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Test auf Fruktoseintoleranz – Zuhause und beim Arzt (inkl. online Selbsttest)
Etwa ein Drittel der Deutschen leidet unter einer Fruktoseintoleranz. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Tests, die auf das Vorliegen dieser Erkrankung schließen lassen. Im Text erfährst Du, welche Fruktoseintoleranz-Tests es gibt und wie Du selbst zu Hause einen Intoleranz-Test durchführen kannst.
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Welche Tests gibt es für Fruktoseintoleranz?
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, zu denen auch die Fruktoseintoleranz gehört, werden auf verschiedenen Wegen nachgewiesen. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Test-Methoden:
- Ernährungstagebuch
- Selbsttests und Provokationstest
- H2-Atemtest
Das Führen eines Ernährungstagebuchs gleicht einem initialen Test. Ein solches Tagebuch ist gut geeignet, um einen groben Überblick über die eigene Ernährungsweise und mögliche Unverträglichkeiten zu erhalten.
Für die Fruktoseintoleranz gibt es außerdem Online-Selbsttests. Mit Hilfe dieser Tests, die meist aus spezifischen Fragen bestehen, können wichtige Hinweis gewonnen werden, ob eine Fruktoseintoleranz vorliegt. Wir bietet einen Fruktoseintoleranz-Selbsttest an, den Du hier starten kannst.
Außerdem gibt es noch Tests, die von einem Arzt durchgeführt werden. Zu diesen Tests zählen beispielsweise der Fruktose-Provokationstest und der H2-Atemtest, der manchmal auch als Fruktose-Atemtest bezeichnet wird.
Wie ist ein Ernährungstagebuch aufgebaut?
In einem Ernährungstagebuch werden über einen längeren Zeitraum – beispielsweise über zwei Wochen – alle Mahlzeiten akribisch erfasst. Außerdem werden zu den jeweiligen Mahlzeiten in einer zusätzlichen Spalte Notizen zum Gesundheitszustand und zu möglichen Beschwerden eingetragen. So kann man sich einen guten Überblick darüber verschaffen, nach welchen Mahlzeiten die Beschwerden auftreten, welche Umstände zum Auftreten der Beschwerden beitragen und welche Nahrungsmittel häufig mit den Beschwerden assoziiert sind.
Mit einem Ernährungstagebuch kannst Du Deinen Verdacht auf bestimmte Unverträglichkeiten eingrenzen und erste Hinweise sammeln, ob es sich in Deinem Fall um eine solche Unverträglichkeit handelt.
Fällt in dem Tagebuch etwa auf, dass besonders nach dem Genuss Fruktose-haltiger Nahrungsmittel wie Fruchtsäften, Nüssen, Honig oder Ketchup Beschwerden auftreten, so verstärkt sich der Verdacht auf eine Fruktoseintoleranz.
Die Abbildung zeigt, wie ein solches Ernährungstagebuch aufgebaut sein kann.
Abb. 1: Aufbau eines Ernährungstagebuchs
Wie funktioniert der Fruktoseintoleranz-Selbsttest?
In diesem Test werden Dir einige Fragen zu Deiner Ernährung und zu Deinen Beschwerden gestellt. Die Fragen wurden sorgfältig ausgewählt, um einen möglichst großen Bereich unterschiedlicher Symptome abzudecken und eine genaue Aussage zu ermöglichen. Deine Antworten auf die im Test gestellten Fragen erlauben es, den Verdacht auf eine Fruktoseintoleranz zu stellen.
Abb.2: Durchführung des Fruktoseintoleranz-Selbsttests. Hier geht es zum Test.
Wie lange dauert der Selbsttest?
Der Selbsttest auf Fruktoseintoleranz besteht aus einigen Fragen, die Du gewissenhaft beantworten solltest. In der Regel nimmt das Ausfüllen der Fragen nicht mehr als fünfzehn Minuten in Anspruch. Im Anschluss daran erhältst du die Ergebnisse der Auswertung per E-Mail. Der Selbsttest ist also eine gute Möglichkeit, mit wenig Zeitaufwand wichtige Hinweise auf das Vorliegen einer Fruktoseintoleranz zu erhalten.
Wie verlässlich ist der Selbsttest?
Die Fragen, die im Rahmen des Selbsttests auf Fruktoseintoleranz gestellt werden, sind gezielt so ausgewählt, dass sie eine große Breite an Symptomen erfassen. Dadurch wird eine genaue Aussage über den Charakter und den Umfang Ihrer Beschwerden möglich. Da sich die Fragen des Selbsttests an den wichtigsten Symptomen und Beschwerden der Fruktoseintoleranz orientieren, erlauben sie eine verlässliche Aussage darüber, ob bei dem entsprechenden Patienten eine Fruktoseunverträglichkeit vorliegt.
Ein solcher Selbsttest ersetzt nicht die umfangreiche Diagnostik durch einen Arzt. Er gibt allerdings wichtige Hinweise auf das Vorliegen der Erkrankung und kann helfen, die nächsten Schritte einzuleiten. Ergibt der Selbsttest den Verdacht auf eine Fruktoseintoleranz, so ist das Vorliegen dieser Erkrankung sehr wahrscheinlich. Es empfiehlt sich deshalb, einen solchen Selbsttest vor dem Arztbesuch durchzuführen, um bereits wichtige Informationen zu sammeln, die Du in das Gespräch mit Deinem Arzt einbringen kannst.
Gibt es andere Selbsttests für Fruktoseintoleranz?
Neben den Fragebögen gibt es noch andere Möglichkeiten, zu Hause selbst einen Test auf die Fruktoseunverträglichkeit durchzuführen.
Um zu Hause zu testen, ob Du unverträglich auf Fruktose reagierst, kannst Du morgens, vor der ersten Mahlzeit und auf nüchternen Magen, 250 ml Apfelsaft trinken. Wichtig ist, dass es sich dabei um klaren, nicht um (natur-)trüben Apfelsaft handelt.
Im Anschluss daran solltest Du mindestens 30 Minuten abwarten und dann feststellen, ob Du Beschwerden bekommen hast. Dabei kann es sich um plötzlichen Stuhldrang mit Durchfall, um Bauchschmerzen oder um Blähungen handeln. Auch auffällig laute, sogenannte „gurgelnde“ Darmgeräusche sind ein wichtiges Symptom.
Treten eine oder mehrere dieser Beschwerden bei Dir auf, so ist es sehr wahrscheinlich, dass Du unter einer Fruktoseunverträglichkeit leidest.
Beachte dabei bitte, dass Du einen solchen Selbsttest nicht durchführen solltest, wenn Du bereits weißt, dass Du auf den Verzehr von Fruchtsäften, Obst oder Fruchtzucker mit starken Beschwerden reagierst. Auch wenn bei Dir bereits eine (angeborene) Fruktoseintoleranz festgestellt wurde, solltest Du keinen Selbsttest durchführen.
Wie testet ein Arzt auf Fruktoseintoleranz?
In der ärztlichen Praxis kommt oft ein Test zum Einsatz, der dem Selbsttest zu Hause sehr ähnlich ist. Es handelt sich um den sogenannten Fruktose-Provokationstest.
Dabei werden dem Patienten 25 g Fruktose in einer speziellen Fruktose-Lösung zum Trinken gegeben. Im Anschluss daran werden nach einiger Zeit die auftretenden Beschwerden festgestellt und daraus die Diagnose der Fruktoseintoleranz gestellt. In einigen Fällen kommt auch ein anderer Unverträglichkeitstest, der sogenannte H2-Atemtest, zum Einsatz.
Ist ein H2-Atemtest verlässlich?
Viele Anbieter, vor allem im Internet, versprechen mit einem Wasserstoff-Atemtest schnell und sicher eine definitive Aussage über das Vorliegen einer Fruktoseintoleranz zu treffen. Ein solcher Test ist allerdings nicht unumstritten, die Interpretation seiner Ergebnisse wird von Medizinern kontrovers diskutiert.
Denn die Auswertung eines solchen Tests hängt häufig von den subjektiven Eindrücken des Durchführenden ab. Außerdem werden manche Aspekte der Nahrungsmittelintoleranzen, etwa das Zusammenspiel von Fruktoseintoleranz und Sorbitol, völlig außer Acht gelassen. Deshalb ist es für Betroffene sehr wichtig, nur auf vertrauensvolle Anbieter zurückzugreifen und die Diagnose nie allein durch einen solchen Atemtest zu stellen. Vielmehr ist es die Kombination verschiedener Tests, die letztendlich Sicherheit bringt und eine klare Diagnose stellen kann.
Welcher Arzt kann einen Fruktoseintoleranz-Test durchführen?
Viele Hausärzte und Allgemeinmediziner bieten ihren Patienten an, einen Fruktoseintoleranz-Test durchzuführen. Auch Fachärzte für Innere Medizin, vor allem, Gastroenterologen, die sich auf den Magen-Darm-Trakt spezialisiert haben, bieten in ihrer Praxis häufig Fruktoseintoleranz-Tests an.
Wie ist das beste Vorgehen, wenn ich vermute unter einer Fruktoseintoleranz zu leiden?
Falls Du den Verdacht hast, dass bei dir eine Fruktoseintoleranz vorliegt, empfiehlt es, sich in folgenden Schritten vorzugehen:
- Der erste Schritt ist, dass Du für einige Zeit ein Ernährungstagebuch führst, um die Beschwerden eingrenzen zu können und wichtige Hinweise auf deren Auslöser zu sammeln.
- Zusätzlich zu dem Ernährungstagebuch ist es hilfreich, einen Online-Selbsttest auf Fruktoseintoleranz.
- Als letzter Schritt steht dann der Arztbesuch auf dem Programm. Denn dieser kann die Diagnose bestätigen und gemeinsam mit Dir die Behandlung der Erkrankung in die Wege leiten.
Da bei der Fruktoseintoleranz die Ernährung für das Auftreten der Beschwerden verantwortlich ist, nehmen viele Betroffene außerdem eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch, um ihren Alltag und ihre Ernährungsgewohnheiten optimal auf die Erkrankung abzustimmen.
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