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Ernährung

Lebensmittellisten

Welche Lebensmittel enthalten Gluten und was darf man bei einer Fruktosemalabsorption – im Volksmund auch oft als Fruktoseintoleranz bezeichnet – überhaupt noch essen? Lebensmittellisten bieten eine erste Übersicht und erleichtern damit die Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen. Lebensmittellisten können dabei nicht nur bei Krankheitsbildern wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien hilfreich sein, sondern auch bei Nährstoffmangel, in der Schwangerschaft oder im Rahmen bestimmter Diätformen verwendet werden.


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Was sind Lebensmittellisten?

Lebensmittellisten stellen einen Überblick über geeignete und/oder ungeeignete Lebensmittel** **innerhalb einer bestimmten Ernährungsform dar. Sie helfen Betroffenen beim Einstieg in die gewünschte Ernährungsweise und erleichtern Alltagssituationen wie den Einkauf, das Kochen oder Restaurantbesuche.

Mögliche Gründe für die Verwendung von Lebensmittellisten:

  • Symptome lindern
  • Nährstoffmangel ausgleichen
  • Gewicht abnehmen
  • Gewicht zunehmen
  • gesunde Ernährung erreichen

Wie benutzt man Lebensmittellisten?

Lebensmittellisten dienen als Anhaltspunkt und sollen vor allem einen groben Überblick über geeignete und ungeeignete Lebensmittel verschaffen.

Welcher Listentyp am sinnvollsten für einen Betroffenen ist, sollte individuell entschieden werden.

Wie sind Lebensmittellisten aufgebaut?

Lebensmittellisten sind meistens nach einem der folgenden vier Schemata aufgebaut:

  • nur „erlaubte” Lebensmittel
  • nur „unerlaubte” Lebensmittel
  • „unerlaubte” und „erlaubte” Lebensmittel
  • „unerlaubte”, „in geringen Mengen erlaubte” und „erlaubte” Lebensmittel

Listen die sich auf „unerlaubte” Lebensmittel beschränken, können durch besser geeigneten Alternativen für die jeweiligen Lebensmittel ergänzt werden.

Werden sämtliche Lebensmittel aufgelistet?

Aufgrund der Fülle an Lebensmitteln ist es unwahrscheinlich, dass eine einzige Liste wirklich alle Nahrungsmittel umfasst. Insbesondere Fertigprodukte sind häufig nicht enthalten.

Die meisten Listen konzentrieren sich auf die wichtigsten Lebensmittelgruppen:

  • Gemüse
  • Obst
  • Getreide und Getreideprodukte
  • Milch und Milchprodukte
  • Fleisch- und Wurstwaren
  • Fisch und Fischprodukte
  • Fette und Öle
  • Nüsse und Samen
  • Kräuter und Gewürze
  • Süßigkeiten
  • Getränke

Merke


Lebensmittellisten sind meist nicht vollständig. Sie geben aber einen groben Überblick über geeignete und ungeeignete Lebensmittel.


Enthalten Lebensmittellisten auch Mengenangaben?

Bei manchen Erkrankungen oder Diätformen ist es notwendig, eine bestimmte Verzehrsmenge nicht zu überschreiten. Das ist zum Beispiel bei der Fruktosemalabsorption und der Low-Carb-Diät der Fall. Personen mit Fruktosemalabsorption dürfen beispielsweise nur etwa 10 Gramm Fruktose pro Tag aufnehmen1. In ausführlichen Listen wird daher die Menge an Fruktose pro Nahrungsmittel zusätzlich angegeben.

Welche Lebensmittellisten gibt es?

Anwendung finden Lebensmittellisten unter anderem bei:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Zöliakie, Fruktosemalabsorption, Laktoseintoleranz, Histaminintoleranz,...
  • Nahrungsmittelallergien
  • Nährstoffmangel: Vitamin-B12, Calcium, Eisen, ...
  • Krankheiten: Gicht, Diabetes, Bluthochdruck, chronisch entzündliche Darmerkrankungen ,...
  • Diäten: Low-Carb-Diät, Paleo-Diät, vegane Ernährung, ketogene Diät, ...
  • Sport: Leistungssport, Bodybuilding, ...
  • Untergewicht
  • Schwangerschaft
  • Senioren

Einige Erkrankungen erfordern viel Wissen über Lebensmittel und die darin enthaltenen Inhaltsstoffe. Lebensmittellisten können deswegen nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für Angehörige, Lehrer und Erzieher hilfreich sein.

Wie werden Lebensmittellisten erstellt?

Um herauszufinden, welche Lebensmittel in bestimmten Situation oder bei verschiedenen Krankheitsbildern geeignet oder ungeeignet sind, gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Dazu gehören Gespräche mit Betroffenen, der Einblick in die Patientengeschichte, verschiedene Untersuchungen und Messungen2, sowie die Interpretation bereits vorhandener Studienergebnisse.

Die daraus resultierenden Lebensmittelempfehlungen werden – zumindest wenn sie bei einer zugrundeliegenden Erkrankung angewendet werden sollen – an die Ernährungsempfehlungen der DGE angeglichen. Das Ziel ist, trotz eingeschränkter Lebensmittelauswahl eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu ermöglichen.3

Besonderheiten bei Allergien und Unverträglichkeiten

Bei Allergien und Unverträglichkeiten muss zusätzlich auf sogenannte „Kreuzallergien” geachtet werden. Viele Menschen mit Birkenpollenallergie reagieren zum Beispiel auch auf Äpfel allergisch. Der Grund dafür ist, dass die Struktur mancher allergieauslösenden Substanzen (Allergene) bestimmten Lebensmittelinhaltsstoffen so ähnlich ist, dass das Abwehrsystem (Immunsystem) sie nicht unterscheidet. So wird beim Verzehr von einem Apfel eine allergische Reaktion ausgelöst, obwohl die Person eigentlich eine Allergie gegen Birkenpollen hat.

Bei einer bestimmten Allergie – sei es gegen ein Nahrungsmittel oder auch eine Pollensorte – kann deswegen eine Liste von Nahrungsmittel, bei denen Kreuzallergien bekannt sind4, hilfreich sein.

Für wen sind Lebensmittellisten nicht geeignet?

Entscheidet man sich für eine bestimmte Ernährungsform, bedeutet das meist auch, dass die Lebensmittelvielfalt und die Auswahlmöglichkeiten eingeschränkt werden. Das ist jedoch völlig unproblematisch, wenn sich trotzdem eine ausgewogene Ernährung realisieren lässt und der individuelle Energie- und Nährstoffbedarf gedeckt wird.

Merke


Lebensmittellisten können für jeden geeignet sein, wenn sie an den individuellen Energie- und Nährstoffbedarf sowie die Lebenssituation angepasst werden.


Welche Gefahren bergen Lebensmittellisten?

Eigentlich unterstützen Lebensmittellisten die Durchführung einer selbst gewählten oder notwendigen Ernährungsform und sollen so die Gesundheit fördern. Durch ihren restriktiven Charakter besteht jedoch auch die Gefahr, dass sie zu Mangelernährung und einem ungesunden Essverhalten führen.

Mangelernährung durch eingeschränkte Lebensmittelauswahl?

Insbesondere wenn eine Ernährungsweise langfristig durchgeführt werden soll, ist auf eine ausreichende Versorgung mit Kalorien, Vitaminen und Mineralstoffen zu achten. Das ist zum Beispiel bei unheilbaren Krankheiten der Fall. Eine Betreuung durch Ärzte oder Ernährungsberater ist demnach sinnvoll.

Kinder, die bestimmte Diäten einhalten müssen, gehören zu einer besonderen Risikogruppe für Mangelernährung. Um eine gesunde körperliche, geistige und sozial-emotionale Entwicklung zu sichern, sollten Kinder regelmäßig hinsichtlich ihres Ernährungszustandes untersucht werden.5

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Gestörtes Essverhalten durch Lebensmittellisten?

Das Weglassen bestimmter Lebensmittel, die übertriebene Fixierung auf das Essen und selbst auferlegte Ernährungsregeln sind charakteristische Verhaltensmuster bei Personen mit Essstörungen. Das Befolgen einer strikt eingeschränkten Lebensmittelauswahl kann diese Verhaltensweisen nicht nur verstärken, sondern sie auch erst hervorrufen.6

Häufig kommt es außerdem zu einer Abwertung „unerlaubter” Lebensmittel. Obwohl das Lebensmittel, zum Beispiel Gluten, nur unter bestimmten Bedingungen – in diesem Fall bei einer Glutenintoleranz – gemieden werden sollte, wird es als ungesund eingestuft und vom Speiseplan gestrichen.

Wichtig


Nur weil ein Lebensmittel bei einer bestimmten Erkrankung oder Diät vermieden werden soll, bedeutet das nicht, dass es auch für gesunde Menschen bedenklich ist.


Achtung vor versteckten Inhaltsstoffen

Manchmal muss man schon ganz genau hinschauen, denn in vielen verarbeiteten Produkten verstecken sich ungewollte Lebensmittel oder Inhaltsstoffe.

Deswegen ist es sinnvoll, sich nicht blind auf eine Lebensmittelliste zu verlassen, sondern selbst einen Blick auf das Etikett zu werfen. Einige Inhaltsstoffe werden auch unter verschiedenen Namen aufgeführt. Das ist insbesondere bei Allergien und Unverträglichkeiten relevant7.

Tipp


Etikett überprüfen! So kann man auf Nummer sicher gehen, dass keine unerwünschten Zutaten enthalten sind.


Auf die Qualität kommt es an

Im Internet kursieren zahlreiche Listen, die von Laien verfasst wurden und Fehler enthalten können. Möchte man auf der sicheren Seite sein, kann man sich beispielsweise bei der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) über verschiedene Ernährungsformen informieren. Besonders bei schwerwiegenden Krankheiten sollte jedoch auf die Hilfe von Ernährungsexperten und/oder Ärzten zurückgegriffen werden.

Wichtig


Die Qualität der Lebensmittellisten ist entscheidend. Deswegen sollte auf Listen von Ärzten, Ernährungsberatern oder Ernährungsgesellschaften zurückgegriffen werden.


Lohnt sich der ganze Aufwand?

Auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten oder die gesamte Ernährung umzustellen, kann erstmal etwas schwer fallen. Am Anfang macht man Fehler, man muss immer wieder einen Blick auf die Liste werfen, und der Einkauf dauert länger. Dranbleiben lohnt sich jedoch, um sein Ziel – sei es das Lindern von Symptomen, eine gesündere Ernährung oder Gewichtsreduktion – zu erreichen. Sobald man sich daran gewöhnt hat, läuft die neue Ernährung auch fast wie von selbst.

Fazit

Bei bestimmten Erkrankungen und Diäten sowie in speziellen Lebenssituationen kann es notwendig sein, die eigenen Ernährung anzupassen. Lebensmittellisten können in diesen Situationen grobe Übersichten über geeignete und/oder ungeeignete Lebensmittel bieten. So kann nicht nur die Gesundheit positiv beeinflusst, sondern auch der Alltag (zum Beispiel beim Einkauf) erleichtert werden.

Dabei sollte, vor allem bei Erkrankungen, auf die Qualität der Lebensmittellisten geachtet werden und wenn nötig ein Arzt oder Ernährungsberater zu Rate gezogen werden. Bestimmte Ernährungsformen können außerdem die Lebensmittelauswahl und deren Vielfalt stark einschränken. Deswegen sollten sie stets an den individuellen Energie- und Nährstoffbedarf sowie die Lebenssituation angepasst werden.


  1. Canani RB, Pezzella V, Amoroso A, Cozzolino T, Scala CD, Passariello A. Diagnosing and Treating Intolerance to Carbohydrates in Children. Nutrients. 2016;8(3):157. doi:10.3390/nu8030157

  2. Turnbull JL, Adams HN, Gorard D. Review article: the diagnosis and management of food allergy and food intolerances. Aliment Pharmacol Ther. 2015 Jan;41(1):3-25. doi: 10.1111/apt.12984.

  3. Hauner H, Beyer-Reiners E, Bischoff G, et al. Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis (LEKuP). Aktuelle Ernährungsmedizin. 2019;44(06):384-419. doi:10.1055/a-1030-5207

  4. Sampson HA, Aceves S, Bock SA, et al. Food allergy: A practice parameter update – 2014._ J Allergy Clin Immunol_. 2014 Nov;134(5):1016-25.e43. doi: 10.1016/j.jaci.2014.05.013.

  5. Johnson AD, Markowitz AJ. Associations Between Household Food Insecurity in Early Childhood and Children's Kindergarten Skills. Child Development. 2017;89(2). doi:10.1111/cdev.12764

  6. Cena H, Barthels F, Cuzzolaro M, et al. Definition and diagnostic criteria for orthorexia nervosa: a narrative review of the literature. Eating and Weight Disorders - Studies on Anorexia, Bulimia and Obesity. 2018;24(2):209-246. doi:10.1007/s40519-018-0606-y

  7. Davis CM, Kelso JM. Food Allergy Management. Immunol Allergy Clin North Am. 2018 Feb;38(1):53-64. doi: 10.1016/j.iac.2017.09.005.

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