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Sodbrennen – Welche Ursachen zu Sodbrennen führen

Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

Ein schmerzhaftes Brennen hinter dem Brustbein, das vom Oberbauch bis in Hals und Rachen ausstrahlen kann (retrosternales und pharyngeales Brennen) − viele haben schon einmal Sodbrennen gehabt. Häufig wird es von saurem oder bitterem Aufstoßen begleitet. Erfahre mehr über die Ursachen von Sodbrennen.


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Wie entsteht Sodbrennen?

Zu den brennenden Schmerzen bei Sodbrennen kommt es, wenn saure Magensäfte aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließen (Reflux). Normalerweise wird dies von einem Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen verhindert (unterer Ösophagussphinkter). Der untere Ösophagussphinkter grenzt den den Magen zur Speiseröhre ab. Ist seine Muskelspannung jedoch herabgesetzt oder der Druck vom Magen zu groß, kann es zum Rückfluss (Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre kommen. Da die Schleimhaut der Speiseröhre nicht für den Kontakt mit schädigenden Magensäften ausgerichtet ist, kommt es zu Schmerzen.

Zusätzlich ist bei manchen Betroffenen der Bewegungsfluss in der Speiseröhre verzögert. So verweilt eventuell zurückgeflossener Magensaft noch längerin der Speiseröhre, bis er in den Magen zurückfließt (Motilitätsstörung).

Was sind die Ursachen von Sodbrennen?

Sodbrennen hat unterschiedliche Ursachen und hat in den letzten Jahren zugenommen. Etwa 25 Prozent Prozent aller Menschen in der westlichen Welt leiden mindestens einmal im Monat darunter. Der moderne Lebensstil, besonders Ernährungsgewohnheiten oder Stress könnten dabei eine Rolle spielen.

Tritt das Symptom gelegentlich auf, muss das nicht zwangsläufig auf eine Krankheit hinweisen. Denn Sodbrennen wird unter anderem durch bestimmte Nahrungsmittel hervorgerufen. So kommt es durch den Verzehr einiger Lebensmittel zu einem verstärkten Rückfluss (Reflux) von Säure aus dem Magen in die Speiseröhre. Auch nach einem ausschweifenden Festessen tritt das Brennen häufiger auf. Das liegt meist daran, dass fettiges Essen die Produktion von Magensäure ankurbeln kann.

Der saure Reflux wird begünstigt durch:

  • Lebensstil (Rauchen, Alkohol, Ernährung, Stress)
  • Medikamente
  • Erkrankungen des Magens oder der Speiseröhre (zum Beispiel Zwerchfelldurchbruch)

Wie hängt der Lebensstil mit Sodbrennen zusammen?

Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Produktion von Magensäure. Süße, fette und saure Speisen kurbeln die Säureproduktion eher an. Betroffene von Sodbrennen sollten bestimmte Nahrungsmittel daher meiden, auch wenn es keine Studien gibt, die belegen, dass Nahrungsumstellung zu einer Linderung der Beschwerden führt. Auch die übermäßige Dehnung des Magens nach großen Essensportionen führt dazu, dass das Verzehrte in die Speiseröhre drückt. Zu enge, einschnürende Kleidung kann sich ebenfalls ungünstig auswirken. Auch Übergewicht (Adipositas) kann Sodbrennen begünstigen, da mehr Druck auf den Magen entsteht. Studien belegen, dass mit Gewichtszunahme das Risiko für ein Neuauftreten von Sodbrennen steigt.

Alkohol und Nikotin verändern erwiesenermaßen den Spannungszustand (Tonus) des Speiseröhren-Schließmuskels. Die Spannung des Muskels wird durch die Stoffe herabgesetzt und seine Schließfunktion beeinträchtigt: Sodbrennen kann entstehen. Außerdem sollten Betroffene auch Stress reduzieren. Denn eine dauerhaft hohe Belastung im Alltag kann ebenfalls Sodbrennen auslösen. Besonders Schlafentzug kann sich negativ auswirken.

Wodurch wird der Schließmuskel der Speiseröhre geschwächt?

  • Übergewicht
  • Schwangerschaft
  • Alkohol
  • Nikotin

Auch einige Medikamente können Sodbrennen auslösen, dazu zählen diverse Schmerzmittel, einige Herz-Kreislauf -Medikamente, verschiedene Psychopharmaka und spezielle Antibiotika (z.B. Doxycyclin).

Bei welchen Erkrankungen tritt Sodbrennen auf?

Regelmäßig auftretendes Sodbrennen kann ein Hinweis auf die Refluxkrankheit (gastroösophageale Refluxkrankheit, kurz: GERD) sein. Für eine GERD spricht, wenn Sodbrennen häufig, also 1-2 mal pro Woche, auftritt. Da sich die Refluxkrankheit und das Symptom Sodbrennen ähneln, werden die beiden Begriffe Reflux und Sodbrennen häufig als Synonym verwendet.

Sodbrennen kann auch als Beschwerde bei weiteren Erkrankungen auftreten:

Steckbrief Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)

Beim Reizmagen handelt es sich um eine Erkrankung mit unspezifischen Oberbauchbeschwerden ohne organischen Befund

  • betrifft 5-15 Prozent der Bevölkerung
  • Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer

    Symptome

    • den Oberbauch betreffenden (epigastrischer) Nüchternschmerz
    • frühes Sättigungsgefühl,
    • Völlegefühl nach dem Essen, Aufstoßen
Steckbrief gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)

der durch Reflux bedingte Säurereiz verursacht Schleimhautschäden in der Speiseröhre (Ösophagus)

  • Bis zu 15 Prozent der westlichen Bevölkerung sind betroffen

    Symptome

    • Sodbrennen
    • vermehrtes Aufstoßen, manchmal auch mit saurem Mageninhalt (nicht mit Erbrechen zu verwechseln)
    • Schluckbeschwerden
    • trockener Husten, Heiserkeit, belegte Stimme

      Sodbrennen ist zwar das Leitsymptom der Refluxkrankheit, es tritt aber nicht bei allen Betroffenen auf.

Manche Betroffene leiden unter nächtlichem Reflux. Dies ist vor allem bei folgenden Erkrankungen wahrscheinlich:

  • chronische Kehlkopfentzündung
  • chronischer Husten
  • immer wiederkehrende Lungenentzündunge

Der Verzicht auf späte Mahlzeiten kurz vor dem Einschlafen sowie Schlafen mit leicht hochgelagertem Oberkörper helfen nachweislich bei nächtlichen Beschwerden.

Wie kann sich Sodbrennen verschlimmern?

Häufig verschlimmern sich die Beschwerden direkt nach der Nahrungsaufnahme oder im Liegen. Daher solltest du nach dem Essen lieber einen Spaziergang machen als einen Mittagsschlaf. Außerdem verstärkt sich das Sodbrennen durch Nikotin- und Alkoholkonsum oder Stress.

Wann sollte man mit Sodbrennen zum Arzt gehen?

Sodbrennen ist nicht nur äußerst unangenehm, sondern kann auch gesundheitsschädigend sein. Daher sollten längerfristig bestehende Beschwerden immer beim Arzt abgeklärt werden. Bei chronischem Reflux von Magensäften kann es zu diesen Komplikationen kommen:

  • Geschwür (Ulkus)
  • Verengung der Speiseröhre (Striktur) Barrett-Ösophagus (Umwandlung der Zellen der Ösophagusschleimhaut): hieraus kann sich ein Geschwür (Barrett-Ulkus) oder nach Jahren ein bösartiger Tumor (Adenokarzinom) entwickelnEiner von 1000 Patienten mit einem Barrett-Ösophagus ) entwickelt mit den Jahren ein Adenokarzinom.

Welche Hausmittel helfen bei Sodbrennen?

Grundsätzlich kann Betroffenen bereits die Umstellung von Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten Linderung verschaffen - das ist von Studien sehr gut belegt. Empfohlen werden: Gewichtsreduktion für Übergewichtige und Menschen die kürzlich zugenommen haben, Schlafen mit leicht hochgelagertem Oberkörper und das Vermeiden später Mahlzeiten direkt vor dem Einschlafen. Außerdem können Verzicht auf Alkohol, Rauchen, scharfe und saure Lebensmittel, kohlensäurehaltige Getränke sowie Schokolade helfen, auch wenn die Datenlage hier weniger eindeutig ist.

Manche Betroffenen berichten von Erfolgen durch Heilerde oder Natron gegen Sodbrennen. Wissenschaftliche Belege für diese Wirkung gibt es aber keine. Die Pulver werden in Wasser aufgelöst und getrunken. Deren säurebindende Eigenschaft soll Magensäure neutralisieren und so Sodbrennen reduzieren. Eine ähnliche Wirkung wird auch Haferflocken nachgesagt. Pflanzenheilkundler empfehlen bei Sodbrennen täglich eine Tinktur aus Leinsamen zu trinken. Diese soll sich schützend auf die Schleimhaut auswirken. Zusätzlich verwenden manche Kamillenblüten-Konzentrat oder Tee aus Kamillenblüten. Die Pflanze wirkt entzündungshemmend und beruhigend.

Auf erwähnte Substanzen zu verzichten ist oft die beste Abhilfe bei Sodbrennen. Verzicht auf Alkohol und Niktoin sowie süße und sprudelige Getränke stehen im Vordergrund. Auch eine Gewichtsabnahme ist empfehlenswert. Nimm leichte, ausgewogene Mahlzeiten zu dir und esse nicht direkt vor dem Schlafengehen. Durch diese Veränderungen im Alltag lässt sich Sodbrennen oftmals ohne Medikamente in den Griff bekommen.

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Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

Ich arbeite als Arzt in Berlin. Mit Cara Care haben haben wir in Form einer App deinen ganzheitlichen Begleiter bei Verdauungsbeschwerden entwickelt. Finde HIER heraus, welches unserer Medizinprodukte für dich in Frage kommt und verbessere deine Symptome und deine Lebensqualität!

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