Aufstoßen – Ursachen, Bedeutung und Hausmittel
Unter Aufstoßen versteht man das Entweichen von Luft aus dem Magen durch den Mund beziehungsweise die Nase. Durch den Luftstrom können auch Magensaft oder Nahrungsbestandteile in die Speiseröhre oder die Mundhöhle gelangen. Aufstoßen ist häufig völlig normal und unbedenklich. Manchmal kann jedoch auch eine Krankheit Ursache für das Aufstoßen sein. Dann ist eine Behandlung erforderlich. Welche Krankheiten können Aufstoßen verursachen und was hilft dagegen?
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Das Wichtigste im Überblick
- Aufstoßen ist eine normale Reaktion des Körpers, um überschüssige Gase loszuwerden
- verschiedene Ursachen sind möglich
- bei weiteren Symptomen wie Sodbrennen oder falls häufiges Aufstoßen über längere Zeit besteht, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen
- häufiges Aufstoßen kann man in vielen Fällen mit Hausmitteln oder rezeptfreien Medikamenten behandeln
Welche Ursachen hat Aufstoßen?
Ein Aufstoßen von Gas kann entstehen, wenn man Luft geschluckt hat (auch Aerophagie genannt). Dies passiert oftmals durch hektisches Essen. Außerdem begünstigen Übergewicht und eine Schwangerschaft häufiges Aufstoßen, da sich der Druck im Bauchraum erhöht. Schwer verdauliche Nahrungsmittel, kohlensäurehaltige Getränke sowie Rauchen und Alkohol sind ebenfalls Auslöser.
In manchen Fällen wird Aufstoßen durch Krankheiten verursacht. Dazu zählen:
- Schwächen der Muskulatur im Übergang von der Speiseröhre zum Magen (dadurch kann saurer Magensaft in die Speiseröhre gelangen, was man als Sodbrennen oder Reflux bezeichnet)
- Magengeschwüre
- ein Durchtritt von Teilen des Magens durch das Zwerchfell (Hernie)
-
Geschwulste (Tumoren) im Bereich der Speiseröhre oder des Magens
Welche Lebensmittel fördern Aufstoßen?
Manche Nahrungsmittel fördern das Aufstoßen, indem sie bei der Verdauung Gase freisetzen. Dazu gehören:
- kohlensäurehaltige Getränke
- Hülsenfrüchte
- Kaffee
- Alkohol
- Zwiebeln
- Sahne
- Vollkornbrot
- Kohl
Außerdem kann zu schnelles, hektisches Essen zu Aufstoßen führen. Wird Nahrung schnell geschluckt und nicht ausgiebig zerkaut, schluckt man vermehrt Luft. Diese sammelt sich im Magen und kann irgendwann wieder in Form von Aufstoßen entweichen.
Was kann man gegen häufiges Aufstoßen tun?
Meist empfinden die Betroffenen es als störend, wenn sie vermehrt aufstoßen müssen oder es in unpassenden Situationen passiert. Die Häufigkeit des Aufstoßens hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es lässt sich daher kaum festlegen, welche Häufigkeit normal ist. Häufiges Aufstoßen kann möglicherweise auf ungünstige Ess- und Trinkgewohnheiten hinweisen. Manche Betroffene trinken beispielsweise zu viel kohlensäurehaltige Getränke. In solchen Fällen lässt sich das ständige Aufstoßen leicht vermeiden, indem man seine Gewohnheiten ändert. Auch langsames, bewusstes Essen mit gründlichem Kauen kann Aufstoßen reduzieren. Bleibt das Aufstoßen trotz stiller, alkoholfreier Getränke und leichten Mahlzeiten bestehen, sollte der Betroffene den Hausarzt konsultieren. Der Arzt untersucht dann auf Ursachen, die eine Behandlung erfordern, zum Beispiel Magengeschwüre oder Defekte der unteren Speiseröhrenmuskulatur.
Ist saures Aufstoßen schädlich?
Beim sauren Aufstoßen gelangt neben Gasen auch Magensaft in die Speiseröhre. Diese Flüssigkeit enthält unter anderem Magensäure, die die Schleimhaut in der Speiseröhre reizt und zu Sodbrennen führt. Tritt saures Aufstoßen dauerhaft (chronisch) auf, kann es gesundheitsschädlich sein. Meist wird das saure Aufstoßen von Sodbrennen begleitet. Man spricht dann von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD, gastroesophageal reflux disease). Bei der GERD-Erkrankung sind die Schleimhautzellen in der Speiseröhre durch die Magensäure gereizt. Das Gewebe in der Speiseröhre kann sich so über Monate und Jahre zunehmend verändern. Eine mögliche Folge ist der Barrett-Ösophagus. Diese Veränderung der Zellen kann letztlich zu einer Krebserkrankung führen. Ungefähr bei jedem zehnten Patienten mit Barrett-Ösophagus tritt irgendwann Speiseröhrenkrebs auf. Häufiges beziehungsweise chronisches saures Aufstoßen sollte daher ärztlich abgeklärt werden.
Unangenehme Gerüche durch Aufstoßen
Aufstoßen kann manchmal unangenehm nach faulen Eiern riechen. Dieser Geruch wird durch Schwefelwasserstoffgas hervorgerufen, das unter bestimmten Umständen aus Nahrungsmitteln freigesetzt wird. Dies tritt zum Beispiel auf bei Infektionen des Magens mit Helicobacter pylori-Bakterien. Diese Bakterien verursachen Magenschleimhautentzündungen und können durch ihren Stoffwechsel Schwefelwasserstoff erzeugen. Außerdem kann eine Lockerung des Durchtritts der Speiseröhre durch das Zwerchfell (Hiatushernie) zu unangenehmen Gerüchen beim Aufstoßen führen. Ein weiterer Grund für übelriechendes Aufstoßen können Aussackungen der Speiseröhre (Divertikel) sein. In diesen Aussackungen kann Nahrung hängenbleiben und sich langsam zersetzen, was Gerüche verursachen kann. Veränderungen der bakteriellen Besiedlung des Darms können zur Vermehrung von Bakterienarten führen, die bei der Verdauung von Nahrungsbestandteilen faulige Gerüche freisetzen. Auch Darmerkrankungen wie akute Infektionen („Magen-Darm-Grippe“), Morbus Crohn oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten können die Verdauung stören und zu fauligem Geruch beim Aufstoßen führen. Manche Nahrungsmittel wie Eier, Fleisch und Milchprodukte werden von den normalen Bakterien im Darm ebenfalls unter Produktion von Schwefelwasserstoff verdaut. Tritt ein Geruch nach faulen Eiern nur sporadisch auf, können Betroffene zunächst überprüfen, ob der Geruch verschwindet, wenn bestimmte Nahrungsmittel vermieden werden.
Bei ständigem Auftreten des fauligen Geruchs sowie bei Schmerzenoder anderen Begleitsymptomen sollte eine ärztliche Abklärungerfolgen.
Wann geht Aufstoßen mit Übelkeit einher?
Bei Magen-Darm-Infekten oder bei Überblähung des Magens können Aufstoßen und Übelkeit gleichzeitig auftreten. Übelkeit und Aufstoßen können aber auch aus unterschiedlichen Gründen und unabhängig voneinander vorkommen. In der Regel ist Aufstoßen mit Übelkeit kein Grund zur Panik. Allerdings sollten Betroffen darauf achten, dass sie den Verlust an Flüssigkeit und Blutsalzen (Elektrolyten) nach dem Erbrechen ausgleichen. Dazu eignen sich besonders entsprechende Trinklösungen aus der Apotheke. Im Notfall und wenn man nur wenige Male erbrochen hat, können auch Fruchtschorlen, leicht gesüßter Tee oder Brühe verwendet werden.
Hängen Aufstoßen und Blähungen zusammen?
Blähungen beruhen wie das Aufstoßen auf der Ansammlung von Gasen. Die Gase entweichen allerdings nicht über den Mund, sondern über den Darm (rektal). Je nach Menge und Entstehungsort der Gase im Magen-Darm-Trakt können die Gase also nur zu Aufstoßen, ausschließlich zu Blähungen oder zu beiden Symptomen führen.
Woher kommt vermehrtes Aufstoßen in der Schwangerschaft?
Während der Schwangerschaft steigt durch den wachsenden Platzbedarf des Kindes der Druck auf die inneren Organe. Gase, die im Magen oder im Darm anfallen, steigen so vermehrt nach oben: Die Neigung zu Aufstoßen nimmt zu. Auch wenn es für die Schwangere unangenehm sein kann, kommt Aufstoßen in der Schwangerschaft häufig vor und ist in der Regel unbedenklich.
Wie kann man Babys aufstoßen lassen?
Babys schlucken oftmals beim Trinken Luft. Die bei der Verdauung entstehenden Gase können schmerzhaft sein. Um Babys nach einer Mahlzeit aufstoßen zu lassen, kann man sie beispielsweise auf den Arm nehmen und ihnen sanft auf den Rücken klopfen. Meist stoßen sie dabei auch Nahrungsreste mit auf, dies ist aber kein Grund zur Besorgnis.
Welche Hausmittel helfen gegen Aufstoßen?
Eine Reihe von Maßnahmen und Hausmitteln können bei störendem Aufstoßen Linderung bringen. Ihre Wirksamkeit ist meist nicht wissenschaftlich erwiesen. Es kann nötig sein, verschiedene Varianten auszuprobieren, um die Beste zu finden. Möglichkeiten sind:
- Verzicht auf blähende Nahrung, Alkohol und Nikotin
- Trinken von stillem Wasser statt kohlensäurehaltiger Getränke
- Getränke, die den Verdauungstrakt beruhigen, können Aufstoßen reduzieren (zum Beispiel Pfefferminz-, Kamillen-, Fenchel- oder Kümmeltee)
- falls eine ungewöhnliche Atem- oder Sprechtechnik dem Aufstoßen zu Grunde liegt, können Logopäden helfen
- in Maßen kann Ingwer zum Beispiel in Form von Tee den Verdauungstrakt beruhigen
- bei bekannten Unverträglichkeiten sollten die entsprechenden Nahrungsmittel strikt gemieden werden
- sorgfältiges, gründliches Kauen und langsames Essen beugt Aufstoßen vor
Schon gewusst?
Des Öfteren wird gegen Aufstoßen der Verzehr kleiner Mengen Backpulver empfohlen. Davon ist jedoch abzuraten, da das Backpulver die Magensäure neutralisiert. Infektionen mit dem Bakterium Helicobacter pylori oder eine reaktive Überproduktion von Magensäure werden dadurch gefördert.
Gibt es Medikamente gegen Aufstoßen?
Es existieren verschiedene Medikamente zur Linderung des Aufstoßens. Substanzen wie Dimeticon oder Simeticon sind nebenwirkungsarm und helfen dabei, Gasblasen in Magen und Darm leichter loszuwerden. Mittel, die die Magensäure teilweise neutralisieren (zum Beispiel Säurebinder (Antazida), H2-Rezeptorantagonisten oder Protonenpumpeninhibitoren) können die Entstehung von Gasen im Magen ebenfalls vermindern. Medikamente sollten nur nach einer Beratung durch Arzt oder Apotheker zum Einsatz kommen, um mögliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden. Bei Vorliegen einer Helicobacter pylori-Infektion sollte eine Antibiotika-Therapie erfolgen, um die Bakterien abzutöten. Beruht das Aufstoßen auf einer anderen Grunderkrankung wie beispielsweise Morbus Crohn, muss diese ebenfalls entsprechend behandelt werden.
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