Wie deine Periode die Verdauung beeinflusst
Einmal im Monat ist es soweit: Die Menstruation steht an. Während dieser Zeit fühlt sich jede Frau anders – die eine bemerkt im Alltag kaum etwas von ihrer Regelblutung, die andere ist durch heftige Krämpfe stark eingeschränkt. In den letzten Jahren kommt das Thema Menstruation in kleinen, langsamen Schritten gesellschaftlich endlich mehr ins Gespräch und raus aus der Tabuzone. Jedoch werden die Beschwerden bei vielen Frauen von einem weiteren Übel begleitet, über das sich leider erst recht niemand zu sprechen traut: Verdauungsprobleme.
In den Tagen vor der Blutung fühlen sich Frauen oft verstopft, aufgebläht, unwohl, gereizt und sowieso ganz miserabel. Die Heißhungerattacken, während derer man sich allen möglichen Mist reinstopft, tun noch ihr Übriges. Dann, mit Beginn der Blutung, ist der Durchfall da. Und alles, was sich die vorherigen Tage angestaut hatte, ist mit einem Mal wieder draußen. Zu den Unterleibskrämpfen gesellen sich auch noch Darmkrämpfe und Blähungen. Und dieses wunderbare Erlebnis gibt es jeden Monat wieder aufs Neue.
Durchfall während der Menstruation ist ein Leiden, das viele Frauen plagt.
Grund dafür sind die Hormonschwankungen in dieser Zeit. Die Hauptfaktoren für die Verdauungsbeschwerden sind das Hormon Progesteron und die Prostaglandine, eine Gruppe der Gewebshormone.
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Progesteron
Das Hormon Progesteron ist dafür verantwortlich, dass sich die Gebärmutter darauf vorbereitet, einen Embryo zu beherbergen. Es wird in der zweiten Zyklushälfte ausgeschüttet und führt unter anderem auch zur Erhöhung der Basaltemperatur. Dieses Phänomen kann zur natürlichen Empfängnisverhütung genutzt werden. Ein unerwünschter Effekt dieses Hormons ist die Verstopfung, da es auch die Muskulatur des Darmes gewissermaßen lahmlegt.
Progesteron wird übrigens auch während der Schwangerschaft von der Plazenta produziert, deswegen leiden auch viele Schwangere unter Verstopfung. In der weiteren Folge des Zyklus kommt es, sofern die Eizelle nicht befruchtet wurde, zu einem starken Abfall des Progesterons. So kommt die Verdauung wieder in Schwung. Hinzu kommen dann auch noch die Prostaglandine, die dem Darm den letzten Kick geben.
Prostaglandine
Prostaglandine sind die Fieslinge, welche die Krämpfe in der Gebärmutter verursachen. Dies ist notwendig, um die überflüssige Schleimhaut abzustoßen. Allerdings verirrt sich ihre Wirkung manchmal auch in den Darm. Auch dort kommt es dann zu Krämpfen. Die Folge: Durchfall und Blähungen, zumindest aber häufigerer Stuhlgang. Dies ist vor allem bei starken Unterleibskrämpfen der Fall.
Auch eine Histaminunverträglichkeit wird während der Menstruation schlimmer. Betroffene sollten daher während dieser Zeit besonders auf ihre Ernährung achten.
Also: was hilft?
Die altbewährten Mittel gegen Verstopfung können wieder ausgepackt werden: Trockenobst, Flohsamenschalen oder Weizenkleie, viel Wasser und Sport. Eine hohe Dosis Magnesium kann auch zu einer geschmeidigeren Verdauung beitragen, zur Not hilft auch ein Abführmittel.
Gegen die Bauchkrämpfe und Blähungen helfen neben regelmäßiger Einnahme von Magnesium vor allem Ibuprofen oder Aspirin. Sie hemmen nämlich ein Enzym, welches die Prostaglandine herstellt. Gegen die üblichen Regelschmerzen helfen sie natürlich auch. Eine weitere Möglichkeit sind Kohletabletten gegen den Durchfall und Mittel wie Lefax oder Sab Simplex gegen die Blähungen. Ein Tee aus frisch gemahlenem Kümmel kann Wunder wirken, auch Curcuma soll helfen.
Ansonsten können Entspannung, Wärme und körperliche Bewegung helfen, das Wohlbefinden zu steigern, bis die Menstruationsbeschwerden und damit einhergehenden Verdauungsprobleme überstanden sind.