Movicol Junior – Verstopfungen bei Kindern sanft lösen
Zahlreiche Kinder und Kleinkinder leiden unter chronischen Verstopfungen. Dann wird der Toilettengang zur Qual. Wenn ballaststoffreiche Ernährung und Bewegung nicht helfen, kann Movicol Junior für Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren Abhilfe schaffen. Das sanfte Abführmittel schont den Organismus und kann über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. In praktischen vordosierten Beuteln ist Movicol in den Sorten aromafrei und Schoko erhältlich.
Wie äußern sich Verstopfungen bei Kindern?
Bauchschmerzen, Übelkeit, Schwächegefühl – Verstopfungen können sehr schmerzhaft sein. Umso unangenehmer ist die Situation, wenn Kinder oder Kleinkinder darunter leiden – doch gerade sie sind häufig von Verdauungsproblemen betroffen.
Natürlich kann die Häufigkeit des Stuhlgangs von Kind zu Kind stark variieren. Von einer Verstopfung – medizinisch als Obstipation bezeichnet – spricht man, wenn der Stuhlgang weniger als drei Mal die Woche erfolgt, das Kind beim Stuhlgang Schmerzen zu haben scheint und Stuhl im Blut zu finden ist. Verstopfungen gehen oft mit Begleiterscheinungen wie ständigem Völlegefühl, einem aufgeblähten Bauch, Bauchschmerzen, Übelkeit und Sodbrennen einher. Blut im Stuhl ist ein Hinweis darauf, dass harter Stuhl die Darmwand beschädigt hat und damit einen Nistplatz für Bakterien bietet. Verstopfungen ist mit Hausmitteln wie Tee, Massagen oder einem Einlauf beizukommen – bei einem akut-schmerzhaftem oder chronischen Leiden können diese Maßnahmen jedoch nicht ausreichen und in diesem Fall Abführmittel eine erhebliche Erlösung verschaffen.
Ursachen
Verstopfungen bei Kindern können zahlreiche Ursachen haben, darunter Nahrungsmittelumstellungen, Nebenwirkungen von Medikamenten oder psychische Gründe wie die Angst vor dem Toilettenbesuch. Es empfiehlt sich, dass ein Arzt Nahrungsunverträglichkeiten oder Erkrankungen abklärt. Hilfreich für einen gesunden Stoffwechsel und eine gesunde Verdauung sind prinzipiell eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichendes Trinken und regelmäßige Bewegung.
Welche Wirkung hat Movicol Junior?
Movicol gilt als ein schonendes Abführmittel, das den Organismus kaum belastet und mit Absprache des Arztes auch auf längere Zeit angewendet werden kann. Es enthält den Wirkstoff Macrogol. Dieser bindet auf dem Weg in den Dickdarm möglichst viel Wasser an sich und ist so in der Lage, verhärteten Stuhl im Darm aufzuweichen. Damit vergrößert sich automatisch das Volumen des Stuhls. Die Darmwand erweitert sich und erhält das Signal, ihre Darmbewegung zu erhöhen. In der Folge wird der Stuhlgang ausgelöst und erleichtert. Movicol Junior erinnert den Darm also daran, seine Bewegungen auszuüben – ohne ihn jedoch an das Medikament zu gewöhnen oder den Darm von sich abhängig zu machen. Außerdem zersetzen Darmbakterien die Inhaltsstoffe von Movicol Junior kaum und der Körper nimmt dadurch nur geringfügig etwas von dem Wirkstoff auf. Damit ist das Medikament also schonend und sanft für den gesamten Organismus.
Gleichzeitig versorgt Movicol Junior den Darm außerdem mit wichtigen Elektrolyten. Klassische Abführmittel führen häufig dazu, dass mit dem Stuhl auch eine große Menge an Wasser sowie Mineralstoffen wie Kalium oder Natrium ausgeschieden werden. Das führt – ähnlich wie bei Durchfall oder häufigem Erbrechen – zu einer Unterversorgung des Körpers. Die in Movicol Junior enthaltenen Elektrolyte hingegen tauschen über die Darmwand die Elektrolyte der Körperflüssigkeit aus und werden anschließend mit dem Stuhlwasser ausgeschieden. Die Anzahl der Mineralstoffe bleibt im Körper also auf dem gleichen Niveau erhalten.
Hinweis
Movicol Junior arbeitet auf schonende Weise mit dem Körper zusammen. Bis der erste Stuhlgang eintritt, können nach der Einnahme deshalb ein bis zwei Tage vergehen.
Wie wird Movicol Junior verabreicht?
Movicol Junior ist als Pulver erhältlich und wird in praktischen Beuteln geliefert, die das Dosieren erleichtern. Der Pulverinhalt eines Beutels wird üblicherweise in einem Viertel Glas Wasser aufgelöst und getrunken. Manche Kinder nehmen das Produkt besser an, wenn es in Saft oder Tee aufgelöst ist. Movicol Junior ist in den Sorten Movicol Junior aromafrei und Movicol Junior Schoko erhältlich. Movicol Junior gibt es in verschiedenen Packungsgrößen – beispielsweise mit 30 oder 100 Beuteln.
Die Dosierung ist abhängig vom Alter des Kindes und der Schwere der Verstopfung. Bei einer chronischen Verstopfung wird einem Kind von zwei bis sechs Jahren üblicherweise ein Beutel pro Tag verabreicht, einem Kind von sieben bis elf Jahren zwei Beutel. Auf Anraten des Arztes kann die Dosis auf bis zu vier Beutel am Tag erhöht werden, bis das Kind weichen Stuhlgang aufweist. Bei einer chronischen Verstopfung sollte die Behandlung über mindestens sechs bis zwölf Monate erfolgen.
Wird Movicol Junior akut gegen eine Koprostase (Kotstau) eingesetzt, liegt die Behandlungsdauer üblicherweise bei bis zu sieben Tagen – diese Behandlung ist nur für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren geeignet. Ein Arzt sollte allerdings immer zu vor klären, ob das Kind tatsächlich unter einer Koprostase leidet. Die Tagesdosis sollte innerhalb von zwölf Stunden eingenommen werden. Das Medikament kann abgesetzt werden, sobald das Kind Stuhl in großen Mengen oder als Durchfall absetzt. Die Dosierung teilt sich wie folgt auf:
- erster Tag: 4 Beutel
- zweiter Tag: 6 Beutel
- dritter Tag: 8 Beutel
- vierter Tag: 10 Beutel
- fünfter bis siebter Tag 5: jeweils 12 Beutel
Welche Nebenwirkungen hat Movicol Junior?
Movicol Junior ist für Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren geeignet. Auch wenn es als sanftes Abführmittel gilt, können während der Einnahme Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl und Reizungen der Darmschleimhaut.
Nimmt das Kind parallel zu Movicol Junior noch andere Medikamente ein, kann es zu einer Wechsel- oder verringerten Wirkung des Medikaments kommen. Hier ist es ratsam, mit einem Arzt vor der Einnahme darüber zu sprechen. In einigen Fällen darf Movicol Junior nicht eingenommen werden, unter anderem dann, wenn das betroffene Kind an Darmverschluss, Darmdurchbruch oder an einer schwer entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn leidet oder gegen einen der Wirkstoffe des Medikaments allergisch ist. Leidet das Kind an einer Herz- oder Nierenerkrankung, einem eingeschränkten Würgereflex oder einer Refluxösophagitis (Symptome sind unter anderem Aufstoßen und Sodbrennen) sollte vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. Weitere Informationen zu Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten finden Sie auf der Packungsbeilage des Produktes.
Während der Schwangerschaft
Ebenso wie Movicol für Erwachsene kann auch Movicol Junior während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Es ist jedoch in jedem Fall ratsam, dies vorher mit einem Arzt oder Apotheker abzusprechen.
Ist Movicol Junior ohne Rezept erhältlich?
Movicol Junior Schoko lässt sich rezeptfrei erwerben. Movicol Junior aromafrei ist hingegen nur auf Rezept erhältlich. Sie finden das Produkt in Apotheken oder können es online bestellen.
Hanson, S. and Bansal, N., 2006. The clinical effectiveness of Movicol® in children with severe constipation: An outcome audit. Paediatric nursing, 18(2). Online abgerufen am 16.07.18 unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16544800
Gruss, H.J., 1998. Macrogol 3350: Therapie der Wahl bei hartnäckigen Fällen der chronischen Obstipation und Koprostase. coloproctology, 20(4), pp.161-167. Online abgerufen am 16.07.18 unter https://link.springer.com/article/10.1007/BF03044618
NHS Foundation Trust, 2016. Movicol: Paediatric for children with constipation. Information for parents and carers. Online abgerufen am 16.07.18