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Symptome einer Laktoseintoleranz erkennen

Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

Laktoseintoleranz kann unterschiedlichste Symptome hervorrufen. Entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich bei Laktoseintoleranz aber nicht um eine Allergie, sondern um eine Fehlleistung des Dünndarms. Diese führt dazu, dass Milchzucker (Laktose) nicht aufgespalten wird. Der nicht umgewandelte Milchzucker wandert, statt von der Darmwand resorbiert zu werden, weiter in den Dickdarm und versorgt dort gasbildende Bakterien mit Energie. Diese Bakterien sorgen dann wiederum für verschiedenste Beschwerden im Verdauungssystem.


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Was sind typischen Symptome einer Laktoseintoleranz?

In der Regel äußert sich eine Laktoseintoleranz durch folgende Symptome:

Laktoseunverträglichkeit test

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Der überlastete Darm gibt oft zusätzlich laute Geräusche von sich, die als Darm-Rumoren wahrgenommen werden. Neben diesen deutlichen Symptomen reagiert der Körper oftmals zusätzlich mit Beschwerden, die sich nur schwer der Verdauung zuordnen lassen, wie Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen. Einige Patienten klagen außerdem im Zusammenhang mit ihren Verdauungsproblemen über Rückenschmerzen. Ein nicht funktionierendes Verdauungssystem belastet den kompletten Organismus, weshalb auch Konzentrationsstörungen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Herzrasen zu den beobachteten Beschwerden zählen.

Die häufigsten Symptome der Laktoseintoleranz im Detail

1. Blähungen

Das Hauptsymptom einer Laktoseunverträglichkeit sind Blähungen. Diese kommen durch eine starke Gasentwicklung (Wasserstoff und CO2) zustande.

2. Bauchschmerzen

Wenn diese Gase nicht abgelassen werden können, kann dies zu einer Dehnung der Darmwand führen. Dies verursacht Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe. Gerade im oberen Dünndarm kann dies sehr unangenehm sein. Häufig sind dabei Oberbauchschmerzen und Unterbauchschmerzen.

3. Durchfall

Bei der Intoleranz produzieren die Darmbakterien insbesondere kurzkettige Fettsäuren. Diese führen dazu, dass vermehrt Wasser in den Darm gezogen wird. Dadurch entstehen Durchfälle, die zum Teil sehr wässrig sein können.

4. Schleim im Stuhl

Wenn sich der Fettgehalt des Stuhls durch eine Laktoseintoleranz erhöht, sind schleimige und schmierige Stühle die Folge. Hieran sind auch Fettsäuren der Darmbakterien schuld.

5. Völlegefühl

Die vermehrte Gasbildung kann zu einem Völlegefühl führen, das sehr unangenehm sein und den Appetit mindern kann.

6. Übelkeit und Erbrechen

Vielen Betroffenen wird schlecht nach dem Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln. Dies kann auch zum Erbrechen führen.

Woran lässt sich eine Laktoseintoleranz erkennen?

Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie die Laktoseintoleranz zu erkennen, ist nicht ganz einfach. Viele der für eine Laktoseintoleranz zutreffenden Symptome, wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall, treten auch bei anderen Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes auf. Das Verdauungssystem gilt zudem als äußerst sensibel und sein beschwerdefreies Funktionieren hängt von unzähligen Faktoren ab. Da unsere Ernährung sich im Regelfall aus verschiedensten Bestandteilen zusammensetzt, ist es mitunter schwierig, den Verursacher von Verdauungsbeschwerden zu bestimmen. Wurde per Beobachtung beispielsweise das Glas Milch mit Keksen als Bauchweh-Auslöser identifiziert, kann möglicherweise die Laktose der Milch, das Gluten des Weizens oder die zugesetzte Fruktose der gekauften Kekse den Ausschlag geben. Vielleicht enthalten die Lieblings-Kekse auch Erdnüsse und eine unerkannte Nuss-Allergie verursacht die eintretenden Beschwerden. Das Führen eines Ernährungs-Tagebuches bietet gute Erkenntnisse, kann aber äußerst langwierig sein. Diesem Link (Klick) findet sich ein einfacher Selbsttest, der schnell eine erste Einschätzung bietet, wie hoch das persönliche Risiko ist, an einer Laktoseintoleranz zu leiden.

Welche Diagnose-Verfahren gibt es?

Die sicherste Möglichkeit ist der Gang zum Facharzt, da nur dieser über geeignete Methoden verfügt, eine Laktoseintoleranz zweifelsfrei zu diagnostizieren und andere Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes auszuschließen. Die medizinische Diagnose einer Laktoseintoleranz ist mit gewissem Aufwand verbunden, da lediglich der Atemtest und die Entnahme einer Dünndarm-Gewebeprobe sichere Ergebnisse liefern. Beim sogenannten H2-Atemtest wird der Wasserstoff-Gehalt der Atemluft des Patienten über einen längeren Zeitraum gemessen. Grundlage dieses Tests ist die Tatsache, dass die unverdauten Milchzucker-Moleküle im Dickdarm von Bakterien zersetzt werden, die unter anderem Wasserstoff produzieren. Die Messung der Gasproduktion beim nüchternen Patienten und nach Verzehr einer Laktose-Lösung gibt somit Aufschluss darüber, wie gut die Laktose verstoffwechselt wurde.

Unter bestimmten Bedingungen, wenn etwa mehrere Unverträglichkeiten vermutet werden, kann auch die Entnahme und Untersuchung einer Gewebeprobe des Dünndarms notwendig werden, um den Laktase-Gehalt der Darmwand zu bestimmen. Diese Entnahme kann nur endoskopisch erfolgen und stellt für den Patienten die anstrengendste Prozedur dar.

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Treten bei einer Laktoseintoleranz Symptome auf, welche die Haut betreffen?

Zu den Symptomen einer Laktoseintoleranz zählen normalerweise keine Veränderungen des Hautbildes, da sich diese größtenteils auf Beschwerden des Verdauungssystems beschränken. Hautreaktionen, die im Zusammenhang mit dem Verzehr von Milchprodukten beobachtet wurden, legen eher den Verdacht einer Milchallergie nahe, dem ein vollkommen anderer Mechanismus zu Grunde liegt:

Bei einer Allergie interpretiert das Immunsystem eigentlich ungefährliche Stoffe als Erreger und versetzt den Körper in Alarmbereitschaft, um dann die natürlichen Abwehrmechanismen in Gang zu setzen. Nachdem eine Milchallergie im Gegensatz zu einer Laktoseintoleranz den gesamten Körper in Aufruhr versetzt, beschränken sich die Symptome einer Allergie nicht auf den Verdauungstrakt, sondern gehen oft mit Hautreaktionen und Atembeschwerden Hand in Hand.

Ist es möglich, plötzlich unter Laktoseintoleranz zu leiden?

Das Verdauungssystem und die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln sind nicht in Stein gemeißelt. Im Laufe des Lebens ändern sich die Ernährung, die Zusammensetzung der Darmflora und die Effizienz der Verdauung. Es erscheint daher nicht abwegig, dass auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie die Laktoseintoleranz sich im Laufe des Lebens verändern oder erst im Erwachsenenalter auftreten können. Besteht der Verdacht einer Laktoseintoleranz, hat sich ein vierwöchiger kompletter Laktose-Verzicht bewährt, durch den der Darm sich im Normalfall wieder beruhigt. Nach dieser Zeit kann langsam begonnen werden, einzelne Laktose-haltige Produkte in die Ernährung einzubeziehen, um vorsichtig zu beobachten, wie der Körper reagiert.

Welche Symptome einer Laktoseintoleranz treten bei Erwachsenen auf?

Erwachsene können von der kompletten Bandbreite der Symptome einer Laktoseintoleranz betroffen sein. Überwiegend sind dies die unmittelbar den Verdauungstrakt betreffenden Symptome. Hierzu zählen Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe und Darmwinde ebenso wie Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen sowie Durchfall. Neben diesen, den Gastrointestinaltrakt betreffenden, Symptomen gibt es allerdings eine Reihe weiterer, die insbesondere von Erwachsenen nicht unmittelbar mit einer Laktoseintoleranz in Verbindung gebracht werden, da sie, je nach persönlicher Konstitution, Lebenssituation und Lebensalter eher mit anderen Ursachen verknüpft werden. Zu diesen Symptomen einer Laktoseintoleranz zählen Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen aber auch Schlafstörungen, Schwindel und sogar Herzrasen.

Welche Symptome einer Laktoseintoleranz treten beim Kind auf?

Grundsätzlich unterscheiden sich die Symptome einer Laktoseintoleranz bei Kindern nicht von denen Erwachsener: also Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Bei Kindern ist es allerdings ungleich schwieriger, eine Laktoseintoleranz zu diagnostizieren. Zum einen fällt es Kindern schwer, ihr Unwohlsein zu artikulieren und zum anderen lassen sich manche Untersuchungen unter gewissen Altersgrenzen noch nicht durchführen. Besteht also bei Kindern der Verdacht auf Laktoseintoleranz, ist eine medizinisch begleitete Ernährungsumstellung oft die einzige Möglichkeit, dem Problem entgegenzutreten.

Gehört Müdigkeit zu den Symptomen einer Laktoseintoleranz?

Viele Patienten, die unter Laktoseintoleranz leiden, berichten auch von chronischer Müdigkeit. Zweifellos fühlen sich Menschen müde, wenn sie beispielsweise durch Verdauungsbeschwerden unter Schlaflosigkeit leiden oder der Organismus zu viel Energie in die Verdauung investieren muss. Zusätzlich reagieren die meisten Menschen nach dem Verzehr großer Mahlzeiten mit Müdigkeit – eine natürliche Reaktion, um in Ruhe zu verdauen. Müdigkeit kann also durchaus ein Symptom einer Laktoseintoleranz sein, ohne Beschwerden des Gastrointestinaltraktes dürfte die Ursache aber an anderer Stelle zu finden sein.

Wie lange dauern die Symptome einer Laktoseintoleranz an?

Die Verdauung, ihre Geschwindigkeit und ihre Reaktionsfreudigkeit sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Denn hier wirkt sich neben der Genetik zusätzlich das bakterielle Milieu der Darmflora aus. Bei manchen Patienten sind die Symptome nur schwach ausgeprägt, dauern dafür an. Bei anderen Patienten gibt es kurz nach der Mahlzeit eine schnelle heftige Reaktion von kurzer Dauer. Leider gibt es für die Dauer der Beschwerden keine Faustregel – hier müssen immer individuelle Erfahrungswerte gesammelt werden.

Wann treten die Symptome einer Laktoseintoleranz auf?

Viele Patienten mit Laktose-Unverträglichkeit berichten, bereits eine Viertelstunde nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten unter Flatulenzen, Bauchkrämpfen oder Durchfall zu leiden – üblicherweise lässt die Reaktion nicht länger als zwei Stunden auf sich warten.

D. L. Swagerty, A. D. Walling, R. M. Klein (2002). Lactose Intolerance. American Familiy Physician. 65:9. 1845–1850. Online abgerufen am 22.06.2018 unter http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.729.8735&rep=rep1&type=pdf

F. J. Simoons (1970). Primary adult lactose intolerance and the milking habit: A problem in biologic and cultural interrelations. The American Journal of Digestive Diseases. 15:8. 695–710. Online abgerufen am 22.06.2018 unter https://link.springer.com/article/10.1007/BF02235991

H. G. Desai, A. V. Chitre, K. N. Jeejeebhoy (1967): Lactose loading. Gastroenterologia. 108:4. 177–188. Online abgerufen am 22.06.2018 unter https://doi.org/10.1159/000201610

Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

Ich arbeite als Arzt in Berlin. Mit Cara Care haben haben wir in Form einer App deinen ganzheitlichen Begleiter bei Verdauungsbeschwerden entwickelt. Finde HIER heraus, welches unserer Medizinprodukte für dich in Frage kommt und verbessere deine Symptome und deine Lebensqualität!

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