Gallensteine: Das Wichtigste im Überblick
Gallensteine gehören, ähnlich wie Blinddarmentzündungen, zu typischen Volkskrankheiten. Oftmals bleiben sie unbemerkt, solange keine Beschwerden auftreten. Wer Schmerzen verspürt und unter andauernden Beschwerden leidet, sollte einen Arzt aufsuchen. Dieser klärt, ob Medikamente oder eine Operation notwendig sind.
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Was sind Gallensteine?
Gallensteine – auch als Cholelithiasis bekannt – sind feste Gebilde, die sich in der Gallenblase oder den Gallengängen ablagern und dort Verstopfungen verursachen können. Befinden sie sich in der Gallenblase, spricht man von einer Cholezystolithiasis. Haben sie sich in den Gallengängen festgesetzt, wird das als Choledocholithiasis bezeichnet.
Die Ablagerungen bestehen aus verklumpter Gallenflüssigkeit. Diese Verklumpungen nennen Ärzte Steine. Häufig enthalten Gallensteine die Stoffe Cholesterin oder Bilirubin. Solange die Steine nur wenige Millimeter groß sind, bezeichnet man sie als Grieß. Meist handelt es sich um größere Ausführungen von bis zu mehreren Zentimetern.
Wie viele Gallensteine kann man haben?
Sie kommen entweder einzeln oder in Gruppen. Wie viele Steine normal sind, ist pauschal nicht zu sagen und hängt vom Gesundheitszustand des Betroffenen ab. Wenige und sehr kleine Gallensteine bereiten häufig keine Beschwerden. Viele oder besonders große Gebilde lassen sich hingegen kaum ignorieren, da sie Schmerzen verursachen und dadurch das Wohlbefinden stark einschränken.
Welche Beschwerden sind typisch bei Gallensteinen?
Nicht immer treten akute Beschwerden auf. Vielen Betroffenen ist nicht einmal klar, dass sich in ihrem Körper Fremdkörper gebildet haben – sie besitzen sogenannte stumme Gallensteine.
Typische Symptome bei Gallensteinen können unter anderem die folgenden sein:
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Die Diagnose ist nicht immer eindeutig. Häufig lassen die genannten Symptome auch auf andere Erkrankungen schließen. Halten die Beschwerden an, ist es deshalb wichtig die Ursache zu klären.
Wann kommt es zu Schmerzen?
Die Gallenblase gibt während des Verdauungsprozesses im Körper Gallenflüssigkeit an den Darm ab. Dafür zieht sie sich zusammen. Haben sich Gallensteine in der Gallenblase gebildet, ist diese nicht mehr in der Lage, die notwendige Gallenflüssigkeit an den Darm abzugeben. Sie oder die Gallenwege sind verstopft, aber die dort vorhandenen Muskeln versuchen mit Druck und Bewegung, die Gallensteine aus dem Weg zu schieben. Die Folge ist eine Gallenkolik, bei der Schmerzen und starke Bauchkrämpfe auftreten. In diesem Zusammenhang kommt es bei von Gallensteinen Betroffenen auch zu Symptomen wie Rückenschmerzen, da die schmerzenden Krämpfe bis in den Rücken oder die rechte Schulter ausstrahlen können.
Warum färbt sich die Haut gelb?
Bei Verstopfungen der Gallengänge kann die Gallenflüssigkeit nicht normal in den Darm abfließen. Das hat zur Folge, dass sich die typisch gelbe Farbe der Gallenflüssigkeit im umgebenden Gewebe ablagert. Fieber und Gelbsucht (Ikterus) kommen zur Gallenkolik hinzu. Im Zuge der Gelbsucht färben sich die Haut und der weiße Teil des Auges gelb. Gleichzeitig werden der Urin dunkler und der Stuhl heller als normal.
Welche Arten gibt es?
Die Ursache liegt in einer Veränderung der Inhaltsstoffe der Gallenflüssigkeit. Dies führt dazu, dass die übliche Zusammensetzung aus dem Gleichgewicht gerät. Oftmals spielt ein zu hoher Anteil an Cholesterin in der Gallenflüssigkeit eine entscheidende Rolle, denn der Stoff ist nicht wasserlöslich. Ist kein geeigneter Ausgleich durch Gallensäure vorhanden, bilden sich helle Klumpen – sogenannte Cholesterinsteine.
Seltener sind dunkle Pigmentsteine. Sie entstehen, wenn in der Gallenflüssigkeit zu viel Bilirubin vorhanden ist. Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs, dem Hämoglobin. Zudem sind Mischformen beider Gallensteinarten möglich.
Wichtig!
Vermutest du, dass du an Gallensteinen leidest? Suche deinen Arzt auf. Nur er kann bestimmen, um welchen Schweregrad es sich handelt und welche Behandlungsoptionen infrage kommen.
Wie sind Gallensteine zu erkennen?
Für eine richtige Diagnose, benötigt der Arzt zunächst ausreichend Informationen zur Patientenvorgeschichte. Trat bereits in der Vergangenheit eine Gallenkolik auf, liegt der Verdacht auf erneute Gallensteine nahe. Schwere Lebererkrankungen können Gallensteine ebenso begünstigen. Und wenn Familienangehörige mit Gallenleiden oder Diabetes zu tun haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Patient ebenfalls davon betroffen sein könnte.
Der Arzt tastet zuerst den Bauch des Betroffenen ab. Entstehen dabei Schmerzen im rechten Oberbauch, kann das auf Gallensteine hindeuten. Endgültigen Aufschluss gibt die Untersuchung mit einem Ultraschallgerät (Sonografie). Befinden sich Verklumpungen in der Gallenblase, ist dies auf dem Ultraschallbild sichtbar – etwa in Form einer vergrößerten Gallenblase.
Bei einem Gallenstein in den Gallenwegen kann auch eine akute Entzündung der Gallenwege (Cholangitis) entstehen. Um dies festzustellen, ist eine Blutuntersuchung notwendig. In seltenen Fällen sind weitere Untersuchungen erforderlich, zum Beispiel eine Computertomografie (CT), ein Ultraschall der Gallenblase von innen (Endosonografie) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT).
Welche Behandlungen sind möglich?
Treten geringe Beschwerden auf, bringen Schmerzmittel und krampflösende Arzneimittel schnelle Linderung. Betroffene sollten sich im Klaren darüber sein, dass diese Mittel die Gallensteine jedoch nicht auflösen. Wann und wie sie entfernt werden müssen, hängt in erster Linie von der Größe der Steine ab. Unter Umständen können Medikamente mit Ursodeoxycholsäure dafür sorgen, dass sie ohne eine Operation entfernt werden können. Der Wirkstoff kann die unerwünschten Verklumpungen aufzulösen. Voraussetzung für einen Therapieerfolg ist, dass die Gallensteine recht klein sind (maximal 15 mm). Das Medikament verhindert jedoch nicht, dass sich erneut Gallensteine bilden können.
Bei großen Gallensteinen sind die Beschwerden oft schlimmer oder treten gehäuft auf. Dann ist eine Operation zumeist unumgänglich. Der Arzt entfernt dabei in der Regel die gesamte Gallenblase oder führt eine Gallenwegspiegelung durch.
Wie kann man Gallensteine verhindern?
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung kann das Risiko für Gallensteine reduzieren. Eine Diät von bestimmten Lebensmittelgruppen kann in diesem Zusammenhang sinnvoll sein. Wichtig ist, die Ernährung fettarm und ballaststoffreich zu gestalten. Zusätzlich können Sport und Bewegung die Bildung von Gallensteinen verhindern. Wer sich ungesund ernährt und Übergewicht in Kauf nimmt, erhöht hingegen die Wahrscheinlichkeit. Mit steigendem Alter ist es zudem ratsam, regelmäßig die Cholesterinwerte im Blut zu kontrollieren, um Cholesterinsteine zu vermeiden.