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Glutenintoleranz

Betroffene einer Zöliakie leiden unter einer Überempfindlichkeit des Darms auf Gluten, einem Bestandteil vieler Getreidesorten. Durch den Verzehr glutenhaltiger Speisen entsteht eine Entzündung der Schleimhaut im Dünndarm. Sehr häufig zeigt sich die Erkrankung daher in Form von Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, doch auch andere Symptome sind möglich. Die Krankheit kann sowohl im Kindesalter als auch bei Erwachsenen erstmalig auftreten. Sehr wichtig ist bei Zöliakie die Ernährung: Eine glutenfreie Kost lindert die Symptome und beugt Folgeschäden vor.

Das Wichtigste im Überblick 
  • Zöliakie ist eine Form der Glutenunverträglichkeit
  • Gluten ist eine bestimmte Eiweiß-Form (“Kleber-Eiweiß”), es ist vor allem in Getreidesorten enthalten
  • beim Verzehr glutenhaltiger Nahrung entsteht eine chronische Schleimhautentzündung des Dünndarms
  • Zöliakie tritt sowohl im Baby- oder Kleinkind-Alter als auch bei Erwachsenen auf
  • die Krankheit wird auch als glutensensitive Enteropathie bezeichnet
  • Verschiedene Faktoren scheinen zur Entstehung beizutragen, unter anderem die genetische Veranlagung und die Ernährungsgewohnheiten unserer modernen Gesellschaft
  • häufige Zöliakie-Symptome sind Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen
  • eine Heilung ist nach dem derzeitigen Stand der Forschung nicht möglich
  • die Therapie besteht darin, eine streng glutenfreie Diät einzuhalten

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Welche Symptome können bei Zöliakie auftreten?

Häufige Symptome bei Zöliakie sind folgende Verdauungsbeschwerden:

  • Durchfälle (Diarrhoe) und Verstopfung (Obstipation)
  • fettglänzende, gelblich-graue Fettstühle (Steatorrhoe)
  • Blähungen (Flatulenz)
  • laute, gluckernde Darmgeräusche (auch Broborygmus genannt)
  • stark geblähter Bauch, insbesondere über der Gegend zwischen Bauchnabel und Ansatz des Brustbeins (sogenannter Trommelbauch)
  • Bauchschmerzen (durch den Druck der Gase verursacht)

Die Symptome der Zöliakie können für Betroffene sehr belastend sein. Der Alltag ist aufgrund der starken Verdauungsprobleme dann meist nur eingeschränkt zu bewältigen. Doch die Symptome sind nicht nur schmerzhaft. Viele Zöliakie-Betroffene schämen sich auch für die Darmgeräusche, die sich nicht immer unterdrücken lassen und unter Umständen sehr laut sind.

Neben den Problemen mit der Verdauung gibt es auch andere Symptome. Normalerweise werden über die Wand des Dünndarms wichtige Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen. Durch die Zöliakie liegt eine Entzündung vor und der Vorgang der Nahrungsaufnahme ist beeinträchtigt − Mangelerscheinungen können entstehen. Körperliche Schwäche und bleierne Müdigkeit können sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auftreten. Bei Kindern mit Zöliakie zeigt sich die Erkrankung oftmals durch den Verlust von Gewicht. Auch Wachstumsstörungen können die Folge von Zöliakie sein.

Weitere Folgeerscheinungen sind unter anderem:

  • Antriebslosigkeit und depressive Verstimmungen
  • Blutarmut (Anämie) durch die mangelnde Aufnahme von Eisen und Folsäure sowie Blutungsneigung
  • schmerzhafte Einrisse in den Mundwinkeln (Rhagaden)
  • Knochenerweichung (Osteomalazie) oder Knochenschwund (Osteoporose)
  • Schäden des Zahnschmelzes
  • Schwäche und Kraftminderung in Armen und Beinen
  • Stand- und Gangunsicherheit
  • Missempfindungen, zum Beispiel Kribbeln, Taubheitsgefühle
  • Hauterscheinungen im Rahmen von begleitenden Hauterkrankungen
  • Infektanfälligkeit
  • bei Frauen: Zyklusunregelmäßigkeiten und möglicherweise Unfruchtbarkeit

Wann tritt Zöliakie auf?

Das Auftreten der Erkrankung ist grundsätzlich in jedem Alter möglich. Babys können ihre Symptome noch nicht mitteilen, daher sollten Eltern bei typischen Signalen zum Kinderarzt gehen. Erste Anzeichen können anhaltende Bauchschmerzen, schlechtes Gedeihen und fettige Stühle sein. Viele Kinder zeigen bereits in den ersten Monaten nach der Geburt Zöliakie-Symptome. Meist treten Beschwerden auf, sobald die Kleinkinder vermehrt getreidehaltige Nahrung in Form von Brei bekommen. Es gibt aber auch Menschen, die erst im Erwachsenenalter erkranken.

Was ist die Ursache von Zöliakie?

Für das Entstehen der Zöliakie wird ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren diskutiert. Die Krankheit scheint vererbbar und kommt in einigen Familien gehäuft vor. Sobald ein eineiiger Zwilling Zöliakie entwickelt, liegt das Risiko bei etwa 80 Prozent, dass die Krankheit auch bei seinem Geschwisterkind entsteht.

Außerdem ist das Getreide ein vergleichsweise neuer Bestandteil der menschlichen Ernährung. Den Großteil der Zeit verbrachten die Menschheit als Jäger und Sammler. Erst nach Beginn der Landwirtschaft wurde Getreide in unsere tägliche Ernährung aufgenommen. Dies könnte die Reaktion des Körpers gegen den Getreidebestandteil Gluten hervorrufen.

Es handelt sich bei der Zöliakie um eine Autoimmunerkrankung. Demnach reagiert das eigene Immunsystem überempfindlich auf einen eigentlich harmlosen Stoff; im Fall der Zöliakie auf Gluten. Es kommt zu einer entzündlichen Reaktion der Schleimhaut im Dünndarm, wenn Betroffene glutenhaltige Lebensmittel verzehren. Stellen Erkrankte ihre Ernährung nicht um, kann es auf Dauer zu Schäden am Darm kommen. Auch andere gesundheitliche Folgen sind möglich.

Die Zöliakie tritt häufig mit anderen Erkrankungen auf, so etwa Diabetes mellitus Typ I. Diese Form der “Zuckerkrankheit” hängt wie die Zöliakie mit einer Überreaktion des Immunsystems zusammen.

Wie wird die Diagnose Zöliakie gestellt?

Verdauungsstörungen sind meist der erste Hinweis auf die Krankheit. Allerdings verlaufen inzwischen mehr als die Hälfte der Erkrankungsfälle untypisch und können sich durch viele unterschiedliche Symptome äußern. Beim Verdacht auf Zöliakie führt der Arzt Blutuntersuchungen durch, um die Antikörper zu bestimmen, die bei der Erkrankung gebildet werden.

Um sicherzugehen, dass es sich um Zöliakie handelt, ist zudem eine Darmspiegelung mit Entnahme von Gewebeproben nötig. Die Einhaltung einer glutenfreien Diät “auf Verdacht” vor weiterer Diagnostik ist ungünstig, da dies die Ergebnisse verfälschen kann. Es gibt inzwischen auch Bemühungen, Tests zu entwickeln, die die Darmspiegelung ersetzen können und dadurch weniger unangenehm sind.

Warum ist es wichtig, Zöliakie früh zu entdecken?

Zöliakie ist eine chronische Erkrankung und leider nicht heilbar. Eine frühe Diagnose der Zöliakie ist dennoch enorm wichtig, denn eine glutenfreie Diät führt in der Regel zu einer schnellen Besserung der Symptome. Außerdem können Betroffene so Folgeschäden vermeiden. Eine dauerhafte Entzündung im Darm kann dessen Funktion langfristig schädigen. Außerdem können mögliche Mangelerscheinungen zu Nervenschäden führen, den Hormonhaushalt beeinflussen und die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Langfristig kann die dauerhafte Entzündung zudem das Risiko für bestimmte Arten von Krebserkrankungen des Verdauungssystems erhöhen.

Bei einer unbehandelte Zöliakie liegt ein Mangel an Eisen, Folsäure und Vitaminen vor. Außerdem werden häufig zu wenig Kalorien aufgenommen, was zu Untergewicht führen kann. Bei Kindern sind solche Mängel besonders gravierend, da sie noch wachsen und besonders auf eine ausreichende Nährstoffversorgung angewiesen sind. Das Kind kann aufgrund einer unentdeckten Zöliakie nicht gut gedeihen, es gerät in einen Wachstumsrückstand und es kann sogar zur Schädigung von Nervenbahnen kommen. Aus diesen Gründen ist eine frühzeitige Diagnose von Zöliakie bei Kindern und auch bei Erwachsenen wichtig.


Zöliakie ist eine ernste Erkrankung, die nicht heilbar ist. Umso wichtiger ist eine glutenfreie Ernährung: Eine entsprechende Diät reduziert die Symptome, und die Lebensqualität der Betroffenen steigt.

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Wie sieht die Therapie von Zöliakie aus?

Die wichtigste Möglichkeit, die Symptome der Zöliakie zu lindern, ist eine glutenfreie Ernährung. Dazu gehört der Verzicht auf sämtliche Getreideprodukte wie Brot oder Müsli, da dort Gluten enthalten ist. Von Natur aus glutenhaltig sind Getreideprodukte aus Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel oder Grünkern. Zu den glutenfreien Nahrungsmitteln gehören Reis, Mais, Kartoffeln, Sojabohnen, Buchweizen, Hirse und in manchen Fällen auch Hafer.

Auch in vielen Fertigprodukten ist Gluten enthalten. Selbst in auf den ersten Blick glutenfreien Produkten können Spuren von Gluten nachgewiesen werden, wenn sie bei der Verarbeitung mit glutenhaltigen Produkten in Kontakt kommen. Dies kann auch zum Beispiel auch bei Reis oder Hafer der Fall sein. Nur glutenfreie Produkte, die auch explizit als solche gekennzeichnet sind, sind tatsächlich glutenfrei und von den Betroffenen ohne Risiko zu verzehren. Ein glutenfreies Lebensmittel erkennt man an dem Symbol der durchgestrichenen Ähre.

Im Haushalt eines Zöliakie-Betroffenen muss auf eine strikte Trennung von glutenhaltigen und glutenfreien Nahrungsmitteln geachtet werden. Da glutenhaltige Lebensmittel ein großer Bestandteil der täglichen Ernährung sind, müssen sich bei den meisten Betroffenen die Einkaufsgewohnheiten ändern. Das ist anfangs mühsam und kann teuer sein. Langfristig steigt die Lebensqualität der Betroffenen aber auf diese Weise.

Eine Online-Ernährungsberatung kann zusätzlich dabei helfen, mit der Krankheit bestmöglich umzugehen.

Was kann Betroffenen neben der Diät helfen?

Die Zöliakie ist eine Diagnose, die das alltägliche Leben verändert: Sie erfordert eine lebenslange Umstellung der Ernährung, und auch Arztbesuche gehören dazu. Im Gegensatz zu Gesunden müssen Zöliakie-Erkrankte ihre Mahlzeiten meist genauer planen. Das hat Einfluss auf ihre gesamte Lebensführung. Manche Betroffene haben zudem mit weiteren Krankheiten neben der Zöliakie zu kämpfen.

Betroffene müssen sich aber nicht alleine mit ihren Problemen fühlen. Ein Austausch mit anderen Erkranken kann eine wichtige Stütze darstellen. Wie gehen andere mit der Diagnose und den Symptomen um? Welche Einstellung zur Krankheit haben sie, und wie meistern sie den Alltag erfolgreich trotz der Zöliakie? Diese Fragen können Betroffene in Selbsthilfegruppen oder auch in Internet-Foren diskutieren und sich wertvolle Tipps zum Umgang mit ihrer Erkrankung holen.

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