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Unterleibsschmerzen links – Was hinter linkesseitigen Unterleibsschmerzen stecken kann

Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

Unterleibsschmerzen auf der linken Seite können äußerst beunruhigend sein. Wann und zu welchem Arzt sollte man gehen? Die möglichen Ursachen unterscheiden sich bei Frauen und Männern. Frauen vermuten teilweise eine Schwangerschaft, vor allem wenn die Periode ausbleibt. Männer vermuten eher Ursache im Magen-Darm-Bereich. Dieser Artikel enthält Informationen zu möglichen Ursachen für linksseitige Unterleibschmerzen bei beiden Geschlechtern.


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Ursachen linksseitiger Unterleibschmerzen im Überblick:

Frauen: Ursachen linksseitiger Unterleibsschmerzen Männern: Ursachen linksseitiger Unterleibsschmerzen Beide Geschlechter: Ursachen linksseitiger Unterleibsschmerzen
Endometriose bakterielle Infektion der Prostata Verstopfung
Kombinierte Eierstock- und Eileiterentzündung (Adnexitis) Hodenverdrehung Divertikulose und Divertikulitis
Extrauterine Schwangerschaft Harnsteine Reizdarmsyndrom
Durchbruch einer Eierstockzyste Lebensmittelintoleranzen
Entzündung einer Gebärmutterwucherung (Myom) Blinddarmentzündung
Stieldrehung (Ovarialtorsion) Darmkrebs
Prämenstruelles Syndroms (PMS)
Sexuellübertragbare Krankheit

Wie ist der Unterleib abgegrenzt?

Der Bauch (Abdomen) wird in der Medizin in Abschnitte unterteilt. Dabei unterscheidet man den Oberbauch vom Unterbauch oder Unterleib. Der Unterleib ist die Region unterhalb des Bauchnabels und wird vom Becken umfasst.

Schmerzen im Unterbauch

Unterteilung des Bauchs in Ober- und Unterleib

Was sind Ursachen linksseitiger Unterleibsschmerzen?

Schmerzhafte Beschwerden im Unterleib sind ein häufiges, aber unspezifisches Merkmal einer Erkrankung (Symptom). Es gibt verschiedenste Ursachen, die zum Entstehen von Schmerzen im Unterleib führen können. Grundsätzlich gilt in der Medizin: es gibt nichts, was es nicht gibt, aber: häufiges ist häufig und seltenes ist selten.

Damit ein Arzt eine Diagnose erheben kann, ist es wichtig, die Schmerzen so umfassend wie möglich zu beschreiben. Die genaue Beschreibung der Schmerzen erleichtert es dem Arzt, die möglichen Ursachen der Schmerzen weiter einzugrenzen und zu erfassen. Besonders aufschlussreich sind dabei Informationen zu

  • Schmerzcharakter (zum Beispiel brennend, stechend, ziehend, krampfartig, an einer bestimmten Stelle oder generalisiert, etc.)
  • Schmerzintensität (leicht, mittel, stark, verbunden mit Todesangst)
  • sogenannten Begleitsymptomen (Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Zittern, Fieber, Appetitverlust, Gewichtsverlust)
  • Zeitpunkt des Auftretens (zum Beispiel nach dem Essen, nach Geschlechtsverkehr, bei Schwangerschaft, während oder vor dem Einsetzen der Periode, akuter Beginn, schleichender Beginn)
  • Häufigkeit des Auftretens (erstmalig, einmalig, Schmerz bekannt, in Abständen wiederkehrende Schmerzen)
  • Dauer der Beschwerden (seit einigen Minuten, Stunden, Tagen, Wochen)
  • schmerzfördernden und -lindernden Faktoren (Stress, Liegen, Stehen, Sitzen, Gehen, Essen, Stimmung, etc.)

Die Unterscheidung zwischen akuten und chronischen Schmerzen im linken Unterleib ist besonders wichtig.  Ein akut aufgetretener Schmerzzustand sollte immer umgehend ärztlich abgeklärt werden.

Linksseitige Unterleibschmerzen bei der Frau – Was sind die wichtigsten gynäkologischen Ursachen?

Unterleibsschmerzen MannBei Frauen sind schmerzhafte Unterleibsschmerzen häufig – viele Frauen sind vor allem vor oder während ihrer Periode davon betroffen, kennen die spezifischen Schmerzen und können diese einordnen. Krampfartige Schmerzen bei innerhalb weniger Tage darauf einsetzender Menstruation oder während der Menstruation sind meistens unbedenklich.

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PMS

Treten diese Schmerzzustände vor der Periode in Kombination mit Symptomen wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie), Brustziehen oder -spannen auf, so spricht man vom Vorliegen eines prämenstruellen Syndroms.

Endometriose

Bei der Endometriose findet sich Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe durch Streuung von Gebärmutterschleimhautzellen an anderen Stellen im Bauchraum außerhalb der Gebärmutter. Die ektope Gebärmutterschleimhaut wächst und zerfällt hormonabhängig mit dem weiblichen Zyklus. Dabei können sowohl zykusabhängige als auch zyklusunabhängige Schmerzen entstehen. Andere typische Symptome bei Endometriose sind:

  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • übermäßig starke Menstruationsblutungen
  • Dauer der Periode über sieben Tage
  • Unregelmäßige Zyklen

Andere gynäkologische Ursachen

Beim Auftreten akuter Schmerzen im linken Unterleib, ohne dass diese im Zusammenhang mit der Periode stehen, sollte differentialdiagnostisch an folgende gynäkologischen Erkrankungen gedacht werden:

  • Kombinierte Eierstock- und Eileiterentzündung (Adnexitis)
  • Extrauterine Schwangerschaft, zum Beispiel Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität)
  • Durchbruch einer Eierstockzyste
  • Eisprungblutung: Schmierblutung um die Tage des Eisprungs herum (Ovulationsblutung)
  • Entzündung einer Gebärmutterwucherung (Myom)
  • Stieldrehung (Ovarialtorsion)

Sexuell übertragbare Krankheiten

Das Auftreten von Schmerzen nach der Periode in Kombination mit eitrigem Ausfluss (Fluor) und Fieber, Übelkeit und Erbrechen könnte ein Hinweis auf eine Entzündung der inneren weiblichen Genitale, eine sogenannte Adnexitis, sein. Die häufigsten Erreger, die eine derartige Entzündung verursachen, sind Chlamydien und Gonokokken. Diese sind sexuell übertragbar, weshalb Sie bei Verdacht unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten, um eventuelle Sexualpartner vor der Übertragung der Erreger zu schützen.

Schwangerschaft

Insbesondere bei Frauen im fruchtbaren Alter, bei denen die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht, sollte an das Vorliegen einer Eileiterschwangerschaft gedacht werden, das bei etwa 1-2 von 100 Schwangerschaften vorkommt. Hierbei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der unbedingt fachärztlich versorgt werden muss!

Auch bei wissentlich bestehender Schwangerschaft, die zuvor unkompliziert verlaufen ist, können linksseitige Unterleibschmerzen auftreten. Gerade in der frühen Schwangerschaft können diese durch die Dehnung der Gebärmutter und der entsprechenden Bänder und Muskeln  entstehen.

Was sind  gastroenterologische Ursachen für linksseitige Unterleibschmerzen bei Männern und Frauen?

Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Es handelt sich dabei um die Lehre des Magen-Darm-Traktes. Ein Gastroenterologe ist ein Internist und Facharzt für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Ein solcher Arzt therapiert Erkrankungen konservativ, das heißt unter Zuhilfenahme von Medikamenten und physikalischen Mitteln. 

Die wichtigsten gastroenterologischen Ursachen für linksseitige Unterleibsschmerzen, die konservativ behandelt werden können sind:

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Verstopfung

Verstopfungen treten gelegentlich bei allen Menschen auf. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und oftmals – insbesondere bei chronischer Obstipation – nicht abschließend geklärt. Als meist harmlose Ursachen für Verstopfung kommen in Frage:

  • Ernährung
  • situationsabhängige Faktoren (zum Beispiel bei Ortswechsel, auf Reisen)
  • Nebenwirkungen von Medikamenten (insbesondere Opiate, starke Schmerzmittel)
  • Stress

Divertikulose und Divertikulitis

Einige gastroenterologische Erkrankungen, die ursächlich für linksseitige Unterleibsschmerzen sein können, erfordern eventuell eine chirurgische Therapie. Zu derartigen Erkrankungsbildern gehören:

  • Divertikelkrankheit/Divertikulitis (Vorhandensein/ Entzündung einer Schleimhautausstülpung des Darms)
  • Tumoren des Enddarms
  • Akute Entzündung eines Dickdarmabschnittes bei Durchblutungsstörung (ischämische Kolitis)
  • Atypische Appendizitis (umgangssprachlich als Blinddarmentzündung bezeichnet)

Die Divertikelkrankheit (symptomatische Divertikulose) ist eine Erkrankung des Dickdarms, bei der sich Schleimhaut durch Schwachstellen im Muskelgewebe der Darmwand ausstülpt und sogenannte Divertikel bildet. Das bloße Vorhandensein dieser Divertikel wird Divertikulose genannt und ist nicht zwingend mit Beschwerden von Seiten des Patienten verbunden. Sobald weitere Beschwerden auftreten, wie zum Beispiel Bauchschmerzen (häufig linksseitig im Unterleib), spricht man von der Divertikelkrankheit. Es kann vorkommen, dass sich ein Divertikel entzündet. Dies wird Divertikulitis genannt und geht meist mit akuten und heftigen Unterleibsschmerzen einher und muss ab einem fortgeschrittenen Stadium operativ behandelt werden. Bei milderen Formen kann eine Ernährungsumstellung helfen.

Darmkrebs

Schmerzen im linken Unterleib können auch als unspezifisches Symptom bei Tumoren des Enddarms auftreten. Das Kolon- und Rektumkarzinom ist der zweithäufigste bösartige Tumor bei Frauen und der dritthäufigste bei Männern. Insbesondere im Anfangsstadium gibt es keine spezifischen oder auffälligen Frühsymptome. Vor allem beim Auftreten von Begleitsymptomen wie Blutabgang beim Stuhlgang sollte zur Früherkennung und Abklärung unbedingt eine Darmspiegelung erfolgen.

Blinddarmentzündung

Eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) äußert sich typischerweise mit heftigen Schmerzen im rechten Unterleib. Bei atypischer Lage des Wurmfortsatzes des Blinddarms, dem Darmabschnitt, der bei einer Appendizitis entzündet ist, kann es allerdings in seltenen Fällen auch zu Schmerzen im linken Unterleib kommen.

Was sind Ursachen linksseitige Unterleibsbeschwerden beim Mann?

Männer sind im Vergleich zu Frauen weniger häufig von Schmerzen im linken Unterleib betroffen. Neben gastroenterologischen Ursachen können urologische Erkrankungen ursächlich für das Auftreten von Schmerzen im Unterleib links bei Männern sein. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostatitis)
  • Verdrehung des Hodens (Hodentorsion)
  • Harnsteine in Nieren, Harnleiter oder Harnröhre

Prostata

Eine akute bakterielle Infektion der Prostata äußert sich durch Schmerzen im Unterleib und  Schmerzen beim Stuhlgang. Die Entzündung der Prostata  geht häufig mit Fieber und Schüttelfrost einher. Im Verlauf kommt es außerdem zu einem Harnverhalt, was bedeutet, das die Blase nicht mehr entleert werden kann. Eine solche Entzündung muss antibiotisch therapiert werden. Besteht der Verdacht solltest du also unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Hodenverdrehung

Insbesondere bei Kindern und jungen Männern kann es zu einer Verdrehung des Hodens und des Samenstrangs im Hodensack kommen, was mit starken Hoden- und Unterleibschmerzen einhergeht. Eine solche Verdrehung ist aufgrund der daraus resultierenden Minderdurchblutung des Hodens ein urologischer Notfall und muss schnellstmöglich chirurgisch versorgt werden.

Harnsteine

Eine Erkrankung die sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten kann, ist die Bildung von Harnsteinen (Urolithiasis). Diese können sich in Harnblase, Harnleiter oder Harnröhre befinden und können extrem schmerzhaft sein. Die Schmerzen sind dabei typischerweise krampfartig in Flanken und Bauch und können auch in Unterleib, Leiste oder äußere Geschlechtsorgane ausstrahlen. Ein Hinweis auf das Vorliegen von Harnsteinen ist blutiger Urin.  Je nach Steingröße und Beschwerdebild wird konservativ, das bedeutet symptomatisch mit Schmerzmedikamenten, oder bei größeren Steinen interventionell, das heißt Abtragung der Steine mit Hilfe verschiedener Verfahren, therapiert.

Wenn du unter chronischen Bauchschmerzen, Durchfällen oder Verstopfung leidest und bislang noch keine Ursache dafür gefunden werden konnte, könnte ein Reizdarmsyndrom dahinterstecken. Möchtest du mehr über das Reizdarmsyndrom erfahren? Hier geht's zu unserem informativen Blogbeitrag. Möchtest du herausfinden, ob unsere kostenfreie Reizdarm-App-Therapie die passende Lösung für dich ist? Klicke dafür hier.

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. AWMF – Leitlinien. Langfassung der Leitlinie. http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-045l_S2k_Diagnostik_Therapie_Endometriose_2013-10-verlaengert.pdf aufgerufen am 20.03.2018

Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): S2k Leitlinie Divertikelkrankheit/Divertikulitis: https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2016/11/021-020l_S2k_Divertikelkrankheit_Divertikulus_2014-05.pdf

Herold G et al.:  Innere Medizin. Köln Gerd Herold 2013

Stauber M, Weyerstrahl T et al.: Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe. Georg Thieme Verlag. 2. aktualisierte Auflage. Stuttgart 2005

Taran F et al.: Deutsches Ärzteblatt International 2015; 112(41): 693-704; DOI: 10.3238/arztebl.2015.0693 https://www.aerzteblatt.de/int/archive/article/172413/The-diagnosis-and-treatment-of-ectopic-pregnancy aufgerufen am 09.03.2018

Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

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