Was ist Carmenthin und wofür wird es eingesetzt?
Carmenthin ist ein pflanzliches Medikament (Phytotherapeutikum), das die Wirkstoffe Pfefferminzöl und Kümmelöl enthält. Es wird zur Behandlung von funktionellen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und den damit verbundenen Schmerzen eingesetzt. Carmenthin ist als Kapsel erhältlich, von denen zwei Mal täglich eine eingenommen wird.
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Wann wird Carmenthin eingesetzt?
Carmenthin wird angewendet zur Behandlung von funktionellen Magen-Darm-Beschwerden. Dazu zählen das Reizdarmsyndrom und die funktionelle Dyspepsie, aber auch alle anderen Beschwerden am Magen-Darm-Trakt, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann. Eine Behandlung dieser funktionellen Beschwerden ist schwierig. Phytotherapeutika wie Carmenthin können eine wirksame und nebenwirkungsarme Behandlungsoption darstellen.
Wie wirkt Carmenthin?
Carmenthin enthält pro Kapsel 90 mg Pfefferminzöl und 50 mg Kümmelöl als Wirkstoffe. Folgende Wirkungen werden den Inhaltsstoffen zugeschrieben:
- Pfefferminzöl soll eine krampflösende, entspannende und schmerzlindernde Wirkung entfalten.
- Kümmelöl wirkt entschäumend bei Gasbildung. Damit verringert es Blähungen.
Sowohl Pfefferminz als auch Kümmel werden in der Naturheilkunde gegen Verdauungsbeschwerden eingesetzt, zum Beispiel in Teeform. Das Medikament enthält die Wirkstoffe hochkonzentriert. Man müsste fast 11 Liter Tee trinken, um einen ähnlichen Wirkstoffspiegel zu erreichen. Zudem löst sich die Carmenthin-Kapsel erst im Darm auf, sodass die Wirkstoffe nicht der Magensäure ausgesetzt sind.
Ist die Wirksamkeit von Carmenthin nachgewiesen?
Ja. Es wurden mehrere Studien durchgeführt, um die Teilwirkungen von Carmenthin zu untersuchen.
- In einer Studie wurde die Symptomschwere bei Patienten mit Reizdarmsyndrom untersucht, nachdem die Patienten über einige Wochen regelmäßig Carmenthin eingenommen hatten. Die Beschwerden verringerten sich.
- Eine kleinere Studie zeigte an einem nachgebauten Modell, dass Kümmelöl entschäumend wirkt.
- Auch für Patienten mit funktioneller Dyspepsie konnte eine positive Wirkung durch Schmerzreduktion, ein geringeres Völlegefühl und weniger Druck im Bauch gezeigt werden.
- Eine Metaanalyse (Studie, die vorangehende Studien zusammenfasst und bewertet) konnte ebenfalls die Wirksamkeit von Carmenthin gegen Magen-Darm-Beschwerden bestätigen.
Zusammenfassung
Die positive Wirkung von Carmenthin ist wissenschaftlich untersucht. Allerdings sollte man wissen, dass viele der durchgeführten Studien vom Hersteller selbst unterstützt wurden.
Wie wird Carmenthin eingenommen und wann setzt die Wirkung ein?
Je eine Kapsel wird morgens und mittags zusammen mit einem Glas Wasser eingenommen. Die Einnahme sollte eine halbe Stunde vor dem Essen erfolgen. Es ist wichtig, dass die Kapsel im Ganzen hinuntergeschluckt wird. Eine vorzeitige Freisetzung der Wirkstoffe zum Beispiel durch Zerbeißen der Kapsel kann zu Reizungen in der Speiseröhre und im Magen führen.
Carmenthin kann bereits mit Einnahme der ersten Kapsel wirken. Es wird aber eine langfristige, regelmäßige Einnahme empfohlen, um eine bestmögliche Wirkung zu erzielen. Die Wirkung kann sich auch allmählich nach einigen Wochen regelmäßiger Carmenthin-Einnahme zeigen.
Wer soll Carmenthin nicht einnehmen?
Schwangere, Stillende, Patienten mit Allergien gegen die Inhaltsstoffe von Carmenthin sowie Kinder unter 12 Jahren sollten Carmenthin nicht einnehmen.
Welche Nebenwirkungen hat Carmenthin?
Das Medikament hat nur selten Nebenwirkungen. Diese können sich als Aufstoßen oder Magenschmerzen äußern. Außerdem kann es zu allergischen Reaktionen auf einen der Wirkstoffe kommen.
Es sollte nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten für den Magen (zum Beispiel Pantozol oder Maaloxan) eingenommen werden. Cara Care, ein Arzt oder Apotheker können in diesem Fall Hilfestellung geben, welche Zeitabstände einzuhalten sind.
Wie viel kostet Carmenthin?
Carmenthin ist rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Es gibt Packungen mit 14, 42 und 84 Kapseln, die Preisempfehlungen liegen jeweils bei 11.97, 24.97 € und 33.96 €. Bei Rabattaktionen oder Sonderangeboten kann das Medikament deutlich heruntergesetzt werden.
Welche Alternativen gibt es?
Um funktionelle Verdauungsbeschwerden zu behandeln gibt es ein breites Spektrum an Möglichkeiten, aus denen die passenden Therapien für den Betroffenen ausgewählt werden müssen.
Es ist wichtig festzustellen, ob Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorliegen. Dann kann eine spezielle Diät bereits helfen. Zur medikamentösen Behandlung stehen verschiedene pflanzliche Arzneimittel zur Verfügung, zum Beispiel Iberogast und Caricol, welche in Drogerien verkauft werden. Letztlich geht es darum, für den Betroffenen eine wirksame Therapie in enger Absprache mit einem Arzt zu finden.
Das Wichtigste im Überblick
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