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Fructoseintoleranz-Symptome
Eine Fructose-Intoleranz kann starke Auswirkungen auf Körper und Psyche haben. Daher ist es wichtig, die Unverträglichkeit frühzeitig zu erkennen. Oft scheinen die Beschwerden anfangs eher unspezifisch. Deshalb kann es schnell zu Fehldiagnosen kommen. Welche Symptome auf eine Fructose-Intoleranz hinweisen können, wird im Folgenden vorgestellt.
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Was ist eine Fructose-Intoleranz?
Fructose nennt man umgangssprachlich auch Fruchtzucker. Bei einer Intoleranz wird die Zuckerart nicht richtig vom Darm aufgenommen (absorbiert). Die Fructose-Intoleranz wird deshalb auch als Fructose-Malabsorption bezeichnet. Die Fructose-Moleküle verbleiben im Dickdarm und werden dort von Bakterien abgebaut. Dies fördert die Entstehung von Gasen und kurzkettigen Fettsäuren, welche die typische Symptome einer Nahrungsmittel-Intoleranz wie Blähungen und Bauchschmerzen mit sich bringen.
Wann besteht eine Fructose-Intoleranz?
Im Grunde genommen kann jeder von einer Fructose-Intoleranz betroffen sein. Unser Körper hat nur eine gewisse Anzahl der Transporter (GLUT-5-Transporter), die die Fructose aus dem Darm ins Blut befördern. Somit kann auch nur eine begrenzte Menge an Fructose absorbiert werden. Ist diese Schwelle überschritten, verbleibt der Fruchtzucker im Darm. Dort kommt es durch Bakterien zu Gärungs-Prozessen. Die Entstehung von Symptomen ist davon abhängig, wie groß die Menge der Fructose ist, die nicht aufgenommen werden kann. Außerdem spielt eine Rolle, in welchemTeil des Darms dies passiert und wie viele Bakterien dort vorkommen. Letztendlich spricht man erst von einer Fructose-Malabsorption, wenn entsprechende Symptome auftreten.
Wann treten bei einer Fructose-Intoleranz Symptome auf?
Da es unmittelbar nach dem Verzehr fructosehaltiger Lebensmittel zu einer Malabsorption und damit einer Reaktion kommt, treten die typischen Symptome meist zwischen 30 und 90 Minuten nach der Mahlzeit auf. Jedoch kann es auch zu verzögerten Reaktionen bis zu 24 Stunden nach Aufnahme kommen. In diesem Fall muss man besonders aufmerksam sein, da dies die Diagnosestellung erschweren kann.
Außerdem zeigen sich Symptome von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es kann vorkommen, dass man sich an einem Tag problemlos fructosehaltig ernähren kann und am nächsten von Symptomen geplagt wird.
Welche Symptome bestehen bei einer Fructose-Intoleranz?
Abb.1: Teste Risiko für eine Fructoseintoleranz. Hier geht es zum Test.
Kurzfristig auftretende Symptome können unter anderem die Folgenden sein:
- Blähungen (manchmal mit entsprechenden, meist unangenehm riechenden Darmgasen)
- Übelkeit
- Völlegefühl
- Erbrechen
- breiiger Stuhl bis hin zu Durchfall
- Verstopfung
- Bauchschmerzen und/oder Krämpfe
Des Weiteren kann es auch zu folgenden diffusen Symptomen kommen:
- Kopfschmerzen
- Reflux
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Schlafprobleme
- Schwindel
Welche Erkrankungen können in Verbindung mit Fructose-Intoleranz auftreten?
Es gibt einige Symptome und Erkrankungen, die gehäuft zusammen mit Fructose-Malabsorption auftreten.
Wichtig
Langzeitfolgen treten nicht bei jedem auf. Vor allem kann man diese verhindern, indem man frühzeitig zum Arzt geht und sich behandeln lässt. Besonders sinnvoll ist eine Ernährungsumstellung, da hierdurch nicht nur Symptome, sondern die Ursache in Angriff genommen werden. Mit unserer Cara Care Darmgesundheits-App zum Downloaden stehen dir viele Möglichkeiten zur Verfügung, deine Darmgesundheit mit fachlicher Unterstützung durch unsere Experten selbst zu verbessern.
Im Folgenden werden einige Erkrankungen und Symptome vorgestellt, die im Zusammenhang mit Fructose-Intoleranz auftreten können.
Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen
Einige Studien haben gezeigt, dass Frauen mit Fructose-Intoleranz mehr Depressionssymptome haben als Gesunde. Der Tryptophanstoffwechsel,der bei Fructose-Intoleranz gestört sein kann, scheint hier eine wichtige Rolle zu spielen. Dieses Molekül ist notwendig, um das Hormon Serotonin zu produzieren. Serotonin ist wichtig für die Stimmungsregulation. Wenn es dem Körper daran fehlt, kann die Stimmung gedrückt werden. Erste Anzeichen für eine Depression können sein:
- Lustlosigkeit
- Antriebslosigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Stimmungsschwankungen
- Erschöpfung
Sollten solche Symptome auftreten, ist es wichtig, diese im Zusammenhang mit den anderen Beschwerden dem behandelnden Arzt zu schildern. Sie könnten ein ernstzunehmender Hinweis für die Diagnosestellung sein.
Verminderte Aufnahme wichtiger Nährstoffe
Durch die Fructose-Malabsorption wird die Fructose von Darmbakterien zersetzt. So kann es dazu kommen, dass die Anzahl und die Art der Bakterien sich verändern. Das Gleichgewicht der Darmflora wird gestört und sonst gut verdauliche Stoffe können plötzlich nicht mehr über den Darm aufgenommen werden. So können Mangelerscheinungen entstehen.
Dünndarm-Fehlbesiedlung (SIBO - small intestinal bacterial overgrowth)
Der Darm besteht aus zwei Abschnitten, dem Dünndarm und dem Dickdarm. Die Bakterien, die in den beiden Abschnitten vorkommen, unterscheiden sich. Im Dünndarm findet man im Normalfall eher weniger Bakterien. Durch die Fructose-Malabsorption kann es dazu kommen, dass Bakterien aus dem Dickdarm den Weg in den Dünndarm finden und diesen besiedeln. Dies kann sehr unangenehme Konsequenzen haben und Nährstoffmangel sowie Bauchschmerzen und Blähungen verursachen.
Nichtalkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFLD: non-alcoholic fatty liver disease; auch NASH: nichtalkoholische Steatosis hepatis)
Diese Erkrankung wird ebenfalls durch erhöhte Blutfettwerte verursacht. Hier spielen vor allem die Triglyceride, eine bestimmte Form der Blutfette, eine Rolle. Die Fettsäuren, die durch die bakterielle Zersetzung aus Fructose entstehen, werden in Triglyceride eingebaut. Das Fett wird in der Leber eingelagert und schädigt diese.
Mundgeruch
Mundgeruch entsteht durch die Zersetzung von Fructose im Darm und das dadurch entstehende Gas. Eine gute Mundhygiene hilft das Symptom zu bekämpfen, greift aber nicht die Ursache an.
Wie wird die Diagnose „Fructose-Intoleranz” gestellt?
Bei der Fructose-Intoleranz ist es sehr wichtig, die Krankheitsgeschichte und die damit verbundenen Symptome ausführlich dem Arzt zu berichten. Besteht der Verdacht auf eine Fructose-Intoleranz, wird ein Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest) veranlasst. Wenn Bakterien im Darm die Fructose zersetzen und dadurch Gase entstehen, können diese mit dem Wasserstoff-Atemtest nachgewiesen werden. Eindeutig wird die Diagnose, wenn nach einer angewandten Therapie und der dazugehörigen Ernährungsumstellung eine Besserung der Symptome vorliegt.
Wie wird Fructose-Intoleranz therapiert?
Um die Ganzheit der Symptome zu behandeln, muss die Ursache angegangen werden. Hierbei kann nur eine Ernährungsumstellung helfen. Wichtig ist es, dass Fructose nicht dauerhaft vom Speiseplan gestrichen wird, da dies wiederum andere negative Konsequenzen haben kann. Die Ernährung kann stattdessen an die Menge an Fructose angepasst werden, die der Körper noch normal verdauen kann. Gleichzeitig sollten Betroffene auch andere Unverträglichkeiten und Krankheiten berücksichtigen, die zusammen mit der Fructose-Intoleranz auftauchen können. Neuerdings gibt es auch Tabletten, die vor einer fructosehaltigen Mahlzeit eingenommen werden können. Die Studienlage ist jedoch noch sehr begrenzt. Aus diesem Grund wird der klassische Weg einer Ernährungsumstellung empfohlen.
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