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Sorbitintoleranz

Während inzwischen fast jeder von Verdauungsproblemen durch Laktoseintoleranz oder Fruktosemalabsorption (oft auch Fruktoseintoleranz genannt) gehört hat, ist die Sorbitintoleranz weitaus weniger bekannt. Und das, obwohl Umfragen davon ausgehen, dass viele Menschen den Zuckeraustauschstoff Sorbit – auch Sorbitol, Glucitol oder Hexanhexol genannt – in großen Mengen nicht gut vertragen. Wenn Sorbit im Dünndarm teilweise oder gar nicht aufgenommen (resorbiert) werden kann, entstehen dadurch Verdauungsbeschwerden. Man spricht von einer Sorbitintoleranz, Sorbitunverträglichkeit oder Sorbitmalabsorption. Die Sorbitintoleranz kommt jedoch selten allein vor. Häufig liegt eine kombinierte Fruktose-Sorbit-Intoleranz vor. Woran erkennt man ein Sorbitintoleranz und was muss bei einer sorbitarmen Ernährung beachtet werden?


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Welche Symptome treten bei Sorbitintoleranz auf?

Die Beschwerden, die bei Sorbitintoleranz auftreten, ähneln denen anderer Intoleranzen – zum Beispiel Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption oder Glutenintoleranz. Dies macht eine Diagnose rein durch Erfassung der Beschwerden nicht möglich. Die typischen Symptome einer Sorbitintoleranz sind:

Kann sich eine Sorbitintoleranz mit Hautsymptomen äußern?

Eine Sorbitintoleranz zeigt sich nicht mit Hautsymptomen. Treten nach Verzehr von Lebensmitteln unter anderem Hautausschläge und Magen-Darm-Symptome kombiniert auf, liegt der Verdacht einer Lebensmittelallergie nahe.

Wann treten Symptome einer Sorbitintoleranz auf?

In der Regel treten Beschwerden im Rahmen einer Sorbitintoleranz etwa ein bis drei Stunden nach dem Verzehr von Sorbit auf. Symptome können ebenfalls später auftauchen, da die Verdauung unterschiedlich schnell abläuft.

Wie diagnostiziere ich eine Sorbitintoleranz?

Treten die typischen Beschwerden des Magen-Darm-Trakts häufig nach dem Essen auf, sollte beim Gastroenterologen ein Test auf eine Nahrungsmittelintoleranz durchgeführt werden. Wie bei der Testung auf Fruktosemalabsorption (Fruktoseintoleranz) oder Laktoseintoleranz wird auch bei Verdacht auf Sorbitintoleranz der H2-Atemtest (Wasserstoffatemtest) durchgeführt. Auch ein Symptom- und Ernährungstagebuch kann Aufschluss darüber geben, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wird. Da die Beschwerden von der Menge abhängen, ist solch ein Tagebuch insbesondere zum Ermitteln der individuellen Toleranzgrenze hilfreich.

Für Interessierte


Wusstest du, dass Sorbit zu den FODMAPs gehört? FODMAPs sind eine Gruppe von Lebensmittelbestandteilen, auf die einige Personen empfindlich reagieren.


Welche Nahrungsmittel enthalten hohe Mengen an Sorbit?

Sorbit kommt natürlicherweise in Kern- und Steinobst vor. Doch durch seine vielseitigen Eigenschaften werden Sorbit und seine chemischen Verbindungen (zum Beispiel Sorbitanmonostearat) auch zahlreichen industriell gefertigten Lebensmitteln sowie Medikamenten zugefügt. Insbesondere Diabetikerprodukte oder als zuckerfrei beworbene Lebensmittel (oft mit “light” gekennzeichnet) enthalten große Mengen an Sorbit. Da der Gesamtgehalt an Sorbit von Reifung und Produktionsweise abhängt, kann der Sorbitgehalt verschiedener Lebensmittel nicht klar angegeben werden. Eine Übersicht gibt die folgende Tabelle.

Sorbithaltige Früchte Industriell gefertigte sorbithaltige Lebensmittel
  • Äpfel
  • Birnen
  • Aprikosen
  • Pflaumen
  • Pfirsiche
  • Kirschen
  • Heidelbeeren
  • Himbeeren
  • Erdbeeren
  • Weintrauben
  • Trockenobst (z. B. Feigen, Datteln, Rosinen)
  • zuckerfreie Kaugummis und Bonbons
  • Backwaren, Desserts, Kuchen, Gebäck
  • Speiseeis
  • Marmelade
  • Produkte für Diabetiker
  • Schokolade
  • Fruchtsäfte
  • Produkte mit dem Label „zuckerfrei“, Diätprodukte

Achtung!


Sorbit wirkt aufgrund seiner wasserbindenden Eigenschaft bei jedem Menschen ab einer gewissen Menge abführend. Bei einer Tagesdosis zwischen 20 und 50 Gramm Sorbit treten bereits Durchfälle auf.


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Auf welche Nahrungsmittel muss ich bei Sorbitintoleranz verzichten?

Die in der Tabelle aufgelisteten Nahrungsmittel enthalten generell einen höheren Anteil an Sorbit. Man sollte sie daher mit Bedacht genießen. Anders als bei einer Allergie werden bei Intoleranzen gewisse Mengen des Auslösers gut vertragen. Wie die Liste zeigt, versteckt Sorbit sich nicht nur in Früchten, sondern ist ebenfalls in vielen industriell gefertigten Produkten enthalten. Daher ist beim Einkauf ein Blick auf die Zusatzliste sowie auf die Lebensmittelzusatzstoffe (E-Nummern) wichtig. Sorbit und Sorbitsirup werden mit E 420 deklariert. Chemische Verbindungen von Sorbit haben ihre eigenen Nummern (E 432 bis E 436 sowie E 491 bis E 495).

Achtung


Bei manchen Menschen bewirken schon fünf Gramm Sorbit Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen. Das entspricht vier bis fünf sogenannten zuckerfreien Bonbons. Bei Menschen mit einem Reizdarmsyndrom ist die Aufnahme von Sorbitol oft erhöht und gestört.


Welche Lebensmittel darf ich bei Sorbitintoleranz bedenkenlos essen?

Bei Sorbitunverträglichkeit sollte auf eine sorbit- und fruktosearme Ernährung geachtet werden. Alle industriell gefertigten Produkte, die kein Sorbit als Inhaltsstoff enthalten, eignen sich ebenfalls.

Geeignetes Obst Weitere geeignete Lebensmittel und Getränke
  • Beerenobst: Johannisbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Sanddorn, Holunderbeeren, Preiselbeeren, Stachelbeeren
  • Mirabelle (gelbe Zwetschge)
  • Melonen: Wassermelone, Honigmelone
  • Zitrusfrüchte: Zitrone, Limette, Orange, Grapefruit
  • Kiwi
  • Banane
  • Quitte
  • Ananas
  • Litschi
  • Avocado
  • Rhabarber
  • Mango
  • Hagebutte
  • unverarbeitetes Fleisch
  • Fisch
  • Eier
  • Öle
  • Essigessenz / Weinessig
  • Salz, Pfeffer
  • frische Kräuter
  • Gemüse: Aubergine, Paprika, frische Tomaten, Blattsalate, Spinat, Pastinaken, Radieschen, Brokkoli, Erbsen, Fenchel, Gurken, Grünkohl, Kohlrabi, Mangold, Okra, Oliven, Spargel, Karotten, Kürbis, rote Beete, gegarte Pilze, Blumenkohl, Zwiebel
  • Getreide, Reis
  • Kartoffeln
  • Samen und Nüsse
  • Wasser, Kaffee, Tee

Wie hängen Sorbitintoleranz und Fruktoseintoleranz zusammen?

Sorbit und Fruktose kommen häufig in den gleichen Lebensmitteln in hohen Mengen vor (Trockenobst, Steinobst, Kernobst). Da Sorbit im Darm die Fruktoseaufnahme hemmt, kann sich bei bestehender Fruktosemalabsorption (auch oft intestinale Fruktoseintoleranz genannt) die Symptomatik bei Sorbitkonsum verschlimmern. Hinzu kommt, dass Sorbit vom Körper in Fruktose umgewandelt wird. Deswegen dürfen Menschen mit einer ererbten (hereditären) Fruktoseintoleranz kein Sorbit zu sich nehmen. Was für Menschen mit Fruktosemalabsorption oder hereditären Fruktoseintoleranz schlecht ist, ist für Diabetiker gut: Sorbit wird nicht zu Glukose abgebaut. Die aus der Sorbitumwandlung entstandenen Fruktose führt – bei kleinen Mengen – in der Regel ebenfalls zu keinem spürbaren Blutzuckeranstieg und wird weitestgehend unabhängig von Insulin verarbeitet.

Werden andere Zuckeraustauschstoffe vertragen bei einer Sorbitintoleranz?

Handelt es sich beim Zuckeraustauschstoff ebenfalls um einen Zuckeralkohol wie Sorbit, wird dieser leider oft auch nicht gut vertragen. Dazu zählen:

  • E 953: Isomalt
  • E 421: Mannit
  • E 966: Laktit
  • E 965: Maltit und Maltitsirup
  • E 967: Xylit (wird von manchen Betroffenen gegebenenfalls in Maßen toleriert)
  • E 968: Erythrit (wird von manchen Betroffenen gegebenenfalls in Maßen toleriert)

Die Süßstoffe wie Saccharin, Aspartam oder Cyclamat gehören nicht der Gruppe der Zuckeralkohole an und werden vertragen.

Warum leiden immer mehr Menschen an einer Sorbitunverträglichkeit?

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich unsere Essgewohnheiten stark verändert. Durch hohe Anforderungen in der Arbeitswelt bleibt immer weniger Zeit, sich selbst mit gesundem und frischem Essen zu versorgen. Industriell gefertigte Lebensmittel sind nicht nur günstig sowie schnell und leicht zubereitet, sondern durch ihren meist hohen Salz- und Fettgehalt auch schmackhaft. Längere Haltbarkeit und Optimierung der Beschaffenheit und des Geschmacks erreicht die Lebensmittelindustrie durch das Hinzufügen von Zusatzstoffen. Heutzutage wird Sorbit (auch Sorbitol genannt) also nicht nur durch seine natürlichen Quellen aufgenommen. In sämtlichen Backwaren, kalorienarmen Softdrinks, energiereduzierte Süßwaren, Kaugummis und vielen weiteren industriell gefertigten Produkten ist der Zuckeraustauschstoff Sorbit enthalten. Er dient als Süßungsmittel, Trägerstoff sowie als Feuchthaltemittel. So wird die Toleranzgrenze häufig überschritten. Die Transporter im Darm sind ausgelastet und können Sorbit nicht weiter ins Blut aufnehmen. Die typischen Verdauungsbeschwerden sind die Folge.

Hilfreiche Alltagstipps


  • statt Most- oder Apfelessig besser Zitronensaft für ein Dressing benutzen – auch auf Balsamico-Essig sollte verzichtet werden
  • Vorsicht bei Fertig-, Light- und Diabetikerprodukten
  • abgepacktes Brot, das nach Tagen noch feucht ist, enthält mit hoher Sicherheit Sorbit: Lieber frisches Brot beim Bäcker kaufen und auf industrielle Massenware verzichten
  • Bier, (Weiß-)Wein sowie weitere Alkoholgetränke enthalten auch geringe Mengen Sorbit
  • Süßigkeiten für Kinder enthalten häufig kein Sorbit
  • sorbithaltige Zahnpasta macht keine Beschwerden, da sie wieder ausgespuckt wird

Berni Canani R, Pezzella V, Amoroso A, Cozzolino T, Di Scala C, Passariello A. Diagnosing and Treating Intolerance to Carbohydrates in Children. Nutrients. 2016;8(3):157. Published 2016 Mar 10. doi:10.3390/nu8030157

Ledochowski M. Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen: wie Sie Ihre Unverträglichkeiten erkennen und gut damit leben. Stuttgart: Trias Verlag; 2009

Rabast U. Gibt es noch sinnvolle diätetische Maßnahmen in der Gastroenterologie?. Ernährungsumschau. 2008;9, 540-546. Online: https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf2008/0908/EU09540546.qxd.pdf

Perets TT, Hamouda D, Layfer O, et al. Small Intestinal Bacterial Overgrowth May Increase the Likelihood of Lactose and Sorbitol but not Fructose Intolerance False Positive Diagnosis. Ann Clin Lab Sci. 2017;47(4):447–451.

Yao CK, Tan HL, van Langenberg DR, et al. Dietary sorbitol and mannitol: food content and distinct absorption patterns between healthy individuals and patients with irritable bowel syndrome. J Hum Nutr Diet. 2014;27 Suppl 2:263‐275. doi:10.1111/jhn.12144

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