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Schleim im Stuhl – mögliche Ursachen

Laura Fouquette

Laura Fouquette

Schleimbeimengungen im Stuhlgang können vielfältige Ursachen haben. Treten sie nur gelegentlich und vorübergehend auf, stellen sie meist keinen Grund zur Sorge dar. Doch auch bei vielen ernsthaften Erkrankungen kommt es zu Beimengungen von Schleim im Stuhl. Um welche Erkrankungen handelt es sich, wie erkennt man den Schleim als Symptom und wie kann Schleim im Stuhl behandelt werden?

Was ist Schleim?

Schleim, von Medizinern auch als Mukus bezeichnet, ist ein zähflüssiges Sekret, das im Körper von Schleimdrüsen produziert wird. Je nach Ort der Schleimproduktion (Atemwege, Magen-Darm-Trakt) ist er unterschiedlich zusammengesetzt. Ein wichtiger Bestandteil des Schleims sind sogenannte Muzine, eine Gruppe von mit Zuckern verbundenen Eiweißen. Sie binden Feuchtigkeit und bestimmen so die Konsistenz des Schleims. Schleim hat im Körper vielfältige Aufgaben. Er bildet eine schützende Schicht um empfindliche Gewebe, schützt vor Austrocknung und kann helfen, schädliche Mikroorganismen (Bakterien, Viren) einzufangen und unschädlich zu machen. Der physiologische (nicht durch Krankheit veränderte) Schleim des Menschen ist meist klar und zähflüssig.


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Wodurch kommt es zu Schleimbeimengungen im Stuhlgang?

Im Magen-Darm-Trakt des Menschen befinden sich viele Schleimdrüsen. Ihr Sekret hilft, den vom Magen kommenden Nahrungsbrei zu vermengen und effektiv zu verdauen. Außerdem erhöht er die Gleitfähigkeit der Darmwand und hilft so, die verdaute Nahrung entlang des Darmes bis zum After zu transportieren. Die Menge an Schleim ist dabei meist so gering, dass sie im Stuhl nicht auffällt.

Kommt es zu sichtbaren Schleimbeimengungen im Stuhl, kann das eine Vielzahl von Ursachen haben, wie zum Beispiel:

  • Ernährungsumstellung
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Infektionserkrankungen
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Krebserkrankungen

Tipp: Die häufigsten Ursache von Schleim im Stuhl sind eine falsche Ernährung und unentdeckte Intoleranzen. Eine professionelle Ernährungstherapie kann helfen, unverträgliche Lebensmittel zu identifizieren und das Wohlbefinden zu steigern. Mit unserer Darmgesundheits-App stehen dir viele Möglichkeiten zur Verfügung, deine Darmgesundheit mit fachlicher Unterstützung durch unsere Experten selbst zu verbessern. Lade dir unsere kostenlose Darmgesundheits-App herunter, erhalte viele leckere und gut verträgliche Rezeptvorschläge und fang an deine Symptome zu bekämpfen.

Übersicht über die Ursachen von Schleimbeimengungen im Stuhl

Ursache Beispiele weitere Symptome
Ernährungsumstellung sehr fetthaltige Mahlzeit, Umstellung auf kohlenhydratreiche Ernährung selten zusätzliche Symptome, geht nach wenigen Tagen vorüber
Nahrungsmittel-unverträglichkeit Laktoseintoleranz, Gluten-Unverträglichkeit, Lebensmittelvergiftung Oft Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Krämpfe, Durchfälle
Infektionen Gastroenteritis, Salmonellose allgemeines Krankheitsgefühl, Bauchschmerzen, Durchfälle
Entzündliche Darmerkrankungen Morbus Crohn, Colitis ulcerosa Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfälle, Blutbeimengungen im Stuhl
Krebserkrankungen Darmkrebs geringe Mengen von Blut und Schleim im Stuhl

Ernährungsumstellung

Die einfachste Erklärung von Schleim im Stuhl ist eine Umstellung der Ernährung. Die Einnahme einer stark fetthaltigen Mahlzeit kann dazu führen, dass vermehrt Schleim im Stuhl auftritt. Dieses Auftreten von Schleim ist allerdings vorübergehend und sollte schnell wieder abklingen.

Auch der Wechsel zu einer sehr kohlenhydratreichen Ernährung (Brot, Nudeln, Reis) kann in den ersten Tag zu einer Veränderung der Stuhlkonsistenz und zu Schleimbeimengungen führen. Allerdings haben alle Ernährungsumstellungen gemeinsam, dass der Schleim nur für eine kurze Zeit während der Umstellung im Stuhl auftritt. Bleibt die Schleimbeimengung über mehrere Tage bestehen, liegt häufig eine andere Ursache zu Grunde.

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Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Nahrungsmittelunverträglichkeiten spielen eine immer größere Rolle in westlichen Industrienationen. Durch die Vielzahl an verfügbaren und verarbeiteten (prozessierten) Nahrungsmitteln kommt es immer häufiger dazu, dass einzelne Nahrungsbestandteile nicht vertragen werden oder sich Allergien gegen sie entwickeln.

Generell können alle Nahrungsmittelunverträglichkeiten zum Auftreten von Schleim im Stuhl führen. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, ob die Schleimbeimengungen im Stuhlgang mit dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel im Zusammenhang stehen oder ob zusätzlich Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Blähungen auftreten.

Die bedeutendsten Unverträglichkeiten, die zu Schleim im Stuhl führen können, sind:

Laktoseintoleranz

Patienten mit einer Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase im Darm. Deshalb können sie mit der Nahrung aufgenommenen Milchzucker (Laktose) nicht verdauen. In Deutschland weisen etwa fünfzehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung eine Intoleranz gegenüber Laktose auf. Da der Körper die Laktose nicht aufnehmen kann, wandert sie aus dem Dünndarm in den Dickdarm. Dort wird sie von Bakterien der Darmflora verarbeitet. Durch die Produkte dieser Verarbeitung kommt es zu Blähungen, Bauchkrämpfen, Übelkeit und Durchfällen. Außerdem kann der Darm mit einer vermehrten Schleimproduktion reagieren, die dann beim Stuhlgang auffällt.

Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie)

Bei der Zöliakie besteht eine Überempfindlichkeit gegen das Nahrungseiweiß Gluten. Die Aufnahme von Gluten führt zu einer Immunreaktion und der Entzündung der Darmschleimhaut. Als Folge der Entzündung können die Schleimdrüsen dazu angeregt werden, vermehrt Schleim zu produzieren. So treten, neben einer Vielzahl anderer Symptome, auch Schleimbeimengungen im Stuhl auf. Die Glutenunverträglichkeit ist sehr selten, häufiger ist die in den Medien oft angesprochene Weizensensitivität.

Auch bei Lebensmittelvergiftungen, zum Beispiel beim Verzehr verdorbener Meeresfrüchte, können Schleimbeimengungen im Stuhl auftreten.

Infektionserkrankungen

Kommt es zu einer Besiedelung des Magen-Darm-Traktes mit krankheitserregenden Organismen (Pathogenen), so tritt häufig eine Entzündungsreaktion auf. Im Rahmen dieser Entzündung kommt es unter anderem dazu, dass die Darmdrüsen mehr Schleim produzieren.

Die wichtigsten Infektionskrankheiten, die zu Schleimbeimengungen im Stuhl führen können, sind:

Gastroenteritis

Der Begriff Gastroenteritis beschreibt eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes. Meist ist eine Infektion mit Viren (z.B. Rotaviren und Novoviren) der Auslöser. Oft liest man in der Zeitung von solchen Ausbrüchen in Einrichtungen wie Kindergärten oder auch auf Kreuzfahrtschiffen. Neben allgemeinem Krankheitsgefühl treten bei einer Gastroenteritis auch Übelkeit, Durchfall und Schleimbeimengungen im Stuhl auf. Eine durch Viren verursachte Gastroenteritis heilt meist schnell aus, man sollte allerdings auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

Salmonellose

Die Salmonellose ist eine spezielle Form der Gastroenteritis, die durch Bakterien (Salmonellen) ausgelöst wird. Eine Salmonellose verursacht ähnliche Symptome wie eine durch Viren ausgelöste Gastroenteritis. Allerdings verläuft sie meist intensiver und kann in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein.

Entzündliche Darmerkrankungen

Die entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind im Vergleich zum Reizdarmsyndrom selten. In Deutschland leiden etwa 150 von 100.000 Menschen an Morbus Crohn. Bei diesen Erkrankungen, deren Entstehung noch nicht vollständig verstanden ist, richtet sich das Immunsystem gegen die eigene Darmschleimhaut und führt so zu ausgeprägten Entzündungsreaktionen. Im Rahmen dieser Entzündungen kann es auch zu Schleimbeimengungen im Stuhlgang kommen. Beim Morbus Crohn treten neben der Schleimbeimengung häufig Erbrechen, Übelkeit, Durchfälle und Bauchkrämpfe auf. Bei der Colitis ulcerosa kommt es häufig auch zusätzlich zu Blutbeimengungen im Stuhl. Auch ein Reizdarmsyndrom kann dazu führen, dass vermehrt Schleim im Stuhlgang auftritt. Hier sollte der Schleim allerdings ohne Beimengung von Blut auftreten und eine helle, klare Farbe haben.

Krebserkrankungen

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Erste Symptome einer solchen Erkrankung sind meist kleinere Mengen von Blut und Schleim, die dem Stuhlgang beigemengt sind. Gerade, wenn diese kleineren Mengen über einige Zeit im Stuhl auffallen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird den Darm dann im Rahmen einer Darmspiegelung untersuchen, um die Ursache genauer abzuklären.

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Gibt es Unterschiede in der Art des Schleims?

Die Zusammensetzung des Schleims kann je nach Auslöser verschieden sein. Oftmals geben Konsistenz und Farbe des Schleims schon erste Hinweise auf die Ursache der Schleimbeimengung. Auch die Menge des Schleims kann stark variieren. Infektiöse Erkrankungen gehen oft mit einer Verwässerung des Schleims einher, da die Schleimdrüsen als Reaktion auf die Entzündung sehr wässrigen Schleim ausstoßen. Die Farbe des Schleims gibt einen wichtigen Hinweis auf seine Ursache. Normaler Schleim ist hell und klar. Ähnlich sieht er bei Schleimbeimengungen im Rahmen einer Ernährungsumstellung aus. Heller Schleim kann ebenfalls bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten. Kommt es dazu nur gelegentlich, ist meist nicht von einer Gefahr auszugehen. Bei längerem Auftreten oder zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden.

Weißlicher Schleim im Stuhl tritt ebenfalls häufig bei Nahrungsunverträglichkeiten auf, seltener auch bei entzündlichen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn.

Gelber Schleim kommt oft dadurch zustande, dass sich in ihm abgestorbene weiße Blutzellen (Leukozyten) befinden. Er gibt einen Hinweis auf eine vorliegende Infektion.

Roter Schleim im Stuhl kommt durch zusätzliche Blutbeimengungen zu Stande und tritt bei entzündlichen Darmerkrankungen, manchen Infektionen sowie Krebserkrankungen des Darmes auf.

Verschiedene Arten von Schleim und deren Vorkommen

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Heller Schleim Normaler Schleim des Körpers Ernährungsumstellung, Nahrungsmittelunverträglichkeit
Gelber Schleim Tote Immunzellen im Schleim (Eiter) Infektionen
Roter Schleim Blutbeimengungen im Schleim Entzündliche Darmerkrankungen, Infektionen, Krebserkrankungen
Andere Farben Verschiedene Nahrungsbestandteile oder Färbemittel im Schleim Häufig durch aufgenommene Nahrung (z.B. Spinat – grüner Schleim)

Wie findet der Arzt die Ursache für den Schleim im Stuhl?

Farbe, Konsistenz und Menge des Schleimes geben dem Arzt erste Hinweise auf seinen Auslöser. Darüber hinaus kann der Arzt weitere Untersuchungen veranlassen, die auf die Ursache schließen lassen. Hierzu zählen, neben einer ausführlichen körperlichen Untersuchung, Ultraschalluntersuchungen des Magen-Darm-Traktes, Blutuntersuchungen und eine Darmspiegelung. Durch eine Kombination dieser Untersuchungsmethoden kann in den meisten Fällen die Ursache der Schleimbeimengung im Stuhl gefunden werden.

Wie kann man Schleim im Stuhl behandeln?

Da es sich bei Schleim im Stuhl nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom handelt, wird er durch die Behebung der auslösenden Krankheit therapiert. Kommt er durch eine Ernährungsumstellung zu Stande, so geht er meistens von selbst zurück oder kann durch bewusstere Ernährung behoben werden. Wir empfehlen die Ernährungs- und Symptomtagebuch-App von Cara Care. Die kostenlose Darmgesundheits-App kannst Du hier herunterladen und dir fachliche Unterstützung von unseren Experten sichern.

Sind Infektionen die Ursache, so wird die Schleimbeimengung nach Abheilen der Infektion ebenfalls aufhören. Andere Erkrankungen, wie die entzündlichen Darmerkrankungen oder Darmkrebs sind schwerer zu behandeln. Allerdings kann auch hier in enger Zusammenarbeit mit dem Arzt erreicht werden, die Symptome zu lindern und eine höhere Lebensqualität zu erreichen.

Arastéh, K., Bieber, C., Brandt, R., & Chatterjee, T. T. (2012). Duale Reihe Innere Medizin. H. W. Baenkler (Ed.). Georg Thieme Verlag.
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Wolter, F., & Bischoff, S. C. (2003). Nahrungsmittelunverträglichkeit und Nahrungsmittelallergie. In Praxishandbuch klinische Ernährung und Infusionstherapie (pp. 797-809). Springer Berlin Heidelberg. Link: http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-55896-2_56 (Abstract, voller Text nur mit speziellem Zugang abrufbar), aufgerufen am 06.05.16
Lehnert, T., Schaible, A., & Herfarth, C. (1999). Onkologische Prinzipien beim Kolonkarzinom Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Der Chirurg, 70(4), 499-510. Link: http://link.springer.com/article/10.1007/s001040050680 (Abstract, voller Text nur mit speziellem Zugang abrufbar), aufgerufen am 06.05.16

Laura Fouquette

Laura Fouquette

Laura Fouquette ist gebürtige Kalifornierin und begeistert sich für das Thema digitale Gesundheit. Sie absolvierte einen Master in Public Health (MPH), Epidemiologie/Biostatistik, ebenso wie einen Bachelor in Public Health an der University of California, Berkeley. Mit Cara Care haben haben wir in Form einer App deinen ganzheitlichen Begleiter bei Verdauungsbeschwerden entwickelt. Finde HIER heraus, welches unserer Medizinprodukte für dich in Frage kommt und verbessere deine Symptome und deine Lebensqualität!

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