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Diagnostik

Welche Diagnoseverfahren kommen bei der Untersuchung des Magen-Darm-Trakts zum Einsatz?

Die Feststellung einer bestimmten Krankheit wird als Diagnose bezeichnet. Neben dem Gespräch (Anamnese), in dem die Vorgeschichte des Betroffenen sowie seine Risikofaktoren erfasst werden sollen, kommen dafür auch noch weitere medizinische Diagnoseverfahren zum Einsatz. Ihr Ergebnis ist oft wegweisend für die abschließende Diagnose und die richtige Behandlung. Welche Diagnoseverfahren bei Magen-Darm-Erkrankungen typischerweise zum Einsatz kommen, erfahrt ihr hier.


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Wann werden Diagnoseverfahren angewendet?

Zunächst sammelt der Arzt aufgrund der berichteten Beschwerden mehrere Verdachtsdiagnosen. Diagnoseverfahren kommen zum Einsatz, wenn er eine dieser Verdachtsdiagnosen sichern und andere ausschließen möchte. In vielen Fällen reicht die Durchführung von ein bis zwei unterschiedlichen Diagnoseverfahren aus, um eine endgültige Diagnose zu stellen.

Für einige Erkrankungen gibt es Diagnoseverfahren, die ein eindeutiges Ergebnis liefern. Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung sollte beispielsweise nicht ohne eine aussagekräftige Darmspiegelung samt Probenentnahme und Gewebeuntersuchung (Biopsie) diagnostiziert werden.1 Beim Reizdarmsyndrom ist die Darmspiegelung dagegen meist unauffällig. Es handelt sich daher um eine sogenannte Ausschlussdiagnose2: Diese Diagnose darf erst gestellt werden, wenn alle anderen in Betracht kommenden Ursachen ausgeschlossen wurden.

Im Anschluss zu den durchgeführten Untersuchungen erfolgt dann die notwendige Behandlung.

Welche Diagnoseverfahren gibt es?

  • körperliche Untersuchung
  • Blutuntersuchung
  • Stuhlprobe
  • endoskopische Verfahren
  • bildgebende Verfahren
  • Atemtests

Körperliche Untersuchung

An jedes Anamnesegespräch sollte sich als erstes eine gründliche körperliche Untersuchung anschließen. Auf Basis der Befunde der körperlichen Untersuchung ergeben sich Verdachtsdiagnosen. Bei der körperlichen Untersuchung vertraut der Arzt auf seine Sinne. Diese läuft in vier Etappen ab:

  • Inspektion
  • Auskultation
  • Perkussion
  • Palpation

Zunächst wird der entkleidete Patient genau angeschaut (Inspektion). Bei der körperlichen Untersuchung schaut sich der Arzt zunächst den ganzen Patienten an, denn einige Darmerkrankungen können sich an der Haut, im Mund oder auch in den Augen zeigen.

Mit dem Stethoskop hört der Arzt dann neben der Herz- und Lungengeräusche auf die Darmgeräusche (Auskultation). Denn die Geräusche deuten auf die Aktivität des Darms hin.

Typischerweise wird danach der Bauch beklopft (Perkussion). Der Arzt kann so beurteilen, wie viel Gas sich im Darm befindet. Der Schall, der dabei entsteht, ist bei manchen Erkrankungen verändert.

Anschließend wird der Bauch abgetastet (Palpation). Durch Drücken auf verschiedene Bereiche des Bauches können Schmerzen genauer lokalisiert werden. Außerdem kann ein geübter Arzt Widerstände (Resistenzen) ertasten. Außerdem kann unter anderem auch so die Größe von Leber und Milz beurteilt werden.

Was ist eine digital-rektale Untersuchung?

Bei der digital-rektalen Untersuchung (kurz: DRU) schaut sich der Arzt den After (Anus) an und führt einen Finger in das Rektum (ein Teil des Enddarms) ein, um es und die angrenzenden Organe beurteilen zu können. Diese Untersuchung gehört eigentlich zu jeder vollständigen Magen-Darm-Trakt-Untersuchung, wird aber häufig nur bei bestimmten Verdachtsdiagnosen eingesetzt. Bei der DRU können etwa Tumore im Rektum ertastet werden. Wesentlich häufiger wird der Patient aber auf Hämorrhoiden (Schwellkörper im Enddarm) oder eine Vergrößerung der Prostata untersucht.

Der Arzt kann auch eine Proktoskopie oder Rektoskopie durchführen, um einen Einblick in die letzten Zentimeter des Dickdarms zu gewinnen.

Blutuntersuchung

Bei diesem Verfahren begutachtet der Arzt die Bestandteile des Bluts und vergleicht sie mit Referenzwerten. Veränderungen können auf einen beeinträchtigten Allgemeinzustand hindeuten oder spezifisch für eine Krankheit sein.

Hierfür werden diese Werte herangezogen:

  • die Zusammensetzung des Blutes aus verschiedenen Zellen
  • Entzündungswerte
  • Mineralstoffe
  • Enzyme
  • Hormone
  • Antikörper

Das Blut kann ebenfalls auf Erreger und Parameter bestimmter biologischer Prozesse – sogenannte Biomarker – untersucht werden. Sie können teilweise auch im Urin, Stuhl oder anderen Körperflüssigkeiten nachgewiesen werden.

Blutuntersuchung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle im Rahmen von Verlaufskontrollen. So können beispielsweise Tumormarker als Verlaufsparameter bei gesichertem Darmkrebs dienen. Zur Diagnose, eignen sie sich allerdings nicht.

Stuhlprobe

Die Untersuchung des Stuhls erfordert die Mitarbeit des Patienten: Er wird aufgefordert die Probe selbst zu entnehmen und beim Arzt abzugeben.

Untersucht werden:

  • die Beschaffenheit des Kots
  • das Vorliegen von Erregern im Stuhl
  • das Vorliegen von (teils nicht sichtbarem) Blut – Achtung: Das Ergebnis dieses Tests ist jedoch nicht sehr sicher3
  • Antikörper und Enzyme bei Verdauungsproblemen
  • die Fettausscheidung
  • die bakterielle Aktivität – sie kann Aufschluss über Nahrungsmittelunverträglichkeiten geben

Auch der Histamin-Spiegel kann beispielsweise im Stuhl überprüft werden.

Was sind endoskopische Verfahren und welche gibt es?

Endoskopische Verfahren werden angewandt, um das Innere von Organen oder Körperhöhlen zu untersuchen. Bekannte Beispiele für solche Verfahren sind die Magenspiegelung und die Darmspiegelung. Die Kapselendoskopie sowie die Doppelballonendoskopie ermöglichen eine Untersuchung des Dünndarms. Es ist auch möglich die Gallenwege und -blase sowie den Pankreasgang mittels eines endoskopischen Verfahrens zu untersuchen (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie; kurz: ERCP). Im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs kann es zudem erforderlich sein, die Bauchhöhle mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) zu untersuchen.

Magenspiegelung (Gastroskopie)

Die Gastroskopie dient der Beurteilung des Magens (Gaster), der Speiseröhre (Ösophagus) und des magennahen Darmabschnitts (Duodenum). Daher wird die Gastroskopie auch als Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) bezeichnet. Hierfür schiebt der Arzt einen Schlauch, mit Kamera und Lichtquelle, über den Mund in den Magen vor.

Die Schleimhaut und das Gewebe werden hierauf untersucht:

  • Gewebeveränderungen
  • Entzündungen
  • Blutungen
  • Geschwüre

Zur genaueren Abklärung entnimmt der Arzt Gewebeproben (Biopsien), die im Anschluss mikroskopisch untersucht werden. Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion durch das Bakterium Helicobacter pylori kann ein Schnelltest Hinweise geben. Des Weiteren kann der pH-Wert der Speiseröhre bei Sodbrennen über eine Sonde gemessen werden.

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Darmspiegelung (Koloskopie)

Bei einer Darmspiegelung werden der gesamte Dickdarm und das Ende des Dünndarms durch eine Kamera eingesehen. Schlauch und benötigte Instrumente werden über den After eingeführt. Viele Patienten empfinden diese Untersuchung als unangenehm und teilweise sogar schmerzhaft. Eine kurz wirksame Narkose kann die Darmspiegelung etwas angenehmer gestalten.

Der Arzt kann bei einer Koloskopie den Zustand der Darmschleimhaut einsehen. Dabei können folgende sichtbare Veränderungen wichtige Hinweise auf verschiedene Erkrankungen liefern:

  • entzündliche Veränderungen
  • Blutungen
  • Risse
  • Polypen
  • Ausstülpungen der Darmschleimhaut

Entnommene Gewebeproben sichern durch charakteristische Merkmale Diagnosen wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Darmkrebs. Bei Polypen kann ein Arzt im Rahmen der Untersuchung auch direkt handeln.

Bildgebende Verfahren

Bei anderen bildgebenden Verfahren sind meist Radiologen gefragt. Diese Mediziner werten die Bilder aus dem Inneren des Körpers aus. Sie können selbst minimale Auffälligkeiten unterschiedlichen Krankheiten zuordnen. Hierfür stehen ihnen folgende Verfahren zur Verfügung:

  • Ultraschall (Sonographie)
  • Röntgen
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Computertomographie (CT)
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
  • diverse Kontrastmitteluntersuchung – Magen-Darm-Passage, Dünndarmuntersuchung nach Sellink, Kolonkontratseinlauf
  • virtuelle Koloskopie4 Sie ermöglichen einen Blick unter die Haut. Dank der unterschiedlichen Verfahren können die Organe im Bauchraum dargestellt und Veränderungen erkannt werden.

Atemtests

Atemtests werden zum Nachweis einer Helicobacter pylori-Infektion (C13-Atemtest) genutzt. Auch bei vermuteten Kohlenhydrat-Unverträglichkeiten kann ein Atemtest (H2-Atemtest) zum Einsatz kommen.

Was sind die Risiken von Diagnoseverfahren?

Generell gilt beim Einsatz von Diagnoseverfahren, dass mit den risikoärmsten Tests begonnen wird. Erst wenn diese kein eindeutiges Ergebnis liefern, werden risikoreichere Verfahren eingesetzt.

Risiken der körperlichen Untersuchung, DRU, Stuhlprobe und Blutuntersuchung

Die körperliche Untersuchung, die digital-rektale Untersuchung sowie die Stuhlprobe sind mit keinen Risiken verbunden. Auch eine Blutabnahme gehört zum Alltag in Arztpraxen. Risiken hierbei sind gering, es kann zu blauen Flecken (Hämatomen) und in ganz seltenen Fällen zu Infektionen und Verletzungen von Nerven und anderen Strukturen kommen.

Risiken von Magen- und Darmspiegelungen

Die Magenspiegelung (Gastroskopie) gehört zu den risikoarmen Verfahren. Die Magenspiegelung ist ein vergleichsweise kleiner Eingriff. Sie erfordert nur eine örtliche Betäubung, um den Würgereiz zu verhindern. Der Schlauch kann im Mund, Rachen oder Kehlkopf lediglich zu leichten Verletzungen und Reizungen führen. Sowohl bei einer Magenspiegelung als auch bei einer Darmspiegelung (Koloskopie)** **kann es zu diesen Nebenwirkungen kommen:

  • leichte Blutungen
  • Verletzungen der Schleimhaut
  • schlimmstenfalls – und sehr selten – Perforation der Organwand

Bei Gewebeentnahmen sind diese Blutungen normal, sie sollten jedoch nicht länger als 24 Stunden anhalten. Andere Risiken (Allergien, Herz-Kreislauf-Probleme) können durch das Betäubungsmittel entstehen.

Risiken bildgebender Verfahren

Eine Sonographie ist mit keinen Risiken verbunden. Allerdings sind die Bilder auch nicht so hochauflösend wie beispielsweise beim CT. Hier ist jedoch die Strahlenbelastung sehr hoch.

Auch bei der Erstellung eines Röntgenbildes entsteht Strahlung. Daher sollte die Notwendigkeit jedes Röntgenbildes abgewogen werden.

Das MRT kommt dagegen ohne Strahlenbelastung aus. Allerdings ist diese Untersuchung für Patienten eher unangenehm und sehr kostspielig, sodass sie nur in Kliniken und speziellen Praxen durchgeführt wird.

Kontrastmittel wird manchmal in der Bildgebung verwendet. Dadurch können weitere Nebenwirkungen entstehen.

Nebenwirkungen der Atemtests

Für den C13-Atemtest sind keine Nebenwirkungen bekannt. Während und nach einem H2-Atemtest können Verdauungsbeschwerden auftauchen. Die Erfassung dieser ist wichtig, um den Atemtest beurteilen zu können5.


  1. Preiß JC, Bokemeyer B, Buhr HJ, et al. Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn” 2014 [published online ahead of print December 4, 2014. Z Gastroenterol. 2014 Dec;52(12):1431-84. doi: 10.1055/s-0034-1385199.

  2. Layer P, Andresen V, Pehl C, et al. [Irritable bowel syndrome: German consensus guidelines on definition, pathophysiology and management]. Z Gastroenterol. 2011;49(2):237-293. doi:10.1055/s-0029-1245976.

  3. Kościelniak-Merak B, Radosavljević B, Zając A, Tomasik PJ. Faecal Occult Blood Point-of-Care Tests. J Gastrointest Cancer. 2018;49(4):402–405. doi:10.1007/s12029-018-0169-1

  4. Patel JD, Chang KJ. The role of virtual colonoscopy in colorectal screening. Clin Imaging. 2016 Mar-Apr;40(2):315-20. doi: 10.1016/j.clinimag.2015.07.009.

  5. Keller J, Franke A, Storr M, Wiedbrauck F, Schirra J. Klinisch relevante Atemtest in der gastroenterologischen Diagnostik – Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität sowie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen. Z Gastroenterol. 2005 Sep;43(9):1071-90.

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