darm-Trakt-Schleimhaut – im schlimmsten Fall Durchstoßung der Organwand

Im Magen-Darm-Trakt kann es zu Verletzungen des Gewebes mit Blutungen kommen, im schlimmsten, aber seltensten Fall kann sogar die Durchstoßung der Organwand (Perforation) erfolgen. Durch die Gewebeentnahmen ist nach einer Magenspiegelung mit leichten Blutbeimengungen im Stuhl zu rechnen. Diese sollten etwa 24 Stunden nach der Untersuchung verschwinden.

Verschluckungsrisiko nach lokaler Betäubung des Rachens

Aufgrund der Rachenbetäubung muss bis etwa eine Stunde nach der Untersuchung auf Essen und Trinken verzichtet werden, um ein Verschlucken zu vermeiden.

Nebenwirkungen und/oder Komplikationen der Beruhigungs- oder Betäubungsmittel

Bei Gabe von Beruhigungs- oder Betäubungsmitteln kann es zu allergischen Reaktionen sowie Störungen der Herz-, Kreislauf- und/oder Atemfunktion kommen.

Eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit falls die Untersuchung unter Betäubung durchgeführt wird

Weiterhin ist die Verkehrstüchtigkeit nach einer Kurznarkose für 24 Stunden eingeschränkt und der Betroffene sollte sich von einer Vertrauensperson abholen lassen. Rechtsverbindliche Erklärungen (wie Verträge) sollten ebenfalls nicht unterschrieben werden.

Sehr geringes Risiko einer Infektion

In der Theorie ist ebenfalls eine Infektion durch das Einführen des Untersuchungsschlauchs sowie weiterer Instrumenten möglich. Aufgrund der verbindlichen Hygienestandards ist das ein sehr seltenes Risiko.

Zusammenfassung

Eine Magenspiegelung ist eine risikoarme und nur Minuten dauernde Untersuchung, bei der per Kameraschlauch Aufnahmen von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm gemacht werden. Parallel zur Untersuchung können Gewebeproben entnommen werden. Eine Magenspiegelung dient sowohl der Diagnostik verschiedener Erkrankungen als auch der Behandlung – beispielsweise von Geschwüren oder Krampfadern.

Checkliste und Tipps – Vorbereitung bei einer Magenspiegelung


  • nüchtern zur Untersuchung – keine feste Nahrung mehr acht Stunden vor einer ÖGD
  • klare Flüssigkeiten sind in kleinen Mengen bis zu zwei Stunden erlaubt
  • wichtige Tabletten können bis zu zwei Stunden vorher eingenommen werden – Vorsicht jedoch bei Blutverdünnern und Diabetes-Medikamenten: Hier gilt Rücksprache mit dem Arzt halten
  • kein Alkohol 24 Stunden vor der ÖGD trinken
  • auf Rauchen verzichten
  • abholen lassen bei geplanter Betäubung (Sedierung)
  • falls die Untersuchung unter Betäubung stattfindet, danach nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, keine gefährlichen Maschinen bedienen, keine rechtsverbindliche Erklärungen (wie Verträge) unterschreiben

Quellen

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