Buscomint® bei Reizdarm: Pfefferminzöl gegen Bauchschmerzen, -krämpfe und Blähungen
Bauchschmerzen, -krämpfe und Blähungen sind häufige Symptome beim Reizdarmsyndrom. Neben den klassischen Medikamenten können zur Behandlung der Beschwerden auch pflanzliche Heilmittel verwendet werden. Ein solches pflanzliches Arzneimittel (Phytotherapeutikum) ist Buscomint® bei Reizdarm. Es handelt sich dabei um ein neues Arzneimittel des pharmazeutischen Unternehmens Sanofi. Buscomint® enthält den 100% natürlichen Wirkstoff Pfefferminzöl. Studien zufolge wirkt Pfefferminzöl krampflösend.1 2
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Was ist Buscomint® bei Reizdarm?
Buscomint® ist ein neues pflanzliches Arzneimittel von Sanofi. Seit Ende 2019 ist es auf dem deutschen Markt erhältlich. Es eignet sich zur Behandlung von Bauchschmerzen, -krämpfen und Blähungen. Hauptsächlich soll es für die Therapie dieser Symptome beim Reizdarmsyndrom eingesetzt werden.
Sanofi bietet bereits mit der Marke Buscopan® ein Produktportfolio an, das Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen verschiedener Ursachen bekämpft (z.B. Buscopan® Dragees bei Magen-Darm-Infektionen oder Buscopan® PLUS bei stärkeren Beschwerden wie Regelschmerzen). Buscomint® enthält nicht die Wirkstoffe Hyoscinbutylbromid (auch Butylscopolamin genannt) oder Paracetamol wie Buscopan®, sondern den natürlichen Wirkstoff Pfefferminzöl in einer magensaftresistenten Kapsel. Es hat sich bereits in mehreren Studien gezeigt, dass Pfefferminzöl beim Reizdarmsyndrom helfen kann. 1 2 3 4
Wie ist die Studienlage zu Buscomint® bei Reizdarm?
Buscomint® bietet eine nebenwirkungsarme Therapieform zur Behandlung des Reizdarmsyndroms, ebenso gibt es Studien zur Effektivität von Pfefferminzöl bei den wichtigsten Symptomen des Reizdarmsyndrom.1
Als Krampflöser (Spasmolytikum) hilft Pfefferminzöl vor allem gegen Bauchschmerzen und -krämpfe. Auch Blähungen sollen sich durch die Einnahme bessern. Die Leitlinien zum Reizdarmsyndrom, nach denen Ärzte sich richten, empfehlen, dass bei Schmerzen eine Therapie mit Spasmolytika erfolgen soll. Pfefferminzöl wird als eines unter mehreren krampflösenden Mitteln empfohlen. 5
Wie wirkt Buscomint® bei Reizdarm?
Die Wirkung von Buscomint® entfaltet sich nach der Einnahme durch den Mund (oral) direkt im Darm. Die magensaftresistente Weichkapsel schützt davor, dass sich das Pfefferminzöl bereits im Magen verteilt und zu einem unangenehmen, mentholigen Aufstoßen führt. Stattdessen gelangt die Kapsel unverdaut in den Dünndarm und gibt erst dort den Wirkstoff frei.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Schmerzmitteln unterdrückt Buscomint® nicht einfach die Schmerzen. Stattdessen setzt es dort an, wo sie entstehen: Im Darm entspannt das Pfefferminzöl die glatten Muskelzellen des Darms, indem Calcium-Kanäle blockiert werden und lindert so Bauchkrämpfe und -schmerzen.
In welcher Form ist Buscomint® bei Reizdarm erhältlich?
Buscomint® enthält 0,2 Milliliter Pfefferminzöl in jeweils einer magensaftresistenten Weichkapsel. Das entspricht etwa 67 Tassen Pfefferminztee, bei der Tagesdosis von 3 Kapseln kommt man somit auf über 200 Tassen Pfefferminztee. Eine Packung Buscomint® enthält je nach Packungsgröße 12 oder 48 hochdosierte Weichkapseln.
Warum ist Buscomint® nur als Kapsel erhältlich?
Pfefferminzöl sollte man in magensaftresistenten Weichkapseln einnehmen. Der Grund ist, dass auch der untere Speiseröhrenschließmuskel auf die entspannende (muskelrelaxierende) Wirkung des Öls in Buscomint® reagiert: Er lockert und öffnet sich, und saurer Magensaft kann in die Speiseröhre aufsteigen (Reflux), was Sodbrennen auslösen kann. Durch die magensaftresistente Kapsel entfaltet das Öl erst im Darm und noch nicht im Magen seine Wirkung, so dass der untere Speiseröhrenmuskel nicht direkt beeinträchtigt wird.
Wie verwendet man Buscomint®?
Die genauen Einnahmeempfehlungen für Buscomint® stehen in der Packungsbeilage. Generell beträgt die empfohlene Dosis dreimal täglich eine Kapsel. Die Einnahme sollte 30 Minuten vor einer Mahlzeit erfolgen.
Buscomint® Kapseln darf man nicht zerkauen oder zerbrechen, damit die Wirkung wirklich erst im Dünndarm eintritt und unerwünschte Effekte wie Sodbrennen möglichst verhindert werden.
Wie schnell wirkt Buscomint®?
Laut Herstellerangaben soll Buscomint® innerhalb von ein bis zwei Wochen zu einer spürbaren Besserung der Symptome führen.6 Laut Packungsbeilage sollte man einen Arzt aufsuchen, wenn die Beschwerden nach ein bis zwei Wochen nicht besser geworden sind. Nach Rücksprache mit dem Arzt kann eine Behandlung bis zu drei Monate fortgesetzt werden. Bei einer Verschlechterung der Beschwerden ist empfohlen, die Behandlung abzubrechen und einen Arzt hinzuzuziehen.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Buscomint® auftreten?
Die Einnahme von Buscomint® ist nur selten mit Nebenwirkungen verbunden. Falls doch unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten, klingen sie normalerweise nach Absetzen des Medikamentes schnell wieder ab. Vom Hersteller werden unter anderem folgende mögliche Nebenwirkungen benannt:5
- allergische Reaktionen und Hautausschläge
- Verschwommenes Sehen
- Sodbrennen
- Brennen im Afterbereich
- Übelkeit und Erbrechen
- Entzündungen der Eichel bei Männern
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Mentholgeruch in Stuhl und Urin
Wann wird von der Verwendung von Buscomint® abgeraten?
Buscomint® ist für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen. Das Körpergewicht sollte mindestens 40 Kilogramm betragen.
Bislang gibt es noch keine Studien, die Wechselwirkungen von Buscomint® untersucht haben. Generell sollten keine Arzneimittel zur Reduzierung der Magensäure gemeinsam mit Buscomint® eingenommen werden. Hierzu zählen Protonenpumpeninhibitoren, H2-Blocker und Antazida.
Wo kann man Buscomint® kaufen und wie teuer ist es?
Buscomint® ist rezeptfrei in Apotheken oder im Internet erhältlich. Je nach Packungsgröße liegt der Preis bei etwa sieben Euro für 12 Kapseln; für 48 Kapseln fällt ein Preis von 28 Euro an (Preise variieren je nach Anbieter).
Zusammenfassung
Buscomint® bei Reizdarm ist ein von der Firma Sanofi vermarktetes Pfefferminzöl-Präparat.
Der 100% natürliche Wirkstoff Pfefferminzöl kann die Darmmuskulatur entspannen und Blähungen reduzieren. Als krampflösendes Arzneimittel wird es zur Behandlung des Reizdarmsyndroms empfohlen. Seine Wirksamkeit ist in Studien belegt. Auch bei Bauchschmerzen kann Pfefferminzöl Abhilfe schaffen. Nebenwirkungen (wie zum Beispiel Sodbrennen) kommen vor, sind aber eher selten.
Deshalb ist Pfefferminzöl ein beliebtes pflanzliches Arzneimittel.
**Buscomint® bei Reizdarm **
Wirkstoff: **Pfefferminzöl. **Anwendungsgebiet:Zur symptomatischen Linderung von Bauchschmerzen, leichten Krämpfen im Magen-Darm-Trakt und Flatulenz, besonders bei Patienten mit Reizdarmsyndrom; Anwendung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren. (Körpergewicht > 40 kg). Hinweis:Kapseln im Ganzen schlucken, d. h. nicht zerkauen oder zerkleinern.
**Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. **
**Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, **65926 Frankfurt am Main.
Stand: Oktober 2018 (SADE.BUSC8.19.07.1829)
Notes
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Alammar N, Wang L, Saberi B, et al. The impact of peppermint oil on the irritable bowel syndrome: a meta-analysis of the pooled clinical data. _BMC Complement Altern Med. _2019;19(1):21. doi:10.1186/s12906-018-2409-0
↩ -
Kligler B, Chaudary S. Peppermint Oil. AFP. 2007;75(7):1027-1030.
↩ -
Ford AC, Talley NJ, Spiegel BMR, et al. Effect of fibre, antispasmodics, and peppermint oil in the treatment of irritable bowel syndrome: systematic review and meta-analysis. BMJ. 2008;337:a2313. doi:10.1136/bmj.a2313
↩ -
Khanna R, MacDonald JK, Levesque BG. Peppermint oil for the treatment of irritable bowel syndrome: a systematic review and meta-analysis. J Clin Gastroenterol. 2014;48(6):505-512. doi:10.1097/MCG.0b013e3182a88357
↩ -
Reizdarmsyndrom. DGVS - Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. https://www.dgvs.de/wissen-kompakt/leitlinien/leitlinien-der-dgvs/reizdarmsyndrom/. Aufgerufen am 18. Dezember 2019.
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Fachinfo Buscomint® 0,2 ml magensaftresistente Weichkapseln. Sanofi-Aventis GmbH. https://mein.sanofi.de/produkte/Buscomint-bei-Reizdarm/Downloads?id=4b70d2e8-35b5-4c4b-97db-6e8eae00012c. Aufgerufen am 09. Januar 2020.
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